Update am Abend: Nahost-Eskalation und Spionage in Leipzig

wir können die Sendungen und Artikel mit dem Titel "Eskalation in Nahost" schon lange nicht mehr an einer Hand abzählen. Immer wieder hat sich die Gewalt zwischen Israel und seinen Gegnern hochgeschaukelt. Was nun im Libanon passiert, ist aber wieder genau das: eine absolute Eskalation. Erstmals seit fast zwei Jahrzehnten sind israelische Bodentruppen wieder in den Libanon eingedrungen.

Die israelische Armee spricht von "begrenzten" Angriffen auf Ziele der Hisbollah in Grenznähe. Libanons Premierminister Nadschib Miqati sprach von "der schlimmsten Phase", die sein Land gerade erlebe. Die Reaktion der libanesischen Hisbollah ließ nicht lange auf sich warten: Die Islamisten feuerten Raketen auf Tel Aviv, von denen eine auf einer Schnellstraße einschlug. Es scheint, als verlagere sich der Schwerpunkt des seit einem Jahr tobenden Gaza-Konflikts nun nach Norden.

Im Süden des Libanon herrscht nun Panik. Fast 30 Gemeinden wurden zur Evakuierung aufgerufen - ein Zeichen, dass weitere Angriffe bevorstehen könnten. Die UN befürchten bis zu einer Million Binnenflüchtlinge. Israel will mit dieser Operation die Rückkehr von 60.000 eigenen Bürgern ermöglichen, die seit Monaten von Hisbollah-Raketenangriffen vertrieben wurden.

Die Situation weckt düstere Erinnerungen an frühere Konflikte, insbesondere an den Libanon-Krieg 2006. Doch die geopolitische Lage hat sich seitdem stark verändert: Der syrische Bürgerkrieg, die wachsende Unterstützung des Iran und die zunehmende Militarisierung in der Region haben die Spannungen weiter angeheizt.

Gerade wurde bekannt, dass die USA Israel vor einem Raketenangriff aus dem Iran warnen. Es gebe "Hinweise darauf, dass sich der Iran darauf vorbereitet, in Kürze einen ballistischen Raketenangriff gegen Israel zu starten", sagte ein US-Regierungsvertreter in Washington. Sicher ist: Die Region steht vor einer kritischen Phase, die weitreichende Folgen haben könnte. Wir werden die Situation weiter genau beobachten und Sie auf dem Laufenden halten.

Das Bundesverfassungsgericht hat sein lang erwartetes Urteil zum BKA-Gesetz verkündet - und das hat es in sich. Die Richter haben Teile des Gesetzes als verfassungswidrig eingestuft. Der Knackpunkt: Die Regelungen zur Datenerhebung und -speicherung durch das Bundeskriminalamt (BKA) verstoßen gegen das Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Besonders die heimliche Überwachung von Kontaktpersonen Verdächtiger war den Verfassungshütern ein Dorn im Auge.

Geklagt hatten fünf Einzelpersonen mit Unterstützung von der Gesellschaft für Freiheitsrechte, darunter eine Fußballfan-Aktivistin. Sie befürchten, durch ihre Kontakte ungewollt ins Visier der Behörden zu geraten. Auslöser für die Klage war eine Reform von 2017, die dem BKA den Aufbau einer gemeinsamen Datenplattform von Bund und Ländern erlaubt. Die Crux dabei: In dieser Datenbank landen nicht nur Infos über Verurteilte, sondern auch über Beschuldigte und "sonstige Anlasspersonen".

Innenministerin Nancy Faeser verteidigt derweil die Befugnisse des BKA und betont ihre Wichtigkeit, besonders bei der Terrorabwehr. Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) meldet sich zu Wort und warnt vor zu hohen Hürden für die Ermittler.

Die große Frage, die nun im Raum steht: Wie viele Daten darf die Polizei sammeln und wie transparent muss sie dabei vorgehen? Es geht um eine gute Balance zwischen Sicherheit und Privatsphäre - und dabei ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen.

Der Agenten-Thriller um den früheren AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Maximilian Krah, ist wieder um eine Szene weitergedreht: In Leipzig hat die Bundesanwaltschaft heute die Chinesin Yaqi X. festnehmen lassen. Der Vorwurf: Spionage.

Yaqi X. ist Mitarbeiterin eines Logistikunternehmens am Flughafen Leipzig/Halle. Von August 2023 bis Februar 2024 soll sie dem bereits im April verhafteten Jian G. Insider-Infos über Flüge, Fracht und Passagiere zugesteckt haben. Dabei soll es sich insbesondere um Informationen über den Transport von Rüstungsgütern sowie Personen mit Verbindungen zu einem deutschen Rüstungsunternehmen gehandelt haben. Jian G. war Mitarbeiter in Krahs Büro im Europaparlament.

Gegen Krah laufen aktuell auch noch Vorermittlungen wegen möglicher Zahlungen aus Russland und China. Er beteuert seine Unschuld. Dieser Thriller ist noch lange nicht abgedreht.

Selenskyj schwört Ukrainer auf Kraftakt ein: Nach der Vorstellung seines Siegesplans in den USA ruft Präsident Selenskyj die Ukrainer dazu auf, den Druck auf Russland zu erhöhen. Die Lage an der Front sei "sehr schwierig".

Ohne einen Kaffee am Morgen geht für viele Menschen gar nichts - nicht nur am heutigen Tag des Kaffees.

3,1 Milliarden. So viele Menschen auf der Welt können sich laut einer Studie nicht gesund ernähren, weil ihnen das Geld dafür fehlt. Das sind mehr als ein Drittel der 8,1 Milliarden Menschen, die auf der Erde leben. Die Studie des Hilfswerks Misereor und der Universität Göttingen kommt zu dem Ergebnis, dass 2,59 Billionen US-Dollar nötig wären, um eine gesunde Ernährung für alle sicherzustellen.

Die "New York Times" hat sich festgelegt: Sie ruft zur Wahl der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris auf. Die angesehene US-Zeitung erklärt auch, warum sie gegen Trump ist.

Nach dem Tod ihres Vaters findet Kerstin auf einer Kajaktour langsam zurück ins Leben. Gerade, als sie sich in Alima verliebt hat, taucht ihr Bruder Thomas wegen eines Erbstreits auf. "Alaska" ist das Debüt des Rostocker Regisseurs Max Gleschinski und wurde unter anderem beim Filmfestival Max Ophüls als Bester Spielfilm ausgezeichnet. (115 min)

Warum verhalten wir uns, wie wir uns verhalten? Dr. Leon Windscheid erklärt in "Voll psychologisch!" die Psychologie des Alltags und liefert faszinierende Antworten - verständlich, humorvoll und immer mit praktischen Tipps. Folge eins: Wie entstehen deine Gefühle?

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