Adios Superstars, hola Mega-Talente! Früher war Real Madrid mit den Galaktischen gespickt. Heute setzen die Königlichen auf Super-Talente wie Bellingham und Vinícius Júnior.07.12.2023 | 13:02 min
Es gibt wohl keinen Fußballklub auf der Welt, der schon bei Nennung seines Namens so viel Magie ausstrahlt wie Real Madrid. Dies hat besonders mit zwei Etappen der Klub-Historie zu tun:
Erstens mit der zweiten Hälfte der 1950er Jahre, als das von Alfredo di Stefano angeführte "weiße Ballett" fünfmal in Folge Europapokalsieger der Landesmeister wurde. Und zweitens mit dem Jahrzehnt der "Galaktischen", als Weltstars wie Luis Figo, Zinédine Zidane, Ronaldo oder David Beckham für die Königlichen aufliefen.
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Weniger Strahlkraft, mehr Erfolge für Real?
Jedes Jahr ein neuer Star, lautete die Parole des im Jahr 2000 erstmals zum Präsidenten gewählten Bauunternehmers Florentino Peréz. Das brachte zwar Aufmerksamkeit, aber neben jeder Menge Schulden bis 2014 auch nur einmal den Titel in der
Champions League.
Heute prägen Namen wie
Jude Bellingham, Vinicius Junior und Rodrygo den Klub. Mega-Talente, die erst noch auf dem Weg zu absoluten Weltstars sind. "Die Strahlkraft ist vielleicht eine andere, eine nicht so große", sagt Moderatorin Lili Engels in der Sendung
Bolzplatz. "Dafür scheint es aber, als würde Real eine Mannschaft entwickeln, die in Zukunft sehr viel erfolgreicher werden, vielleicht sogar Europa dominieren kann."
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Real trotz neuer Strategie weiter erfolgreich
Während Real Madrid die spanische La Liga anführt und in der Champions League mit fünf Siegen die nächste Runde längst erreicht hat, vollzieht der Klub gleichzeitig einen Strategiewechsel: weg von Mega-Transfers hin zu der Entwicklung von Mega-Stars.
"Das ist schon ein Paradigmenwechsel im Vergleich zu anderen Jahren, in denen ja auch Florentino Perez das Sagen hatte und in denen es gar nicht galaktisch genug sein konnte", sagt Fußball-Kommentator Jan Platte im Bolzplatz.
Bessere Transferbilanz als Bayern, PSG und City
Dabei hat sich der neue Kurs finanziell schon ausgezahlt. Real weist in den letzten zehn Jahren zwar auch ein Transferminus von fast 200 Millionen Euro aus - das ist aber wesentlich weniger als andere Topklubs wie Bayern München, Paris St. Germain, Chelsea London oder gar Manchester City angehäuft haben.
Allein die Marktwerte von Spielern wie Federico Valverde, Vinicius Junior, Rodrygo, Jude Bellingham und Eduardo Camavinga sind bei Real insgesamt um 300 Millionen Euro gestiegen. Dies ist ein wichtiger Faktor für die positive Entwicklung der Netto-Schulden, also der Differenz zwischen Verbindlichkeiten und Vermögenswerten.
Trainer Ancelotti als wichtiger Faktor
Das ist auch ein Verdienst von Trainer Carlo Ancelotti, der jungen Spielern Vertrauen gibt, sie schützt und besser macht. "Ich denke, ich bin zehnmal besser als letzte Saison", hat der Ex-Dortmunder Jude Bellingham gesagt. "Ich bin wie ein Schwamm, der alles Mögliche von seinen Mitspielern aufsaugt."
Um Bellingham herum baut Ancelotti eine besondere Mischung "mit sowohl erfahrenen, coolen, nie nervösen Altstars, aber auch noch jungen, hungrigen Spielern auf", erklärt Real-Madrid-Experte Nils Kern, der Chefredakteur des Online-Magazins "Real Total" im Bolzplatz. Und das nächste Top-Talent ist mit dem 17-jährigen Brasilianer Endrick, der im Juli 2024 zu seinem 18. Geburtstag zu den Königlichen wechselt, schon in Anmarsch.
Real Madrid noch besser mit Alonso?
Doch auch wenn Ancelotti nach Ansicht der Experten ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die aktuelle Phase der Vereinsentwicklung ist, gehen die Fantasien schon weiter. Denn zum einen ist Ancelotti als Trainer der brasilianischen Nationalmannschaft im Gespräch - zum anderen sorgt andernorts gerade ein anderer Trainer mit Real-DNA für Furore.
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"Gebt den Jungs noch einen ambitionierten Taktik Fuchs als Trainer an die Hand,
Xabi Alonso möglicherweise", sagt Jan Platte. "Und dann gucken wir uns alle um, was sich da so entwickelt."
Für Ancelotti selbst, der mit dem Spieler Alonso 2014 das heiß ersehnte La Décima gewann, den zehnten Champions League-Titel, ist das jedenfalls kein abwegiger Gedanke. "Er hat das Zeug, um Trainer von Real Madrid zu sein, weil er den Verein kennt und hier sehr beliebt ist", sagt Ancelotti.
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