Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben bei einem Angriff in Beirut einen Hisbollah-Kommandeur angegriffen.
Quelle: AP
Drei Tage nach einem tödlichen Raketenangriff auf den Golanhöhen hat
Israel in der libanesischen Hauptstadt Beirut einen "gezielten Angriff" auf einen Kommandeur der Schiitenmiliz Hisbollah durchgeführt. Das berichtete die israelische Armee. Zuvor war im Süden Beiruts eine Explosion zu hören.
Der Kommandeur sei für den Tod der bei dem Raketenangriff auf die drusische Ortschaft Madschdal Schams getroffenen Kinder und Jugendlichen sowie weiterer israelischer Zivilisten verantwortlich, hieß es weiter.
Israel hat nach eigenen Angaben etwa 10 Ziele der Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Dabei sei ein Kämpfer der pro-iranischen Miliz getötet worden.30.07.2024 | 0:20 min
Galant: Hisbollah hat rote Linie überschritten
Israels Verteidigungsminister Joav Galant reagierte auf der Online-Plattform X und schrieb: "Die Hisbollah hat eine rote Linie überschritten." Bereits am Nachmittag war bei einem Raketenangriff auf den Norden Israels nach Angaben von Rettungskräften ein Zivilist getötet worden. Zuvor hatte es in Ortschaften an der Grenze zum
Libanon Raketenalarm gegeben.
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Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von einem "feindlichen Überfall" im Beiruter Vorort Haret Hreik. Der Hisbollah-nahe Fernsehsender Al-Manar zeigte Bilder von chaotischen Szenen. Mindestens vier Gebäude seien bei dem Angriff beschädigt worden.
Nach dem mutmaßlichen Angriff der Hisbollah auf den Golan sei die Frage, ob Israels Reaktion „eine Ausweitungsspirale“ in Gang setzen könnte, so ZDF-Korrespondentin Golineh Atai.29.07.2024 | 1:56 min
Beirut in Aufruhr: "Netanjahu wird den Preis zahlen"
Wie im TV zu sehen war, riefen Menschen auf der Straße: "Gott segne Nasrallah." Andere riefen: "Netanjahu wird den Preis dafür zahlen." Augenzeugen berichteten, dass der Angriff auf ein achtstöckiges Gebäude zielte. Demnach sei das Obergeschoss getroffen worden.
Nachdem am Samstag bei einem Raketenangriff in der drusischen Ortschaft Madschdal Schams auf den von Israel annektierten Golanhöhen mindestens zwölf Menschen getötet wurden, hatte die
israelische Regierung einen Vergeltungsschlag angekündigt. Sie macht die Hisbollah für den Angriff verantwortlich. Die Schiitenmiliz wies die Schuld von sich. Sie habe mit dem Angriff nichts zu tun, erklärte sie mehrmals.
Israels Ministerpräsident Netanjahu kündigt nach dem Raketenangriff auf die Golanhöhen einen Gegenschlag auf die Hisbollah-Miliz im Libanon an. Es droht eine Eskalationsspirale.29.07.2024 | 2:00 min
Israel-Libanon-Konflikt: Schwerste Eskalation seit 2006
Bereits seit Beginn des
Gaza-Kriegs kommt es in der israelisch-libanesischen Grenzregion immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah. Die Schiitenmiliz handelt nach eigenen Aussagen in Solidarität mit der Hamas: Ihre Angriffe will sie erst einstellen, wenn es auch in Gaza zu einem Waffenstillstand kommt.
Sowohl in Israel als auch im Libanon kamen zahlreiche Zivilisten ums Leben. Zehntausende Anwohner verließen auf beiden Seiten der Grenze ihre Heimatorte. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.
Krieg in Nahost: Mit der Terrorattacke der Hamas ist der Konflikt eskaliert. Israel greift infolge dessen Ziele im Gazastreifen an. Aktuelle Nachrichten und Hintergründe.
Quelle: dpa