Haltbarkeit: Lebensmittel richtig verpacken und lagern

    Haltbarkeit verlängern:Lebensmittel richtig verpacken und lagern

    von Friederike Streib
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    Nach dem Essen bleiben oft Reste, die dann zur Aufbewahrung schnell verpackt werden - meist in Folien. Doch das produziert Verpackungsmüll. Es gibt aber gute Alternativen.

    Eine Frau füllt Aufbewahrungsbehälter mit vershceidenem Gemüse.
    Mit der richtigen Lagerung können frische Lebensmittel und Essensreste auch Tage später noch verzehrt werden. Was beim Verpacken und Einfrieren wichtig ist.

    Die angeschnittene Gurke mit Klarsichtfolie abdecken oder den angebrochenen Joghurt mit Alufolie verschließen, das ist zunächst sinnvoll. "Denn das verlängert ihre Haltbarkeit und spart Ressourcen ein, wenn es dadurch weniger Lebensmittelabfälle gibt," erklärt Philip Heldt von der Verbraucherzentrale NRW. Allerdings sollte durch die Aufbewahrung kein weiterer Verpackungsabfall entstehen.
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    Alufolie und Frischhaltefolie im Umwelt- und Gesundheits-Check

    Bei der Verpackung der Lebensmittelreste sollte auf Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit geachtet werden. Alufolie sei zum Beispiel sehr energieintensiv in der Herstellung, erklärt Philip Heldt. Bei der Herstellung entstünden zudem giftige Stoffe, die meist nicht richtig entsorgt werden. Ebenfalls nicht nachhaltig: Als Abdeckung für eine Schüssel genutzt, landet die Alufolie meist nach einmaliger Verwendung im Müll.
    Es gibt aber auch gesundheitliche Bedenken bei Alufolien: Salzige und saure Speisen, zum Beispiel geschnittene Apfelstücke oder mariniertes Fleisch, können Aluminium aus der Folie lösen, das dann in das Essen übergeht. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät deshalb, bei diesen Lebensmitteln zu alternativen Verpackungen zu greifen. Inwieweit die Mengen schädlich sind, sei allerdings noch umstritten, sagt Verbraucherschützer Heldt.
    Auch Frischhaltefolie und Plastikbeutel sind schnell zur Hand, um Lebensmittel aufzubewahren. Diese sind zwar in der Herstellung weniger energieintensiv als Alufolie, doch auch sie werden in der Regel nur einmal genutzt und bleiben damit ein Einwegprodukt. Daher sollten sie möglichst vermieden werden, um keinen weiteren Plastikmüll zu verursachen.

    Ideal zum Einpacken sind deshalb Mehrweggefäße, die oft benutzt werden.

    Philip Heldt, Referent für Ressourcenschutz und Wasser, Verbraucherzentrale NRW

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    Alternativen zur Aufbewahrung von Lebensmitteln

    Dafür bieten sich vor allem Kunststoffdosen an, die mehrfach verwendet werden können. Auch ein gereinigtes Konservenglas mit Deckel - wie etwa ein großes Gurkenglas - eignen sich, um Lebensmittel aufzubewahren, sagt Philip Heldt. Ein Vorteil von Glasbehältern ist auch, dass sie keine Gerüche aufnehmen.
    Auch Bienenwachstücher sind eine Alternative, die über Gefäße gestülpt werden können. Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Brot und Hartkäse können damit eingepackt werden. Bienenwachstücher können allerdings nicht heiß gewaschen werden, was die hygienische Reinigung erschwert. Für Lebensmittel wie rohes Fleisch sind sie deshalb nicht geeignet.
    Schüsseln mit Silikondeckel seien da die bessere Alternative, da man sie gut reinigen kann, sagt Philip Heldt. Sowohl für Bienenwachstücher als auch für Silikonabdeckungen gilt jedoch: Sie müssen entsprechend lang benutzt werden, damit es zu einem echten Vorteil gegenüber Einwegfolien kommt und die Ökobilanz besser ist. Lebensmittel, die keinen besonderen Luftabschluss brauchen, können auch in einer Schüssel aufbewahrt werden, abgedeckt mit einem Teller.

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    Einfrieren statt wegschmeißen

    Wenn zu viel gekocht oder gekauft wurde, lassen sich viele Speisen auch einfrieren, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Auch hier kommt es auf die richtigen Gefäße an: Daher sollte man bei Gefrierdosen darauf achten, dass sie für den Lebensmittelkontakt geeignet sind - erkennbar an dem Glas-Gabel-Symbol, das meist auf die Rückseite geprägt ist, rät Philip Heldt.
    Der Verbraucherschützer empfiehlt Dosen aus den Kunststoffen Polypropylen und Polyethylen, weil sie ohne Weichmacher auskommen. Nicht geeignet zur Aufbewahrung sind dagegen ehemalige Eis-Dosen. Da sie nicht für die Aufbewahrung von anderen Lebensmitteln konzipiert seien, könne man nicht sicher sein, dass keine Stoffe aus der Verpackung in das Lebensmittel übergehen, erklärt Heldt.
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    So bleiben Lebensmittel länger haltbar

    Bei Zimmertemperatur können zum Beispiel Tomaten, Gurken, Zitronen und Bananen gelagert werden. Tomaten behalten dabei ihr Aroma.
    Bei der Lagerung im Kühlschrank sollte einiges beachtet werden:
    • Für Gemüse und Salate eignet sich die Gemüseschublade bei acht bis zehn Grad Celsius.
    • Leicht verderbliche Lebensmittel, wie rohes Fleisch, sollten an der kühlsten Stelle des Kühlschranks gelagert werden, also auf der unteren Glasablage.
    • Milch, Wurst und Käse bewahrt man am besten in den Fächern über der Glasablage auf.
    • Unempfindliche Lebensmittel wie Marmelade oder Pflanzendrinks können ganz oben im Kühlschrank gut gelagert werden.
    • Die Fächer der Kühlschranktür sind die wärmste Zone, dort sollte zum Beispiel keine angebrochene Milch stehen.

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    Quelle: ZDF

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