Post: Bundesnetzagentur erlaubt Preisanhebung von Briefporto

    Rund 10,5 Prozent möglich:Briefporto: Netzagentur erlaubt Preisanhebung

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    Das Briefporto in Deutschland wird im kommenden Jahr wohl steigen. Die Bundesnetzagentur erlaubt der Post bei Briefen eine Preisanhebung von rund 10,5 Prozent.

    Briefmarke
    Die Post darf das Briefporto erhöhen - Anfang 2025 soll der Anstieg stattfinden.
    Quelle: dpa

    Das Briefporto in Deutschland wird im kommenden Jahr voraussichtlich steigen. Die Bundesnetzagentur beabsichtigt, der Post bei Briefen eine Preisanhebung von rund 10,5 Prozent zu erlauben. Zuletzt hatte sich der Briefversand 2022 um 4,6 Prozent verteuert, Anfang 2025 folgt der nächste Anstieg. Wie hoch genau das Porto der jeweiligen Briefart sein wird, ist noch unklar - das entscheidet im nächsten Schritt die Post.
    Grund für die Porto-Anhebung sind gestiegene Kosten, die die Post schultern muss. Als sogenannter Universaldienstleister ist das Unternehmen verpflichtet, überall in Deutschland Sendungen zuzustellen - also auch am einsamen Bauernhof, wo der Zusteller recht viel Fahrtzeit braucht.
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    In Gemeinden ab 2.000 Einwohnern ist eine Postfiliale in Deutschland Pflicht. Dennoch gibt es an 141 solcher Standorte keine Filiale. Betroffen ist der ländliche Raum.09.09.2024 | 1:31 min

    Branchenkenner: Standardbrief könnte bald 95 Cent kosten

    Der bis zu 20 Gramm schwere Standardbrief kostet derzeit 85 Cent im Inland, der bis zu 50 Gramm schwere Kompaktbrief 1 Euro und die Postkarte 70 Cent, hinzu kommen noch andere Briefarten. Branchenkennern zufolge könnte der Standardbrief künftig 95 Cent kosten. Es könnte aber auch etwas mehr oder weniger sein, denn die Post kann das Porto der Briefarten unterschiedlich stark anheben.
    Nach dem Willen der Bundesregierung soll der Versand eines Standardbriefs nicht teurer werden als 1 Euro. In der Summe aller prognostizierten Sendungen darf die Teuerung maximal 10,5 Prozent betragen. Ende des Jahres soll die Netzagentur die Porti genehmigen, die neuen Preise gelten zwei Jahre.
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    Noch nie gab es so viele Beschwerden über die Deutsche Post, obwohl sie immer weniger Briefe befördern muss. Wir gehen drei zentralen Gründen für die Probleme auf den Grund.20.12.2022 | 10:42 min

    Preiserhöhung bei Paketen

    Auch die Pakete des Marktführers DHL, der im inländischen Briefgeschäft als Deutsche Post auftritt, werden vermutlich teurer. In diesem Bereich will die Bundesnetzagentur dem Logistiker einen Preiserhöhungsspielraum von rund 7,2 Prozent einräumen.
    Hierbei geht es nur um die Pakete, die Privatkunden selbst verschicken, und nicht um Pakete, die ein Online-Händler einem Kunden schickt - diese Preise kann DHL mit den Firmenkunden festlegen, ohne vorab die Bundesnetzagentur ins Boot zu holen.
    Wann die Post diese privaten Paketsendungen verteuert, die am Schalter oder an Automaten abgegeben werden, ist noch unklar. Im Gegensatz zum Briefmarkt hat der Bonner Logistiker im Paketmarkt einige größere Konkurrenten - die Postkunden haben also gleichwertige Alternativen.
    Nordrhein-Westfalen, Bonn: Fahnen wehen vor der Zentrale der DHL Group - Deutsche Post.
    Verspätete Briefe oder falsch abgelegte Pakete sorgen immer wieder für Ärger. So gehen in einem halben Jahr mitunter etwa 16.000 Beschwerden bei der Bundesnetzagentur ein.08.07.2023 | 0:28 min

    Digitalzeitalter verändert Bedeutung des Briefverkehrs

    Im Digitalzeitalter verlieren Briefe an Bedeutung: Die Menschen setzen immer stärker auf digitale Kommunikation, etwa Chats oder Mails. Daher sinkt die Briefmenge seit langem. Im vergangenen Jahr beförderte die Post nach eigenen Angaben rund 5,9 Milliarden Briefe und damit ein Drittel weniger als zehn Jahre zuvor (7,8 Milliarden). Die Werbepost ist hierbei nicht eingerechnet.
    Die Nachfrage nach Paketen erhöht sich, vor allem weil die Menschen immer mehr im Internet bestellen. 2023 stellte DHL in Deutschland rund 1,7 Milliarden Pakete zu und damit etwa zwei Drittel mehr 2013, damals hatte die Firma eine Milliarde Sendungen transportiert. Diese beiden Trends - immer weniger Briefe und immer mehr Pakete - werden sich künftig sehr wahrscheinlich fortsetzen.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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