Grünen-Spitze: Lang und Nouripour kündigen Rücktritt an
Lang und Nouripour:Komplette Grünen-Spitze tritt zurück
von Dominik Rzepka
|
Paukenschlag bei den Grünen: Der gesamte Parteivorstand um Ricarda Lang und Omid Nouripour tritt zurück. Es brauche einen "Neustart", sagen sie.
Der gesamte Vorstand von Bündnis 90/Die Grünen tritt zurück. Dazu Statements der Co-Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour.25.09.2024 | 5:28 min
Omid Nouripour ist sichtlich nervös. Der Noch-Chef der Grünen ist angefasst, kurzatmig. Am Mittwochvormittag tritt er zusammen mit seiner Co-Chefin Ricarda Lang vor die Presse - und kündigt seinen Rücktritt an. Nouripour sagt:
Es sei notwendig und möglich, die Krise zu überwinden. Im kommenden Jahr stehe eine Bundestagswahl an. Seine Partei müsse gestärkt in diesen Wettbewerb gehen. Dafür brauche es Veränderung.
Nach einer Serie von Wahlniederlagen hat der Bundesvorstand der Grünen seinen Rücktritt erklärt. Auf dem Bundesparteitag im November solle ein neuer Vorstand gewählt werden.25.09.2024 | 1:26 min
Lang will "nicht am Stuhl kleben"
Nicht nur Nouripour, auch Lang kündigt ihren Rückzug an. Es brauche neue Gesichter, sagt sie. "Jetzt ist nicht die Zeit, am Stuhl zu kleben, sondern Verantwortung zu übernehmen, indem wir einen Neustart ermöglichen." Deshalb trete der gesamte Bundesvorstand zum nächsten Parteitag Mitte November zurück.
Bei der Wahl in Brandenburg hatten die Grünen nur 4,1 Prozent erreicht und damit den Einzug in den Landtag verpasst. In Thüringen kam die Partei auf 3,2 Prozent, in Sachsen auf 5,1.
Der Bundesvorstand der Grünen hat seinen Rücktritt angekündigt. ZDF-Reporter Huppert berichtet aus Berlin über die Bedeutung für die Ampel-Koalition. 25.09.2024 | 1:43 min
Wer als Nachfolger im Gespräch ist
Im Gespräch für die Nachfolge ist nach ZDFheute-Informationen unter anderem Franziska Brantner. Sie ist Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium und engste Vertraute von Robert Habeck, der in Kürze als Kanzlerkandidat der Grünen gekürt werden dürfte.
Brantner kommt aus dem Realo-Flügel der Grünen und ist gut vernetzt in der Partei. Als Mann an ihrer Seite ist unter anderem Felix Banaszak im Gespräch, der bis 2022 Vorsitzender der Grünen in Nordrhein-Westfalen war.
Als Nachfolgerin im Gespräch: Franziska Brantner, enge Vertraute von Robert Habeck.
Quelle: dpa/Hannes P. Albert
Baerbock stellt sich hinter Habeck
Aus Habecks Umfeld heißt es, der Rückritt der Grünen-Spitze habe keine Auswirkung auf die Arbeit der Bundesregierung. In Bezug auf eine mögliche Kanzlerkandidatur kündigt Habeck an, den Grünen-Parteitag in die Entscheidung einbinden zu wollen:
Der Parteivorstand der Grünen tritt zurück. Was bedeutet der Rücktritt für die Ampel und wer rückt nach? Mehr dazu von ZDF-Korrespondentin Diana Zimmermann.25.09.2024 | 1:52 min
Außenministerin Annalena Baerbock stellt sich hinter Habeck: "Auf seinem Weg und dem kommenden Parteitag werde ich ihn mit aller Kraft und ganzem Einsatz unterstützen", sagt sie. Sie spricht Lang und Nouripour in einer ersten Reaktion ihren "unendlichen Respekt" aus. Mit Blick auf das schlechte Image der Ampel sagt sie:
Paukenschlag bei den Grünen: Der gesamte Parteivorstand um Ricarda Lang und Omid Nouripour tritt zurück. "Es ist eine Dynamik, die man als Schlussfolgerung aus Wahlniederlagen zieht", so Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte.25.09.2024 | 4:03 min
CDU für Rücktritt von Baerbock und Habeck
Der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, fordert in der Rheinischen Post auch die Rücktritte der beiden Minister. Es könnten ja wohl kaum "diejenigen Vertreter im Amt bleiben, die zum Symbol der verkorksten Wirtschafts- und Migrationspolitik wurden - Baerbock und Habeck." Zuvor hatte Frei gesagt:
Der Bundesvorstand der Grünen hat geschlossen seinen Rücktritt erklärt. Welche Bedeutung das für die Partei und die Ampel-Regierung hat, erklärt ZDF-Korrespondentin Nicole Diekmann.25.09.2024 | 1:08 min
AfD-Chefin Alice Weidel sieht im Rücktritt des Grünen-Vorstands "den Anfang vom Ende der Ampel". Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) müsse jetzt die Vertrauensfrage stellen. Deutschland brauche nun Neuwahlen. Für Neuwahlen sprechen sich auch CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann und BSW-Chefin Sahra Wagenknecht aus.
Aus der SPD heißt es, der Wechsel habe keine Auswirkungen auf die Arbeit der Koalition. Die parlamentarische Geschäftsführerin der SPD, Katja Mast, sagt: