Dallmann und Bühl im sportstudio: Meistersause wackelt

    Dallmann und Bühl im sportstudio:Bayern-Meistersause mit den Männern wackelt

    von Frank Hellmann
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    Linda Dallmann und Klara Bühl haben im aktuellen sportstudio betont, dass sich die Frauen des FC Bayern den Meistertitel nicht mehr nehmen lassen - im Gegensatz zu den Männern.

    Dass Frauen und Männer des FC Bayern München gemeinsam am 28. Mai auf dem Rathausbalkon am Marienplatz den Meistertitel feiern, ist nicht nur aufgrund des Patzers der Tuchel-Elf gegen RB Leipzig ein ganzes Stück unwahrscheinlicher geworden. Entsprechende Pläne hatte die Stadt München erst vor knapp zwei Wochen kommuniziert.
    Linda Dallmann und Klara Bühl sind zuversichtlich, dass sich ihr Team trotz eines 0:0 bei Bayer Leverkusen den Titel nicht mehr nehmen lässt. "Jeder von uns hätte gerne die Meisterschaft klar gemacht, aber der Ball wollte einfach nicht über die Linie, deshalb verschieben wir es auf nächste Woche", sagte Bühl im aktuellen sportstudio.

    Steht der Sieg gegen Potsdam fest?

    Auch Dallmann geht fest davon aus, dass nach dem Heimspiel am letzten Spieltag der Frauen-Bundesliga gegen Absteiger Turbine Potsdam (Sonntag 14 Uhr) der Titel gefeiert werden kann. Doch haben die Männer mit dem 1:3 im Heimspiel gegen RB Leipzig einen empfindlichen Rückschlag erlitten, sollte Rivale Borussia Dortmund am Sonntag beim FC Augsburg mit einem Sieg vorbeiziehen.
    Die beiden deutschen Nationalspielerinnen ahnen, dass die gemeinsame Sause am Pfingstsonntag wackelt. "Jetzt kommt die Ungewissheit dazwischen", räumte Dallmann ein. "Dortmund muss erstmal gewinnen", merkte Bühl an.

    Nur fit zur WM reisen

    Fraglich, ob noch mal ein als "gemischtes Double" tituliertes Event wie 2015 zustande kommt: Damals waren zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Fußballs die Männer und Frauen desselben Klubs Meister geworden.
    Bayern-Stadionsprecher Stephan Lehmann rief bei der gemeinsamen Party Frauen und Männer gemeinsam hinaus, die von 15.000 Fans am Marienplatz frenetisch bejubelt wurden. Melanie Behringer und Co. waren damals direkt aus dem WM-Trainingslager mit dem Hubschrauber eingeflogen worden, um sich mit Philipp Lahm und Kollegen in bayrischer Kluft zu zeigen.

    Guter Eindruck vor der EM

    Für Dallmann und Bühl geht die Blickrichtung bald auch auf die WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August), bei der die deutschen Fußballerinnen den guten Eindruck von der EM in England bestätigen wollen. Allerdings ist bei Mittelfeldspielerin Dallmann nach einem Syndesmosebandriss noch nicht klar, ob sie rechtzeitig einsatzbereit ist.
    "Ich bin ein Fan davon, fit zu einem Turnier zu reisen", betonte die 28-Jährige, die verstehen würde, wenn Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg sie womöglich nicht berücksichtigt. Außenbahnspielerin Bühl hingegen gilt wegen ihrer Dynamik, Schnelligkeit und Beidfüßigkeit für die Mission in Down Under als gesetzt. "Wir können mit breiter Brust anreisen, wir haben einen breiten und guter Kader", beteuerte die 22-Jährige mit Blick aufs Nationalteam.
    Die Muenchnerinnen bejubeln mit Lea Schueller (FC Bayern Muenchen Frauen, 11) deren Tor zum 2:0.
    Die Fußballerinnen des FC Bayern haben am 12. Bundesliga-Spieltag gegen Eintracht Frankfurt mit 2:1 (1:0) gewonnen. Es war der sechste Sieg in Folge für die Münchnerinnen.11.02.2023 | 5:43 min

    Weltklasspielerinnen wie Pernille Harder und Magdalena Eriksson wären willkommen

    Im Verein kündigt sich derweil auch prominente Verstärkung an, denn als Neuzugänge sind die dänische Weltklassestürmerin Pernille Harder und ihre Lebensgefährtin und schwedische Abwehrspezialistin Magdalena Eriksson vom FC Chelsea im Gespräch. Der FC Bayern würde damit auf dem Transfermarkt bei den Frauen ins oberste Regal greifen.
    "Wir hören auch das eine oder andere Gerücht, wir wissen es aber noch nicht", sagte Dallmann. Zwei solch große Namen wären für den Verein ein Aushängeschild. Oder wie Bühl ergänzte:

    Zwei Weltklassespielerinnen, weil wir in allen drei Wettbewerben um Titel spielen wollen.

    Klara Bühl

    Der FC Bayern war in dieser Saison im DFB-Pokalhalbfinale klar am VfL Wolfsburg (0:5) und im Champions-League-Viertelfinale an Arsenal WFC (1:0, 0:2) gescheitert. Das Hinspiel gegen den Topklub aus London war zugleich die einzige Partie in der Rückrunde, bei dem die Münchnerinnen in die große Arena umzogen.
    Dass ansonsten der Campus mit seinen nur 2.500 Plätzen die Heimspielstätte geblieben ist, wo doch die Zuschauerzahlen an vielen Standorten bei den Highlight-Spielen neue Rekordmarken erreichen, wollte Bühl nicht kritisieren. Woanders würde gerade zwar "Wahnsinnszahlen" erreicht, ein Umzug müsse jedoch auch passen. Soll heißen: Die fünfte Meisterschaft der FCB-Frauen nach 1976, 2015, 2016 und 2021 würde auf dem Campus gefeiert.
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