Jude Bellingham hat bei Real einen Traumstart hingelegt.
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Jude Bellingham hat am Wochenende nicht getroffen. Das war durchaus eine Nachricht, nachdem der ehemalige Dortmunder zuvor in allen vier Ligapartien seit seinem Wechsel zu Real Madrid im Sommer entscheidende Tore beigesteuert hatte.
Bellingham, 20, wurde aber dennoch von den Real-Fans gefeiert während des 2:1 gegen Real Sociedad San Sebastián. Schon als er zu Beginn die Auszeichnung für den besten Ligaspieler des vergangenen Monats entgegen nahm und dann wieder nach jeder starken Szene: Jeweils ertönte "Hey Jude" zur Melodie der Beatles von den Rängen.
Die Liebe der Real-Fans für außergewöhnliche Spieler
Vor dem
Champions-League-Auftakt gegen Union Berlin am Mittwoch (18:45 Uhr) hat das runderneuerte Estadio Santiago Bernabéu also einen neuen Liebling. Der Engländer ist, wie man es auf Spanisch ausdrückt, mit beiden Füßen in Madrid gelandet.
Die Fans der Königlichen lieben diese Art von Spieler - einen Besonderen, Auserwählten; einen, der sie aus dem Nichts von den Sitzen reißt. Einen "Galáctico", wie man zu der Zeit sagte, als Real sie mit Zinédine Zidane - von dem sich Bellingham seine Rückennummer 5 abschaute - , Luís Figo oder Ronaldo in Serie begeisterte.
In den vergangenen Jahren spielte diese Rolle neben dem kroatischen Zauberer Luka Modric (inzwischen schon 38) oder dem jungen Brasilianer Vinícius (fehlt gegen Union verletzt) allen voran der amtierende Goldenen-Ball-Gewinner Karim Benzema. Doch der Franzose ist nach Saudi-Arabien zu Al-Ittihad gewechselt. Und einen neuen Mittelstürmer seines Formats hat Real nicht verpflichtet.
An dieser Stelle kommt Bellingham ins Spiel.
Der neue Benzema?
Reals Trainer Carlo Ancelotti nämlich ersetzte Benzema durch ihn - obwohl Bellingham in Dortmund eher im zentralen oder sogar defensiven Mittelfeld agiert hatte. Ancelotti erkannte die Anlagen des Engländers, direkt hinter den Spitzen agieren zu können und von dort immer wieder in den Strafraum zu stoßen. Fünf Treffer und fünf Real-Siege in fünf Spielen sind die Belohnung.
In der vergangenen Länderspielwoche übernahm Englands Nationaltrainer Gareth Southgate die Innovation. Prompt brillierte Bellingham auch dort.
In der abgelaufenen Saison war für Real und Kroos im Halbfinale gegen den späteren Titelgewinner Manchester City Schluss.
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Ancelottis meisterliches Gespür
Ancelotti ist ein Meister darin, seine Aufstellungen kreativ an die Personalgegebenheiten anzupassen. In den letzten Jahren kompensierte er so den Verlust eines kompletten Defensivdreiecks aus den Innenverteidigern Sergio Ramos und Raphaël Varane mit Mittelfeldabräumer Casemiro; oder die freiwilligen Frühverrentungen der vermeintlichen Schlüsselspieler Gareth Bale und Eden Hazard.
Jetzt hat Real, väterlich angeleitet von Modric und Toni Kroos in ihrem wohl letzten Jahr, eine ausnehmend junge Mannschaft beieinander. Eduardo Camavinga, 20, Aurélien Tchouaméni, 23, und Federico Valverde, 25, im Mittelfeld, Vinícius, 23, und Rodrygo, 22, auf den Flügeln. Und allen voran Bellingham.
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Ex-Madrilene Schuster prophezeit 20 Bellingham-Tore
"Man sieht, dass er gern das Spiel an sich reißt", lobte Bernd Schuster dieser Tage Bellingham. Der Ex-Real-Spieler und -Trainer prophezeit Bellingham "zwischen 15 und 20 Saisontoren: Er kommt gut aus der zweiten Reihe, hat einen starken Kopfball und Distanzschuss."
Doch bei allen Elogen auf den jungen Engländer gibt es im Bernabéu viele Zweifel daran, ob es die ganze Saison gut gehen kann ohne Benzema. Der Franzose war nicht nur seinerseits immer auch Spielmacher, wenn er sich in eine hängende Position fallen ließ. In harter Währung erzielte er im Schnitt über 30 Tore pro Saison.
Vor diesem Hintergrund war gegen Real Sociedad am Sonntag immerhin eine gute Nachricht, dass zwar nicht Bellingham traf. Aber dafür Joselu. Der ehemalige Bundesliga-Profi wurde im Alter von 33 Jahren als Ergänzungsspieler verpflichtet. Jetzt ist er der einzig gelernte Mittelstürmer im Kader.