Update am Abend: Grünen-Rücktritte, Wolfsjagd, Porto

    Update

    Update am Abend:Grünen-Rücktritte, Wolfsjagd, teureres Porto

    von Larissa Hamann
    |
    ZDFheute Update - Larissa Hamann

    Guten Abend,

    die Grünen ziehen Konsequenzen aus den schlechten Wahlergebnissen in Thüringen, Sachsen, Brandenburg und bei der Europawahl: Die Parteivorsitzenden Omid Nouripour und Ricarda Lang erklärten ihren Rücktritt - und mit ihnen der gesamte Vorstand. Die Grünen befänden sich "in der tiefsten Krise seit einer Dekade", räumte Nouripour ein.

    Es braucht einen Neustart.

    Omid Nouripour, Grüne

    Gesamter Grünen-Vorstand tritt zurück
    25.09.2024 | 5:28 min
    Es brauche nun neue Gesichter, um die Partei aus der Krise zu führen, sagte Lang: "Jetzt ist nicht die Zeit, um am Stuhl zu kleben - jetzt ist die Zeit, Verantwortung zu übernehmen, und wir übernehmen diese Verantwortung, indem wir einen Neustart ermöglichen." Mitte November soll ein neuer Vorstand gewählt werden.
    Der Rückzug reicht den anderen Parteien noch nicht: Sahra Wagenknecht verlangte Neuwahlen. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), forderten den Rücktritt von Wirtschaftsminister Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock
    Habeck sagte selbst, er wolle sich der Verantwortung stellen. Von einem Rückzug war dabei heute aber keine Rede. Bei ihm geht es wohl eher um die Frage, ob er Spitzen- oder Kanzlerkandidat der Grünen für die kommende Bundestagswahl wird. Der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte sieht ein grundsätzliches Problem bei den Grünen. Die Partei sei "auf den Straßen sehr verhasst".
    karl-rudolf-korte
    25.09.2024 | 4:03 min

    Weniger Schutz für Wölfe

    Der Abschuss von Wölfen soll in Zukunft einfacher werden. Die Mehrheit der EU-Länder hat dafür gestimmt, den Schutzstatus des Tieres von "streng geschützt" auf "geschützt" herunterzusetzen. Im Moment dürfen Wölfe nur abgeschossen werden, wenn sie Menschen oder Weidetiere gefährden. In Zukunft wären sie immer noch geschützt, aber die Jagd grundsätzlich möglich. Und laut deutschem Umweltministerium wäre dann ein sogenanntes Bestandsmanagement möglich.
    Deutschland sprach sich auch für die Änderung aus und machte die Mehrheit so erst möglich.

    Die Bestandszahlen des Wolfes haben sich in den letzten Jahren so entwickelt, dass diese Entscheidung aus Sicht des Naturschutzes verantwortbar und aus Sicht der Weidetierhalter notwendig ist.

    Steffi Lemke, Umweltministerin

    Insbesondere Weidetierhalter hatten sich für die Änderung eingesetzt. Auch für EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen war es eine persönliches Anliegen: Ein Wolf hatte 2022 ihr Pony Dolly gerissen. Der Umweltverband BUND kritisierte die Entscheidung: "Nun werden Wölfe sterben, die bisher keinen Schaden angerichtet haben", sagte der Vorsitzende Olaf Bandt.

    Porto für Briefe und Pakete steigt voraussichtlich

    Die Bundesnetzagentur will der Post bei Briefen eine Preisanhebung von rund 10,5 Prozent erlauben. Wie hoch die Anhebung genau wird, ist noch unklar. Das entscheidet die Post selbst. Die nächste Preisanpassung gibt es 2025.
    Ein Standardbrief kostet im Moment 85 Cent, eine Postkarte 70 Cent. Branchenkennern zufolge könnte der Standardbrief künftig 95 Cent kosten. Auch das Versenden von Päckchen wird vermutlich teurer: Die Bundesnetzagentur will einen Preiserhöhungsspielraum von rund 7,2 Prozent ermöglichen. 

    Lage im Nahost-Konflikt

    Raketenangriff auf Tel Aviv: Die Hisbollah hat eine Rakete auf die Metropole Tel Aviv abgefeuert. Laut der Miliz war der Mossad das Ziel des Angriffs - Israel dementiert das, die Rakete sei abgewehrt worden.
    Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und hier im Liveblog.

    Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist

    Selenskyj fordert Abzug von russischen Truppen: Für den ukrainischen Präsidenten ist ein gerechter Frieden nur durch einen russischen Truppenabzug möglich. Das erklärte er bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung. Ein Waffenstillstand reiche ihm nicht aus. Bei seiner Rede am Vortag hatte Selenskyj gefordert, Russland zum Frieden zu zwingen.
    Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, nimmt an der Sitzung des UN Sicherheitsrates bei der 79. Generaldebatte der UN-Vollversammlung teil
    25.09.2024 | 1:24 min
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Weitere Schlagzeilen

    Ein Lichtblick

    Fahrgäste der S-Bahn Berlin können an sechs Bahnhöfen erkennen, wie viel Platz noch in den einzelnen Wagen ist, bevor der Zug eingefahren ist. Das neue System messe in Echtzeit, wie stark die S-Bahnwagen ausgelastet sind, und zeige dies auf den Informationsmonitoren am Bahnsteig an, teilte die Deutsche Bahn mit.
    Die neue Anzeige gibt es für Züge aus beiden Richtungen an den Bahnhöfen Alexanderplatz, Hackescher Markt, Friedrichstraße und Hermannstraße sowie für die Züge in Richtung Westen an den Haltestellen Bellevue und Hauptbahnhof. 

    Gesagt

    Polizeigewerkschaft: Neue Grenzkontrollen kaum wirksam - wenige unerlaubt Einreisende und Schleuser aufgegriffen. Andreas Roßkopf, Vorsitzender Gewerkschaft der Polizei im Bereich Bundespolizei: „Wir stellen fest, dass mit Einführung der Grenzkontrollen die Kontrollstellen und Hauptstraßen umfahren werden.“
    Quelle: ZDF

    Zahl des Tages

    Obwohl der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland kontinuierlich wächst, sind sie in Bundestag und den Landesparlamenten nach wie vor unterrepräsentiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Robert Bosch Stiftung. Demnach stieg zwar in den vergangenen 30 Jahren der Anteil der Abgeordneten mit Migrationshintergrund im Bund und den Ländern kontinuierlich an.
    Während aber in der deutschen Bevölkerung mittlerweile fast 30 Prozent einen solchen Hintergrund haben, sind es unter den Mitgliedern des Bundestags nur 11,4 Prozent - oder 84 der insgesamt 736 Parlamentarier. Noch größer ist die Diskrepanz in den Landesparlamenten - dort liegt der Anteil bei nur 7,3 Prozent.
    Menschen mit Migrationshintergrund im Bundestag unterrepräsentiert: 11,4 Prozent der Abgeordneten mit Migrationshintergrund; 27,3 Prozent der Gesamtbevölkerung mit Migrationshintergrund
    Quelle: ZDF

    Wenn Sie unser ZDFheute Update abonnieren möchten, können Sie das hier tun oder in Ihrer ZDFheute-App unter Meine News / Einstellungen / ZDFheute-Update-Abo.

    Streaming-Tipps für den Feierabend

    Drohnen, die töten und Roboter, die retten - im Krieg in der Ukraine und in Gaza wird auch KI eingesetzt. Macht der Einsatz neuester Technologien die Kampfführung ausschließlich effektiver und gezielter? Oder wird Krieg dadurch auch um ein Vielfältiges gefährlicher und unkontrollierbarer? Dem geht die Doku KI im Krieg - Schlachtfeld außer Kontrolle? nach. (ZDF, 28 Minuten)
    Auf dem Bild ist KI zu sehen.
    25.09.2024 | 28:47 min
    Der Mensch ist aus der Evolution als erfolgreiche Spezies hervorgegangen. Die zweiteilige Terra-X-Doku Überleben! mit Antje Boetius untersucht das Geheimnis der Erfolgsgeschichte unserer Spezies und reist an Orte, an denen Forschende Lösungen für eine lebenswerte Zukunft finden. (ZDF, zwei Teile jeweils 43 Minuten)
    Die Systemforscherin Antje Boetius steht im Regenwald. Sie trägt eine große Umhängetasche und schaut zur Seite.
    29.09.2024 | 43:30 min

    Genießen Sie Ihren Abend!

    Larissa Hamann und das gesamte ZDFheute-Team
    Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Empfehlen Sie das Briefing gerne Ihren Freunden und Bekannten - hier ist der Anmeldungs-Link. Außerdem freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
    Das war erstmal allesZDFheute-Update-Abo verwalten