Messerattacke in Großbritannien: Krawalle von Rechtsextremen

    Angriff auf tanzende Kinder:Krawalle nach Messerattacke in Großbritannien

    |

    Nach einem tödlichen Messerangriff auf Kinder in Nordengland kam es zu schweren Ausschreitungen von Rechtsextremen in Southport. 39 Polizisten wurden verletzt.

    Großbritannien, Southport: Menschen stoßen während Unruhen mit der Polizei zusammen, in der Nähe des Ortes, an dem am Vortag drei Mädchen bei einem Messerangriff getötet wurden.
    Nach einer Mahnwache für drei getötete Mädchen im englischen Southport ist es zu Ausschreitungen von Rechtsextremen gekommen. 39 Polizisten wurden laut Rettungsdiensten verletzt.31.07.2024 | 0:21 min
    Nach dem tödlichen Messerangriff auf Kinder bei einem Taylor-Swift-Tanzkurs in Nordengland ist es am Dienstag zu schweren Ausschreitungen von Rechtsextremen gekommen. Rund 100 Randalierer lieferten sich in der Stadt Southport Gefechte mit der Polizei und legten Feuer. Dicke Rauchschwaden waren nach Angaben eines AFP-Reporters vor Ort zu sehen.
    Aufnahmen, die in Onlinenetzwerken verbreitet wurden, zeigten einen Polizeiwagen in Flammen und Menschen, die Polizisten angriffen. Dabei schien eine Moschee das Ziel der Randalierer zu sein.
    Messerangriff in Nordengland
    Bei einem Taylor-Swift-Tanzkurs in Southport wurden drei Kinder getötet. Die Polizei hat einen 17-Jährigen festgenommen. Das Tatmotiv ist bisher unklar.30.07.2024 | 1:14 min

    39 Polizisten bei Krawallen verletzt

    Die Polizei teilte mit, die eingesetzten Beamten würden mit Flaschen und Mülltonnen beworfen. Bei den Krawallen wurden 39 Polizisten verletzt. 27 von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden, wie der regionale Rettungsdienst auf X mitteilte.
    Die Einsatzkräfte erlitten nach Angaben der Polizei unter anderem Knochenbrüche, Schnittwunden, vermutlich einen Nasenbruch und eine Gehirnerschütterung. Aufgrund der Unruhen erhielt die Polizei in dem Stadtgebiet für 24 Stunden erweiterte Befugnisse zum Durchsuchen von Menschen.

    Rechtsextreme Randalierer kamen von außerhalb

    Die britische Regierung hat die Ausschreitungen scharf verurteilt. "Diejenigen, die die Mahnwache für die Opfer mit Gewalt und Brutalität gekapert haben, haben die trauernde Gemeinschaft beleidigt", schrieb Premierminister Keir Starmer bei X. "Sie werden die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen", betonte der Labour-Politiker.
    Ein Klick für den Datenschutz
    Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von Twitter nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Twitter übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von Twitter informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Datenschutzeinstellungen anpassen
    Die Merseyside Police teilte mit, bei den Randalierern handele es sich vorrangig um Mitglieder einer rechtsextremen Gruppe. Sie stammten nicht aus der Gegend und seien auch nicht in Sorge um die Betroffenen und die Anwohner.
    Dirk Neubauer bei PK 2023
    Weil er von Rechten bedroht werde, will der parteilose Landrat Dirk Neubauer aus Sachsen sein Amt niederlegen. ZDF-Reporterin Franziska Wunderlich mit den Details. 24.07.2024 | 1:47 min
    Die Angreifer hätten nach einer Mahnwache für die Opfer der Messerattacke sowohl Beamte als auch die örtliche Moschee mit Ziegelsteinen beworfen und ein Geschäft geplündert, so die Polizei. Außerdem setzten sie den Angaben zufolge Autos und Mülltonnen in Brand.

    Das ist keine Art, eine Gemeinschaft zu behandeln, schon gar nicht eine Gemeinschaft, die immer noch unter den Ereignissen vom Montag leidet.

    Alex Goss, stellvertretender Polizeichef der Merseyside Police

    Falschmeldungen heizen Unruhen an

    Am Montag waren bei einer Messerattacke in Southport drei Mädchen im Alter von sechs, sieben und neun Jahren getötet worden. Acht weitere Kinder und zwei Erwachsene wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Kurz nach der Tat wurde ein 17-jähriger Verdächtiger festgenommen. Das Motiv ist unklar. Die Polizei geht nicht von einer Terrortat aus.
    Ausschreitungen in Dublin nach Messerangriff
    Ein Messerangriff mit mehreren verletzten Kindern in Irlands Hauptstadt Dublin löste im November 2023 gewalttätige Proteste aus.24.11.2023 | 0:22 min
    Hintergrund der Ausschreitungen sind nach Polizeiangaben Falschmeldungen und Gerüchte über die Herkunft des mutmaßlichen Täters. Der tatverdächtige Jugendliche wurde als Sohn von Ruandern in der walisischen Hauptstadt Cardiff geboren und lebt laut Polizei seit mehr als zehn Jahren in der Gegend.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

    Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

    Quelle: dpa, AFP

    Mehr zum Thema Großbritannien