Update am Morgen: Hat 2024 einen Friedensnobelpreis verdient?

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    Update am Morgen:Hat 2024 einen Friedensnobelpreis verdient?

    von Bernd Benthin
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    Bernd Benthin

    Guten Morgen,

    wissen Sie, wer 1972 den Friedensnobelpreis bekam? Die Antwort ist etwas überraschend: Niemand. In dem Jahr entschied sich das Norwegische Nobelkomitee gegen eine Vergabe, als Zeichen gegen den damals tobenden Vietnamkrieg. Der prestigeträchtige Preis wird seit 1901 verliehen, und tatsächlich gab es 19 Mal keine Preisträgerinnen oder Preisträger, vor allem in den Weltkriegsjahren und zuletzt eben 1972.
    Um 11 Uhr heute steht in Oslo wieder die Bekanntgabe an. Wer bekommt den Friedensnobelpreis 2024? Und auch heute kann man sich die Frage stellen: Ist es Zeit für Zeichen? Sollte man in diesem Jahr voller Krieg und Leid auf einen Friedenspreis verzichten - ein symbolischer Akt, der wachrüttelt? Oder ist es gerade jetzt richtig, die kleinen Erfolgsgeschichten und das rastlose Bemühen auf die international beachtete Bühne zu heben?
    In diesem Jahr sind 197 Einzelpersonen und 89 Organisationen nominiert worden; fast 20 Prozent weniger als voriges Jahr. Das für sich genommen ist auch schon ein Zeichen. Als Favoriten gehandelt werden Institutionen wie der Internationale Gerichtshof in Den Haag oder die UNESCO. Weltumspannende Schwergewichte, die versuchen, das Gemeinsame zu bewahren. Aber auf eines war in Oslo zuletzt fast immer Verlass: Nämlich auf die Überraschung, wenn um 11 Uhr dann doch ganz andere Namen verkündet wurden. Oder eben gar keiner.
    brandt, willy erhaelt den friedensnobelpreis - 1971
    Quelle: dpa

    Im Jahr 1971, ein Jahr vor dem preislosen 1972, wurde Willy Brandt mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Seine Rede anlässlich der Verleihung damals schließt er mit den Worten:

    Mir ist nicht nach dem lauten Appell zumute. Es ist leicht, von anderen Maß, Vernunft, Bescheidung zu fordern. Aber diese Bitte kommt mir aus dem Herzen: Alle, die Macht haben, Krieg zu führen, möchten der Vernunft mächtig sein und Frieden halten.

    Willy Brandt, Bundeskanzler von 1969 bis 1974

    In diesem Sinne ist 53 Jahre später der Welt zu wünschen: Mehr Willy wagen!
    Ihnen wünsche ich einen schönen Tag und ein entspanntes Wochenende,
    Bernd Benthin, ZDF-Hauptstadtkorrespondent

    Lage im Nahost-Konflikt

    Scholz kündigt weitere Waffenlieferungen an: Mit einer ungewöhnlichen Aktion im Bundestag offenbart Olaf Scholz, dass die Regierung bereit ist, weiter Waffen an Israel zu liefern. SPD-Fraktionschef und Außenministerin mahnen zur Vorsicht.
    Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auch hier in unserem Liveblog zum Nahost-Konflikt.

    Was heute noch wichtig ist

    Selenskyj trifft Scholz und Steinmeier in Berlin: Trotz der Verschiebung des großen Ukraine-Solidaritätsgipfels in Ramstein kommt der ukrainische Präsident heute nach Deutschland, um erst Bundeskanzler Scholz und dann Bundespräsident Steinmeier zu treffen. Dabei wird es um die weitere Unterstützung der Ukraine mit Waffenlieferungen für den Abwehrkampf gegen die russischen Invasoren gehen, aber auch um die Bemühungen um eine Friedenslösung.
    CSU-Parteitag beginnt: Knapp ein Jahr vor der Bundestagswahl kommt die CSU heute zu einem Parteitag in Augsburg zusammen. In einer Grundsatzrede will Parteichef Markus Söder die Delegierten schon zum Auftakt auf den Kampf um die Macht in Berlin einschwören.

    Ausführlich informiert

    ZDFheute live: Die Ukraine gerät an der Front weiter unter Druck. Auch die Intensität russischer Luftangriffe nimmt zu. Militärexperte Christian Mölling analysiert die Lage bei ZDFheute live. (36 min)
    Militärexperte Christian Mölling vor Ukraine Karte und Panzer
    10.10.2024 | 33:58 min
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Weitere Schlagzeilen

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden11.10.2024 | 1:48 min
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    So wird das Wetter heute

    Am Freitag gibt es an den Küsten und südlich der Donau einzelne Schauer. Sonst ist es heiter oder wolkig und meist trocken. Im Norden weht ein starker Westwind mit stürmischen Böen an Nord- und Ostsee. Die Höchstwerte liegen zwischen 10 und 15 Grad.
    Wetterkarte: ZDFHeuteWetter - Freitag 11.10.2024
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Jan Schneider und dem ZDFheute-Team
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