Hochwasser: Brandenburg in Sorge durch höchste Alarmstufe

    Sorge vor Überflutungen:Hochwasser: Höchste Alarmstufe in Brandenburg

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    Im Osten Brandenburgs herrscht höchste Alarmstufe - die Pegelstände der Oder steigen weiter an. Regierungschef Woidke reist nun in die betroffenen Hochwassergebiete.

    Auf dem Deich unweit vom Zusammenfluss der Neiße in den Fluss Oder wird eine mobile Hochwasserschutzwand aufgebaut.
    Das Hochwasser der Oder in Brandenburg steigt weiter an. Am Nachmittag wird mit Höchstständen gerechnet. In Eisenhüttenstadt zeigt der Pegel bereits über sechs Meter an.25.09.2024 | 0:21 min
    Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke fährt am Nachmittag in die Hochwassergebiete im Osten Brandenburgs. Dort steigen die Wasserstände der Oder weiter. Bereits am Dienstagabend war erstmals in der derzeitigen Hochwasserlage die höchste Alarmstufe 4 erreicht worden - am Pegel bei Ratzdorf (Oder-Spree-Kreis).
    Woidke will sich am Ufer des alten Fischerortes aber auch im nahe gelegenen Eisenhüttenstadt über die Situation informieren. Auch dort wurde in der Nacht die höchste Alarmstufe erreicht. Wegen des Oder-Hochwassers stehen erste Straßen und Gärten unterhalb der Altstadt unter Wasser. Feuerwehren und andere Hilfsorganisation sind im Einsatz, um Flutschäden zu verhindern.
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    Kritische Lage an Zusammenfluss von Oder und Neiße

    Für den Pegel Ratzdorf zeigte das Hochwasser-Portal des Landes am Dienstagabend einen Wasserstand von 5,90 Metern an. Das ist der offizielle Richtwert für die Alarmstufe 4. Zudem soll der Pegelstand weiter steigen. Der normale Stand bei Ratzdorf - wo die Neiße in die Oder mündet - ist 2,60 Meter.
    1997 hatte eine Hochwasser-Katastrophe das Dorf Ratzdorf am Zusammenfluss von Oder und Neiße bedroht. Damals war es nicht durch einen Deich geschützt. Das Pegelhäuschen auf einem Sockel am Oderufer, das plötzlich mitten in den Fluten stand, ist seitdem deutschlandweit bekannt. Der Höchststand von 1997, der bei etwa 6,90 Metern lag, soll diesmal laut Prognose nicht erreicht werden.
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    Einige Bereiche in Eisenhüttenstadt überflutet

    In Eisenhüttenstadt stehen erste Straßen und Gärten unterhalb der Altstadt unter Wasser. Das sagte eine Sprecherin der Stadt (Landkreis Oder-Spree). In zwei Straßen im hochwassergefährdeten Bereich in Ufernähe stehe das Wasser inzwischen, dort werde ein Sandsack-Wall verstärkt.

    Wir befüllen nach wie vor Sandsäcke.

    Sprecherin Landkreis Oder-Spree

    Im betroffenen Stadtteil Fürstenberg hat das Wasser Gehwege und Garagen überflutet. Einen Schutzdeich gegen das Hochwasser gibt es dort nicht.

    Beim Erreichen der höchsten Alarmstufe geht es um Katastrophenabwehr. Das bedeutet nicht automatisch, dass der Katastrophenfall gilt. Dennoch sind Einsatzkräfte und die Katastrophenschutzbehörde in erhöhter Alarmbereitschaft. Deichläufer rücken aus, um die Schutzdämme zu kontrollieren und Schäden zu melden.
    Quelle: dpa

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