Update am Morgen: Keine Sommerpause für das Klima

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    Update am Morgen:Keine Sommerpause für das Klima

    von Henriette de Maizière
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    Henriette de Maizière

    Guten Morgen,

    es ist Sommerpause im politischen Berlin. Urlaubszeit. Aber - da will ich Ihnen nichts vormachen - es gibt Themen, die machen keine Pause. Sie ahnen es? Es geht ums Klima. Denn heute ist nach den Ergebnissen des Global Footprint Network der sogenannte Earth Overshoot Day. Auf Deutsch der Erdüberlastungstag.
    Seltener wird der Tag auch Welterschöpfungstag genannt. Und das trifft es meiner Meinung nach ganz gut: Die Welt ist erschöpft. Am heutigen Tag sind weltweit alle nachhaltigen Ressourcen verbraucht, die das Ökosystem unserer Erde innerhalb eines Jahrs herstellen kann. Ab morgen leben wir also vom Abbau der Natur. Die Nachfrage ist groß und wir kommen ins Defizit.
    Grafik: Natürliche Ressourcen der Erde für dieses Jahr verbraucht
    Quelle: ZDF/Footprint Network

    Vor einigen Tagen haben sich Vertreter der sogenannten "Letzten Generation" am Frankfurter Flughafen auf das Rollfeld geklebt. Der Aufschrei der Empörung war erwartbar groß. Es wurde diskutiert über die Sicherheit unserer Flughäfen. Über das angemessene Strafmaß für die Aktivisten. Doch was dabei in den Hintergrund gerät, ist das Anliegen der Gruppe: Was passiert mit unserem Klima?
    Wir haben eine Regierungskoalition, die sich neben Freiheit und Gerechtigkeit auch Nachhaltigkeit in den Titel ihres Koalitionsvertrags geschrieben hat. Olaf Scholz war angetreten als Kanzler für Klimaschutz, als "Klimakanzler". Inzwischen ist Leitlinie seiner Politik:

    Jede einzelne Maßnahme müsste so gestaltet werden, dass sie in einem Referendum der Bürger Zustimmung bekäme.

    Olaf Scholz (SPD), Bundeskanzler

    Doch Politik, die sich nach dem Willen der Mehrheit richtet, ist nicht immer zwingend gute Politik.
    Walter Scheel sagte vor gut einem halben Jahrhundert: "Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und dann populär zu machen."
    Wäre es dafür nicht gut, einen Kanzler zu haben, der seine Politik mehr erklärt? Eine Regierungskoalition, die entschlossen handelt, auch wenn es unpopulär ist?
    Und was können wir als Einzelne tun? Auf das Auto verzichten, wo und wenn es geht. Weniger oder gar nicht fliegen. Weniger verbrauchen. Natürlich - und darum bemühen sich bereits viele. Vor allem können wir in Kauf nehmen, dass uns politisch unbequeme Entscheidungen zugemutet werden. Mündig zu entscheiden, inwieweit wir bereit sind, für eine gute Zukunft im Jetzt Einschränkungen in Kauf zu nehmen.
    Wenn alle Menschen so leben würden wie in Deutschland, wären schon am 2. Mai die natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die unsere Erde in einem Jahr überhaupt bereitstellen kann.
    Denn - und das ist die gute Nachricht: Nachdem die Erdüberlastung kontinuierlich fast jedes Jahr zugenommen hat, scheint sie sich nun auf hohem Niveau einzupendeln. Germanwatch-Geschäftsführer Christoph Bals glaubt, mithilfe von erneuerbaren Energien, Speichertechniken, E-Mobilität und Wärmepumpen könnte ein Wendepunkt erreicht sein:

    Diese und weitere ermutigende Trends müssen stark beschleunigt werden, um irreversible Klima-Kipppunkte und massive weitere Artenverluste zu verhindern.

    Christoph Bals, Germanwatch

    Das stimmt hoffnungsvoll und so wünsche ich Ihnen einen schwungvollen - und nicht erschöpften Start in den Tag.
    Henriette de Maizière, ZDF-Hauptstadtkorrespondentin

    Alles zu den Olympischen Spielen in Paris

    Am sechsten Tag der Olympischen Sommerspiele stehen 18 Entscheidungen an. Größte deutsche Medaillen-Hoffnung ist Fahnenträgerin und Judoka Anna-Maria Wagner (ab 10 Uhr im ZDF-Livestream).
    Gefordert sind auch die Basketballerinnen in der Halle (11 Uhr, ZDF-Livestream) und beim 3x3 sowie die Handballerinnen (19 Uhr, ZDF-Livestream). In der Leichtathletik beginnen die Wettkämpfe mit den Entscheidungen im Gehen (ab 7.30 Uhr, ZDF-Livestream).
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    Lage im Nahost-Konflikt

    Iran und Israel liefern sich Schlagabtausch im UN-Sicherheitsrat: Beide Länder forderten das mächtigste UN-Gremium auf, das Vorgehen der Gegenseite zu verurteilen. Die gegenseitigen Angriffe haben die Sorgen vor einem größeren Krieg im Nahen Osten befeuert.
    USA verschärfen Reisewarnung für Libanon: Das Außenministerium ruft US-Bürger dazu auf, nicht in das Land zu reisen. Zuvor war bei einem israelischen Drohnenangriff ein Hisbollah-Kommandeur getötet worden. Kurz darauf wurde bei einem Angriff in Teheran, für den der Iran und die Hamas Israel verantwortlich machen, der Hamas-Auslandschef Ismail Hanija getötet worden.
    Der Sicherheitsrat konnte sich in seiner Dringlichkeitssitzung am Mittwoch indes nicht auf eine gemeinsame Botschaft einigen. Die 15 Mitglieder warnten, dass sich die Region in einer prekären Lage befinde, die weiter eskalieren könne. Sie riefen zu Zurückhaltung und Diplomatie auf und betonten unterschiedliche Konfliktlinien.
    Hürden für Hilfsorganisation in Gaza: Viele schwer verletzte Kinder werden jedes Jahr vom Friedensdorf International aus Kriegsgebieten zur Behandlung nach Deutschland geholt. Doch bei Kindern aus Gaza gibt es Hürden.
    ZDFheute live: Der oberste Hamas-Chef Hanija wurde in Teheran gezielt getötet. Iran und die Hisbollah-Miliz im Libanon beschuldigen Israel und drohen mit Vergeltung. ZDFheute live ordnet ein.
    Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit in unserem Liveblog zur Lage in Nahost.

    Was heute noch wichtig ist

    80 Jahre Warschauer Aufstand: Am 1. August 1944 begann in Warschau der Aufstand der Armia Krajowa (Heimatarmee) gegen die deutschen Besatzer. Über 150.000 Zivilisten wurden ermordet. Deutsche Einheiten zerstörten die polnische Hauptstadt nahezu vollständig. Im Interview mit ZDFheute erinnert sich Zeitzeuge Janusz Maksymowicz an die Ereignisse vor 80 Jahren.

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    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:48 min
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    Der Donnerstag wird im Norden freundlich. Sonst entwickeln sich Schauer und teils kräftige Gewitter mit Unwettergefahr durch heftigen Starkregen. In der Nordwesthälfte werden 21 bis 27 Grad erreicht, im Süden und Osten bei starker Schwüle 26 bis 30 Grad.
    Wettervorhersage für den 1. August 2024
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Jan Schneider
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