Mikrowellen-Mythen im Check: Schädliche Strahlung und Co.?
Praktisch, aber auch gefährlich?:Mikrowellen-Mythen im Check
von Anna Möllers
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Wenn es ums Reste-Aufwärmen geht, ist die Mikrowelle oft die erste Wahl. Aber wie gut ist sie wirklich? Wir räumen mit den drei gängigsten Mikrowellen-Mythen auf.
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Die Mikrowelle hat in vielen Haushalten ihren festen Platz. Sie erwärmt Essen in Rekordzeit, taut Tiefgefrorenes auf und ermöglicht unkompliziertes Kochen. Doch noch immer ranken sich Mythen um den schnellen Küchenhelfer. Was ist dran an vermeintlich zerstörten Vitaminen oder schädlicher Strahlung? Wir nehmen die bekanntesten Mythen unter die Lupe.
Mythos 1: Nährstoffe und Vitamine gehen kaputt
Gleich zu Beginn eine Entwarnung: Die Annahme, Mikrowellen zerstörten alle wichtigen Nährstoffe und Vitamine, ist so pauschal nicht richtig. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz verändern sich die Nährwerte der Lebensmittel beim Erwärmen in der Mikrowelle nicht mehr als beim Erhitzen im Ofen oder auf dem Herd.
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Zwar können Überhitzung (schadet manchen Vitaminen und Nährstoffen) oder unzureichende Erwärmung (keine ausreichende Keimabtötung) Risiken bergen - das gilt aber auch für alle anderen Kochmethoden.
Erstes Fazit: Wenn die Garvorschriften beachtet werden, ist die Nutzung der Mikrowelle also nicht schädlicher als herkömmliche Zubereitungsverfahren.
In jedem Mikrowellengerät gibt es einen Sender, das sogenannte Magnetron, das elektromagnetische Wellen (Mikrowellen) erzeugt und in den Innenraum des Geräts leitet. Diese Mikrowellen werden von den Wänden im Innenraum reflektiert und möglichst gleichmäßig verteilt, unterstützt durch einen rotierenden Flügel, spezielle Reflektoren und meist einen Glas-Drehteller, auf dem das Essen steht.
Die erzeugten Mikrowellen durchdringen Materialien wie Glas oder Plastik, werden aber vom Wasser im Essen absorbiert. Dadurch beginnen die Moleküle zu rotieren, was Wärme erzeugt. Die größte Erwärmung findet etwa zwei bis drei Zentimeter unter der Oberfläche statt, weshalb das Essen zwischendurch umgerührt werden sollte, damit sich die Hitze gleichmäßig verteilt.
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Im Gegensatz zum Backofen, bei dem die Wärme von außen nach innen eindringt, erwärmen die freigesetzten Mikrowellen die Lebensmittel direkt von innen. Das Essen wird schneller warm und muss nicht so lange auf hoher Temperatur gehalten werden, bis es auch innen heiß ist.
Zweites Fazit: Das Benutzen der Mikrowelle kann sogar schonender für den Erhalt von Vitaminen und Nährstoffen sein.
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Mythos 2: Mikrowellen-Strahlung macht krank
Fakt ist: Zum schnellen Erwärmen von Speisen in der Mikrowelle wird elektromagnetische Strahlung verwendet. Doch Annahmen, wonach Mikrowellengeräte auch gefährliche radioaktive Strahlung aussenden, stimmen dagegen nicht.
Mikrowellengeräte sind so abgeschirmt, dass generell nur sehr wenig Strahlung nach außen gelangt. Lediglich in direkter Umgebung des Sichtfensters und der Tür tritt eine sehr geringe Menge an sogenannter Leckstrahlung aus. Laut Bundesamt für Strahlenschutz liegt diese Leckstrahlung zumeist nur bei einem Prozent des festgelegten Grenzwertes.
Bei technisch einwandfreien Geräten besteht keine gesundheitliche Gefahr, auch nicht für besonders schutzbedürftige Personen, wie Schwangere oder Kleinkinder.
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Anja Lutz, Pressereferentin Bundesamt für Strahlenschutz
Außerdem verfügen Mikrowellengeräte über eine technisch mehrfach ausgelegte Schutzvorrichtung. Diese schaltet die Mikrowelle sofort ab, wenn die Tür bei laufendem Betrieb geöffnet wird, sodass keine Strahlung nach außen gelangt.
Fazit: Zertifizierte Mikrowellengeräte mit VDE- oder dem GS-Zeichen gelten daher mit Blick auf den Strahlenschutz als sicher.
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Mythos 3: Verstrahltes Mikrowellen-Essen
Ein weiterer, weit verbreiteter Glaube: Kommt das aufgewärmte Essen aus der Mikrowelle verstrahlt aus dem Gerät zurück - schließlich wird es ja durch Strahlung erhitzt?
Stimmt so nicht! Denn die Funktionsweise einer Mikrowelle beruht auf einem reinen Energieübertragungsprozess: Die Moleküle werden durch die Strahlung zur Bewegung angeregt und dadurch erhitzt - das Essen wird warm. Mit Strahlungsaufnahme hat das nichts zu tun. Also Entwarnung:
Die Zusammensetzung der Speise ändert sich nicht. Das Lebensmittel kann auch keinerlei Strahlen aufnehmen.
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Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler, Bundeszentrum für Ernährung
Die Mikrowelle in der Küche sei eine zusätzliche Art der Garmethode und die Speisen daraus genauso unbedenklich wie Gerichte aus dem Kochtopf, so Ernährungswissenschaftler Harald Seitz weiter.
Fazit: Essen wird zwar in der Mikrowelle durch Strahlung erwärmt, doch das ist eine reine Energieübertragung. Das Essen selbst nimmt dabei keine Strahlung auf.
Keine verschlossenen Behälter in die Mikrowelle stellen, um Überdruck und Platzen zu vermeiden.
Speisen mit einer Abdeckhaube oder einem Teller abdecken, damit das Essen nicht austrocknet oder spritzt.
Keine Metallgefäße verwenden, da sie die Mikrowellen reflektieren und diese so nicht zum Lebensmittel gelangen.
Um Temperaturunterschiede auszugleichen, Speisen und Getränke während und nach dem Erhitzen gut umrühren.
Speisen noch einige Minuten in der Mikrowelle stehen lassen, damit sich die Wärme gleichmäßig verteilt.
Achtung vor "Hot Spots": Bei hohen, schmalen Gefäßen wie Babyflaschen oder -gläschen können sich heiße Stellen in der Mitte bilden. Babybrei daher gut umrühren und Temperatur sorgfältig prüfen.
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Quelle: dpa
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