FAQ
Ryanair und Eurowings:Wie Billigflieger ihr Deutschland-Angebot kürzen
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Ryanair-Fluglinienchef Eddie Wilson sind die Kosten an deutschen Flughäfen zu hoch. Auch Eurowings streicht Flüge. Welche Städte betroffen sind.
Ryanair will im nächsten Sommer sein Angebot in Deutschland um zwölf Prozent im Vergleich zum diesjährigen Sommer reduzieren. 22 Strecken sollen wegfallen. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
Welche deutschen Städte sind vom Ryanair-Rückzug betroffen?
Dortmund, Dresden und Leipzig sollen ab Sommer 2025 nicht mehr angeflogen werden, hat Ryanair-Fluglinienchef Eddie Wilson verkündet. Zudem werde das Angebot in Hamburg um 60 Prozent reduziert. Bereits im August hat Ryanair bekanntgegeben, auch sein Angebot am Hauptstadtflughafen BER zu reduzieren. Berlin sollen 20 Prozent weniger Flüge erreichen.
Warum streicht Ryanair Flüge in Deutschland?
Wilson begründete die Entscheidung mit zu hohen Kosten in Deutschland. Er forderte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und die Bundesregierung auf, unter anderem die Luftverkehrssteuer abzuschaffen und die Flugsicherungsgebühren zu senken. Der Fluglinienchef sagte, die Entscheidung sei final.
Sollte die Bundesregierung aber reagieren, würde Ryanair das ebenfalls tun. Ryanair hatte im August bereits gedroht, das Angebot in Deutschland zu kürzen, sollte die Regierung nicht die erhöhte Luftverkehrssteuer zurücknehmen.
Wilson bezeichnete die Politik der Bundesregierung als "irrational". Die Regierung nehme an, der Markt für Luftverkehr in Deutschland könne wachsen, obwohl dieser immer weniger konkurrenzfähig sei.
Warum sind die Kosten an deutschen Flughäfen hoch?
Die Luftverkehrssteuer ist in Deutschland im Mai erhöht worden. Je nach Ziel der Reise liegt sie zwischen 15,53 und 70,83 Euro pro Ticket, was Anbieter in der Regel an die Passagiere weitergeben. Mit der Flugsicherungsgebühr wird unter anderem die Arbeit der Deutschen Flugsicherung bezahlt. Laut dem Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) aus Berlin gehört die Gebühr in Deutschland zu den höchsten in Europa.
Laut BDF gibt es für Fluggesellschaften mehrere Kosten, die standortabhängig und wesentlich sind. Außer der Luftverkehrssteuer und der Flugsicherungsgebühr verweist der Verband auch auf die Luftsicherheitsgebühr, die bei den Durchsuchungen von Passagieren und deren Gepäck anfällt. Ihre maximale Höhe soll 2025 von zehn auf 15 Euro steigen. Ebenfalls nennt der BDF Flughafenentgelte, die die Betreiber von den Gesellschaften verlangen.
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz räumte ein, dass auch Entscheidungen von früheren Unions-Regierungen dazu geführt hätten, dass die Kosten derzeit so hoch seien. Wenn die Folgen nun so gravierend seien, "dann müssen wir das korrigieren", sagte der CDU-Chef auf dem Kongress des Deutschen Reiseverbandes (DRV) in Berlin.
Könnten sich weitere Fluggesellschaften zurückziehen?
Der BDF teilte mit, der Verband sei von der Ankündigung Ryanairs wenig überrascht. "Das war ein Rückzug mit Ansage und zeigt die negative Dynamik, in der sich der Luftverkehrsstandort Deutschland insgesamt derzeit befindet", sagte Geschäftsführer Michael Engel.
Der Flughafenverband ADV aus Berlin warnte in einer Stellungnahme davor, dass Deutschland im Luftverkehr den Anschluss verliere. Die Ryanair-Ankündigung zeige, der Standort Deutschland sei zu teuer, sagte Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. "Wir sind nicht mehr wettbewerbsfähig." Der BDF erwartet weitere Negativnachrichten dieser Art - speziell aus Hamburg, heißt es. Dort plane der Flughafenbetreiber eine Erhöhung der Entgelte im nächsten Jahr.
Auch Eurowings zieht sich vom Standort zurück
Die Lufthansa-Tochter Eurowings hat am Freitag bekannt gegeben, ebenfalls ihr Angebot am Standort Hamburg verringern zu wollen. Eurowings-Chef Jens Bischof hatte bereits erklärt, dass die Airline das Angebot wegen der Ankündigung höherer Kosten dort um rund 1.000 Flüge im Jahr reduzieren wird.
"Wir kämpfen mit rekordhohen Standortkosten", sagte er beim DRV-Reisekongress in Berlin. Bislang ist Eurowings nach eignen Angaben Marktführer am Standort Hamburg und fliegt aktuell 70 Direktziele von Hamburg aus an.
Quelle: dpa
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Quelle: dpa, Reuters, AFP
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