Borussia Dortmund ist nach dem nächsten Rückschlag endgültig im Krisenmodus angekommen, der Druck auf Trainer Nuri Sahin wird immer größer. Beim VfL Wolfsburg verlor der so verletzungsgeplagte BVB sein Zweitrundenspiel im DFB-Pokal mit 0:1 nach Verlängerung und kann früh in der Saison bereits eine Titelchance abhaken.
Personalnot: BVB-Coach Sahin stellt um
In seiner Personalnot musste der Coach umbauen, ließ Emre Can innen und Pascal Groß auf der rechten Seite verteidigen, während Maximilian Beier auf der Zehn agierte - und nach einer Phase des Abtastens, in der der BVB etwas übermütig und zu fehlerbehaftet wirkte, die erste Chance vergab. Nico Schlotterbeck schickte Beier (14.) steil, ehe jener im Duell mit VfL-Torwart Kamil Grabara nur den Pfosten traf.
Während Wolfsburg auf Konter lauerte und Can einen Schuss von Patrick Wimmer (20.) nur knapp vorbei lenkte, versuchte Dortmund viel mit Flanken über außen. Jamie Gittens (16.) und Serhou Guirassy (24.) bekamen die Bälle jedoch nicht mit der letzten Konsequenz auf das Tor. Und hinten musste sich der BVB immer mehr des Drucks des VfL erwehren, der in den Zweikämpfen stark dagegenhielt.
Nach einer abgeblockten Flanke bekam die BVB-Abwehr den Ball nicht weg, Mohamed Amoura (32.) prüfte Keeper Gregor Kobel aus halblinker Position. Die Wolfsburger, die den BVB zunehmend in die eigene Hälfte drückten, hätten in dieser Phase durchaus noch gefährlicher werden können, wenn sie ihre Angriffe zielstrebiger ausgespielt hätten.
Wind erlöst VfL
Auch nach der Pause taten sich beide Teams unheimlich schwer, wirklich gefährlich vor dem Tor aufzutauchen. Der BVB verlor zu oft leicht den Ball, der VfL bestrafte dies nicht. Erst als Ramy Bensebaini in der Mitte Guirassy (65.) fand, musste Grabara beim Kopfball des Stürmers wieder ernsthaft eingreifen.
In der Folge kamen die Dortmunder stärker auf, suchten ihre Chance auf den Sieg - Julian Brandt (72.) schoss aus der Ferne knapp drüber. In der Verlängerung schockte Wolfsburg den BVB beinahe sofort. Tiago Tomas (93.) traf mit einem sehenswerten Volley die Latte - Wind dann ins Netz.
Die Aufstellungen:
VfL Wolfsburg: Grabara - K. Fischer, Vavro, Koulierakis - Baku (80. J. Kaminski), Bence Dardai (80. Gerhardt), Arnold, Maehle - Wimmer (70. Tomás), Majer (90. Özcan) - Amoura (80. Wind)
Trainer: Ralph Hasenhüttl
Borussia Dortmund: Kobel - Groß, Can, N. Schlotterbeck, Bensebaini - F. Nmecha, Brandt - Malen (78. Campbell), Beier (112. Paulina), Gittens (99. Sabitzer) - Guirassy
Trainer: Nuri Sahin
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)