Wenige Wochen vor der Bundestagswahl fordern Agrar-, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen eine Agrarwende. Zur Messe Grüne Woche ruft das "Wir haben es satt"-Bündnis zum traditionellen Protest in Berlin auf. "Wir erwarten, dass die kommende Bundesregierung endlich Gemeinwohl vor Konzerninteressen stellt", sagte Kampagnenleiterin Anne Skambraks.
Martin Kaiser von Greenpeace sprach von "drei verlorenen Jahren Ampel-Agrarpolitik" und macht vor allem die FDP dafür verantwortlich. In den Wahlprogrammen von Union, SPD und Grünen sehe er zudem wenig agrarpolitische Ambitionen. Kaiser sprach von einem "Wegducken der Parteien". Von der nächsten Bundesregierung fordert das Bündnis unter anderem ein Gesetz, das kostendeckende Erzeugerpreise sowie die Finanzierung von Tierschutz- und Umweltmaßnahmen sichert. Viele Landwirte kämpfen um ihre Existenz.
Zu der Demonstration am 18. Januar hat das Bündnis 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. Zeitgleich finden in Berlin eine internationale Agrarministerkonferenz sowie die Agrarmesse Grüne Woche statt.