Der VfB Stuttgart hat eindrucksvoll seinen zweiten Erfolg in dieser Champions-League-Saison gefeiert. Mit einem Torfestival und dem ersten Königsklassen-Heimsieg seit fast genau 15 Jahren hat sich der Bundesligist im Rennen um die Playoffs zurückgemeldet. Die Schwaben besiegten den Schweizer Meister Young Boys Bern mit 5:1 (1:1) und erhöhten ihre Chancen aufs Weiterkommen vor den verbleibenden zwei Spieltagen der Königsklasse erheblich. Bern bleibt im laufenden Wettbewerb weiter ohne Punkt.
VfB dreht nach dem Rückstand auf
Keine sechs Minuten waren gespielt, als Lukasz Lakomy mit einem Schuss aus rund 20 Metern zur Führung für Bern traf. Alexander Nübel sah dabei nicht wirklich gut aus. Lakomys Jubel war emotional: Der Mittelfeldspieler hielt ein Trikot seines Teamkollegen Meschack Elia hoch, der Rest der Mannschaft versammelte sich neben und hinter ihm. Die Young Boys hatten vor der Partie mitgeteilt, dass ein Sohn des kongolesischen Stürmers überraschend nach kurzer Krankheit gestorben und Elia daraufhin noch vor dem Spiel wieder abgereist sei.
Die Stuttgarter übernahmen nach dem Rückstand zwar recht zügig das Kommando und verdienten sich den Ausgleich durch Angelo Stiller nach einem feinen Doppelpass mit Josha Vagnoman. In der ersten Halbzeit leisteten sich die Gastgeber bei aller Dominanz aber zu viele Ungenauigkeiten. Ein viel zu unpräzises Zuspiel von Atakan Karazor auf Chris Führich in sehr aussichtsreicher Position war exemplarisch dafür (36.).
Kurioser zweiter Stuttgarter Treffer
Auch in der zweiten Hälfte waren die Stuttgarter, bei denen Kapitän Atakan Karazor zur Pause in der Kabine geblieben war, klar spielbestimmend. Der Unterschied zur ersten Halbzeit: Sie agierten nun deutlich präziser und entschlossener. Das 2:1 fiel allerdings kurios. Nachdem Fabian Rieder über die rechte Seite in den Strafraum gelaufen war, hob der Linienrichter die Fahne. Die Berner hörten auf zu spielen, Enzo Millot traf per Flachschuss. Ein ausführlicher Videocheck ergab, dass der Ball zuvor offenbar doch nicht im Aus gewesen war - das Tor zählte.
In der Folge fielen die Gäste regelrecht auseinander. Führich traf mit einem sehenswerten Schlenzer in den rechten Winkel, Vagnoman nach einer Flanke von Millot. Der für Karazor eingewechselte Yannik Keitel erhöhte per Distanzschuss sogar noch auf 5:1.
Die Aufstellungen:
VfB Stuttgart: Nübel - Vagnoman (77. Stenzel), Rouault (82. Stergiou), Chabot, Mittelstädt (77. Al-Dakhil) - Karazor (46. Keitel), Stiller - Rieder, Millot, Führich (77. Malanga) - Demirovic
Trainer: Sebastian Hoeneß
Young Boys Bern: Von Ballmoos - Athekame, Camara (70. P. Pfeiffer), Benito, Hadjam (70. Blum) - Virginius (76. Colley), Ugrinic, Lakomy, Monteiro - Itten (62. Ganvoula), Imeri (62. Males)
Trainer: Joel Magnin
Schiedsrichter: Giorgi Kruashvili (Georgien)