Erst dominiert, dann doch lange gezittert: Mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten hat Rasenballsport Leipzig seine Pflichtaufgabe im DFB-Pokal gelöst und steht im Achtelfinale. Im Bundesliga-Duell gegen den FC St. Pauli siegten die Pokalexperten von Trainer Marco Rose mit 4:2 (3:1).
Wichtige Stützen fehlen Leipzig
Ohne wichtige Stützen wie Xavi Simons (Reha), den angeschlagen fehlenden Lois Openda (Knie) und Benjamin Sesko (Bank) bekamen Andre Silva und Poulsen im Doppelsturm die Chance, sich zu beweisen. Und die "zweite Reihe" zahlte das Vertrauen sofort zurück: Xavi-Vertreter Baumgartner gewann das Luftduell gegen Manolis Saliakas, Poulsen behauptete den Ball am Fünfer und schob locker ein. Eine Nullnummer wie im Ligaspiel vor rund fünf Wochen war damit schnell vom Tisch.
St. Pauli musste seine defensive Grundordnung aufbrechen, was den Gastgebern viele Räume eröffnete. Auf Flanke von Lutsharel Geertruida erhöhte Baumgartner freistehend per Kopf. Hinten erlebte Leipzigs Ersatztorwart Maarten Vandevoordt, der den am Wochenende angeschlagen ausgewechselten Peter Gulacsi vertrat, einen ruhigen Abend - bis zum Anschlusstreffer.
Gulacsi-Ersatz sieht zwei Mal nicht gut aus
Beim ersten gefährlichen Angriff der Kiezkicker und dem Abschluss von Guilavogui ließ der Belgier den Ball unglücklich durch seine Hände flutschen. Die Hausherren zeigten sich unbeeindruckt, zu groß war die spielerische Dominanz im ersten Durchgang. Poulsen stellte nach einem blitzsauberen Konter - erneut auf Vorarbeit von Baumgartner - postwendend den alten Abstand wieder her.
Doch nach dem Seitenwechsel ergab sich ein völlig anderes Bild: Leipzig war kaum wiederzuerkennen, St. Pauli jetzt deutlich mutiger. Erst scheiterten Johannes Eggestein (52.) und Karol Mets (54.) knapp, die Torschuss-Flanke von Smith unterschätzte Vandevoordt dann komplett und sah zum zweiten Mal nicht gut aus. Rose reagierte dreifach, brachte unter anderem Nusa - und der Norweger mit einer feinen Einzelleistung die Entscheidung.
Die Aufstellungen:
Rasenballsport Leipzig: Vandevoordt - Klostermann, Orban, Bitshiabu (69. Lukeba) - Geertruida, Kampl (90.+2 Gebel), Vermeeren (69. Haidara), Henrichs - Baumgartner - Silva (76. Elmas), Poulsen, Baumgartner (69. Nusa)
Trainer: Marco Rose
FC St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Saliakas (87. Ritzka), Irvine, Wagner (81. Boukhalfa), Treu - Afolayan (81. Sinani), Johannes Eggestein (87. Albers), Guilavogui (90.+1 Ahlstrand)
Trainer: Alexander Blessin
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)