Vier Mythen rund um den Kaffee: Was stimmt wirklich?

    Vier Kaffee-Mythen im Check:Kaffee mit Zitrone oder Butter: Was bringt's?

    von Sarah Hufnagel
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    Kaffee ist als Wachmacher für viele Menschen nicht wegzudenken. Zutaten wie Zitrone oder Butter sollen ihn noch gesünder machen. Was ist dran an den Mythen rund um Kaffee-Zusätze?

    Eine Frau trinkt einen schwarzen Kaffee.
    Rund um Kaffee existiert der ein oder andere Mythos. So soll Zitrone im Kaffee gegen Kopfschmerzen helfen oder der Zusatz von Gewürzen den Kaffee gesünder machen. Doch was stimmt?
    Quelle: dpa

    Mit einem Konsum von durchschnittlich 167 Litern pro Kopf und Jahr (Stand 2022) ist Kaffee eines der beliebtesten Getränke der Deutschen. Das ist kein Wunder, denn Kaffee macht durch das enthaltene Koffein nicht nur wach, sondern kann in Maßen genossen auch gesundheitliche Vorteile haben.
    So konnten Forscher aus Schweden 2023 nachweisen, dass ein Zusammenhang zwischen einem hohen Koffeingehalt im Blut und dem niedrigeren Erkrankungsrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes-Typ-2 oder Adipositas besteht.
    Doch kann Kaffee durch verschiedene Zusätze wie Zitrone, Zimt, Butter, Öl oder Salz weitere positive Effekte für den Körper erzielen?

    Mythos 1: Zitrone im Kaffee hilft gegen Kopfschmerzen

    Ein beliebtes Hausmittel gegen leichte Kopfschmerzen ist die Mischung aus Kaffee und Zitronensaft. Bei einigen Formen von Kopfschmerzen, etwa bestimmten Migränearten, können Patienten tatsächlich vom Kaffeekonsum profitieren. Stefan Kabisch, Ernährungsforscher an der Charité Berlin, zieht für die Kombination aus Kaffee und Zitrone allerdings eine eher ernüchternde Bilanz:

    Der Zusatz von Zitronensaft hat keinen wissenschaftlich erwiesenen Extranutzen, egal ob separat oder kombiniert konsumiert.

    Dr. med. Stefan Kabisch, Ernährungsforscher an der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselmedizin der Charité Berlin

    Kaffee mit Zitrone wirkt sich aus wissenschaftlicher Sicht also nicht positiv auf den Kopfschmerz aus. Wer den kombinierten Geschmack von Kaffee oder Zitrone aber mag, der macht aus gesundheitlicher Sicht nichts falsch. Schließlich ist vor allem die Zitrone mit ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt unter anderem dafür bekannt, das Immunsystem zu stärken.

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    Mythos 2: Gewürzter Kaffee ist gleich gesunder Kaffee

    Ähnlich verhält es sich mit der Kombination von Kaffee mit Gewürzen wie Zimt. Dieser kann den Geschmack des Kaffees verbessern und in Maßen genossen gesundheitliche Vorteile bieten, wie die Verbesserung der Darmaktivität. Ob er dabei mit Kaffee kombiniert wird, ist für seine Wirkung aber eher unerheblich.
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    Mythos 3: Butter oder Öl im Kaffee sorgen für mehr Leistungsfähigkeit

    Mehr Energie am Morgen - dafür soll Kaffee gemischt mit Fetten wie Butter oder Öl sorgen. Beliebt sind hier vor allem sogenannte MCT-Öle, die große Mengen an mittelkettigen Fettsäuren enthalten und damit als besonders schnell verfügbare Energiequelle gelten. Dem stehe laut Stefan Kabisch auch erst einmal nichts entgegen. Schließlich erhöhe das beigegebene Fett tatsächlich die Energiedichte des Kaffees.
    Für Menschen, die auf der Suche nach einem besonders energiereichen und sättigenden Kaffeegetränk sind, kann Kaffee mit Butter oder Öl die richtige Lösung sein. Für eine langsamere Aufnahme des Koffeins sorgt das Fett genauso wenig wie für eine gesteigerte Wirkung. Die Kombination von Kaffee und Fett ist also - ähnlich wie die mit Zitrone oder Zimt - eher eine Frage des Geschmacks.

    • Espresso: 100 bis 120 Milligramm pro 100 Milliliter
    • Filterkaffee (handgebrüht): 40 bis 70 Milligramm pro 100 Milliliter
    • Filterkaffee (Kaffeemaschine): 30 bis 40 Milligramm pro 100 Milliliter
    • Cold Brew: 70 bis 80 Milligramm pro 100 Milliliter
    • Löslicher Kaffee: etwa 40 Milligramm pro 100 Milliliter
    • Entkoffeinierter Kaffee: etwa zwei Milligramm pro 100 Milliliter

    Mythos 4: Gesalzener Kaffee schmeckt besser

    Wer beim morgendlichen Kaffee weniger auf gesundheitliche als auf geschmackliche Optimierung setzt, der kann es mal mit einer Prise Salz als Kaffeezusatz versuchen. Schon vor dem Brühvorgang ins Kaffeepulver gemischt oder direkt in den frisch gebrühten Kaffee gegeben, sorgen kleine Mengen Salz nämlich dafür, dass der Kaffee weniger bitter und etwas milder schmeckt.
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    Anders als bei der Zubereitung von Süßspeisen, bei der Salz den süßen Geschmack bekanntermaßen hervorheben kann, neutralisiert es die Bitterkeit des Kaffees. Geschmacksrezeptoren, die für Bitterkeit zuständig sind, würden ausgeschaltet, erklärt Oecotrophologin Birgit Warnecke. Der Kaffee kann angenehmer schmecken. Gesundheitliche Vorteile bietet dieser Kaffee-Trick allerdings nicht.

    Kalt gebrühter Kaffee, auch "Cold Brew" gennant, hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Trendgetränk entwickelt. Immer wieder taucht dabei das Gerücht auf, kalt gebrühter Kaffee sei gesünder als solcher, der mit heißem Wasser aufgebrüht wird. Stimmt das?

    Den Unterschied machen vor allem Wassertemperatur und Ziehzeit. Die ist bei kaltgebrühtem Kaffee nämlich deutlich länger als bei heißgebrühtem: Das Kaffeepulver muss in kaltem Wasser zwölf bis 24 Stunden ziehen, bevor der Kaffee gefiltert werden kann.

    Außerdem können einige Bestandteile des Kaffeepulvers durch kaltes Wasser nicht gelöst werden. Das Ergebnis ist ein Kaffee, der etwas mehr Koffein und etwas weniger Säuren enthält. Die anregende Wirkung wird also verstärkt, während der Geschmack milder ausfallen kann. Gesünder ist kaltgebrühter Kaffee trotz aller Unterschiede aber nicht.

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