Studie: 3,1 Milliarden Menschen ohne gesunde Ernährung
Studie des Hilfswerks Misereor:Milliarden Menschen ohne gesunde Ernährung
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Mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung kann sich nicht gesund ernähren. Grund ist steigende Armut, insbesondere in Afrika, erklärt das Hilfswerk Misereor in einer Studie.
Weltweit können sich viele Menschen keine gesunde Ernährung leisten. Besonders betroffen sind mehrere Länder in Afrika wie etwa Somalia. (Archivfoto)
Quelle: dpa
3,1 Milliarden Menschen auf der Welt können sich laut einer Studie nicht gesund ernähren, weil ihnen das Geld dafür fehlt. Das sind mehr als ein Drittel der 8,1 Milliarden Menschen, die auf der Erde leben.
Die Studie des katholischen Hilfswerks Misereor und der Georg-August-Universität Göttingen kommt zu dem Ergebnis, dass 2,59 Billionen US-Dollar nötig wären, um eine gesunde Ernährung für alle sicherzustellen. "Trotz einer wachsenden Weltwirtschaft ist die Ernährungsarmut dramatisch hoch", kritisierte Misereor-Ernährungsexperte Lutz Depenbusch.
Auch der neue UN-Bericht zeichnet ein düsteres Bild zur weltweiten Ernährung. Demnach litten 2023 weltweit rund 750 Millionen Menschen an Hunger.24.07.2024 | 1:38 min
Der Entwicklungsökonom der Universität Göttingen, Jonas Stehl, sagte, die Lücke von 2,59 Billionen US-Dollar entspreche bei einer globalen Wirtschaftsleistung von 139 Billionen US-Dollar lediglich 1,8 Prozent der globalen Einkommen. Die Lücke trenne aber zwei von fünf Menschen von einer gesunden Ernährung.
Subsahara-Afrika und Südasien besonders betroffen
Besonders kritisch ist die Situation in Subsahara-Afrika. Dort wachse seit 2019 durchgehend die sogenannte Armutslücke - also der Betrag, der armen Haushalten fehlt, um über die Armutsgrenze zu kommen. Misereor-Experte Depenbusch warnte deshalb:
Ohne eine rasche Trendumkehr wird es immer schwieriger, den Rückstand im Kampf gegen Mangelernährung in der Region aufzuholen.
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Lutz Depenbusch, Ernährungsexperte Misereor
Im Vergleich der Weltregionen weist laut Entwicklungsökonom Stehl Südasien mit 30 Prozent den größten Anteil an der globalen Armutslücke auf. Der Anteil von Europa liegt unter vier Prozent.
Pro Kopf ist die Ernährungsarmut in Mosambik am größten. "Dort können sich 94 Prozent der Menschen keine gesunde Ernährung leisten", erklärte Stehl.
Auch wohlhabendere Länder mit hoher Ungleichheit weisen laut der Studie große Armutslücken auf: In Brasilien, Südafrika und Kenia kann sich zum Beispiel mehr als die Hälfte der Bevölkerung keine gesunde Ernährung leisten.
Ob Mali, Kamerun oder Sudan - in Afrika schwelen an vielen Orten Krisen und Konflikte. Doch sie erhielten international zu wenig Aufmerksamkeit, kritisieren Hilfsorganisationen.
mit Video
Misereor fordert globales Steuerabkommen
Das Hilfswerk Misereor forderte, den globalen Reichtum einzusetzen, um Armut zu reduzieren und durch Hunger und Mangelernährung verursachtes Leid zu beenden.
Es ist genug für alle da. Jetzt muss es auch dort ankommen, wo es am dringendsten gebraucht wird.
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Lutz Depenbusch, Ernährungsexperte Misereor
Depenbusch forderte zudem die Bundesregierung auf, sich bei den Vereinten Nationen für den Abschluss eines globalen Steuerabkommens und ein geordnetes Entschuldungsverfahren für hoch verschuldete Länder einzusetzen.
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