Von Storch: Musk ist eine "starke Stimme"

    Interview

    AfD-Politikerin im ZDF:Von Storch: Musk ist eine "starke Stimme"

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    Die AfD-Politikerin von Storch verteidigt das Gespräch von Parteichefin Weidel mit Tech-Milliardär Musk. Die Entwicklung in Österreich sieht sie auch als Zeichen für Deutschland.

    von Storch: "Wir bieten Politikwechsel an"
    Beatrix von Storch hofft, dass es der AfD in Zukunft ergeht wie der FPÖ in Österreich.09.01.2025 | 7:25 min
    Alle großen Parteien in Deutschland schließen eine Zusammenarbeit mit der AfD aus. In Österreich gab es bis zuletzt eine ähnliche Abgrenzung zur rechtspopulistischen FPÖ: Niemand wollte mit der Partei unter Führung von Herbert Kickl koalieren, doch nun hat die Partei einen Auftrag zur Regierungsbildung. Beatrix von Storch, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD im Deutschen Bundestag, sieht darin auch ein Zeichen für Deutschland und das Verhältnis zur AfD.
    Im ZDF-Morgenmagazin stellte sich von Storch Fragen zur "Brandmauer" der anderen Parteien. Außerdem sprach sie über das Verhältnis der AfD zu US-Tech-Millardär und Trump-Berater Elon Musk.
    Sehen Sie das gesamte Interview oben im Video oder lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagte Von Storch über...

    ...fehlende Machtoptionen der AfD

    Mit Blick auf die Ablehnung einer Zusammenarbeit durch die anderen Parteien verwies sie auf die Entwicklung in Österreich: "Da war völlig ausgeschlossen, dass es einen FPÖ-Kanzler geben wird. Der hat jetzt einen Regierungsauftrag."

    Auch hier wird eines Tages der Moment kommen, dass es heißt: Wenn wir einen Politikwechsel wollen in die Richtung, die die CDU verspricht, dann funktioniert das nicht mit Grünen und mit Roten in der Koalition.

    Beatrix von Storch, stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende

    Ein solcher Politikwechsel funktioniere "ausschließlich über die Inhalte, und die Inhalte teilt zu großen Teilen die AfD", sagte von Storch. "Das sind unsere Inhalte, mit denen die CDU Wahlkampf macht."
    Auf den Hinweis, dass es derzeit keine Anzeichen für ein Kippen der "Brandmauer" der Union zur AfD gibt, ging die AfD-Politikerin nicht ein. Stattdessen verwies sie auf den unionsinternen Streit zwischen Markus Söder und Daniel Günther. "Die Menschen werden sehen, dass hier ein gäriger Haufen langsam entsteht [...]."
    Die AfD vor ihrem Parteitag
    Am Wochenende soll Alice Weidel zur Kanzlerkandidatin der AfD gekürt werden. 09.01.2025 | 2:42 min

    ...das Verhältnis der AfD zu Elon Musk

    "Das ist eine starke Stimme", sagte von Storch über den Tech-Milliardär. Musk äußere nur seine Meinung. "Er gibt kein Geld und finanziert uns wie andere das tun mit anderen Parteien und anderen Inhalten, die promotet werden." Mit Blick auf den geplanten Talk zwischen Musk und AfD-Parteichefin Alice Weidel sagte sie:

    Er gibt Raum für eine Debatte. […] Jeder kann sich sein eigenes Bild machen und hinterher seine eigene Meinung bilden. Ich glaube, genau so soll das sein.

    Beatrix von Storch, stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende

    Wer eine andere Meinung habe, könne ebenfalls auf X gehen und dort "selber senden".
    Von einem umstrittenen und mittlerweile gelöschten X-Post Musks, in dem er zu Gewalt gegen den amtierenden US-Präsidenten Joe Biden und seine Vize Kamala Harris aufrief, distanzierte sich die AfD-Politikerin zwar. Sie teile "in keiner Weise", was Musk in dem Post geschrieben habe. Deshalb insgesamt von Musk abzurücken, hielt sie jedoch nicht für notwendig: "Solche Art von Aufrufen, das hat mit uns da an der Stelle wirklich nichts zu tun." Stattdessen sagte sie in Richtung von ZDF-Moderator Andreas Wunn:

    Sie können jetzt darauf rumreiten. Wir können die letzten Minuten dieses Gesprächs darauf fokussieren, aber es ist genau das, was die Leute nicht mehr mögen.

    Beatrix von Storch, stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende

    Angesprochen auf eine Gewaltandrohung Donald Trumps im US-Wahlkampf gegen Journalisten und seine jüngste Äußerung zu US-Ansprüchen auf Grönland blieb von Storch vage. "Dass ein amerikanischer Präsident Dinge sagt, die wir uns nicht zu eigen machen, die im deutschen Sprachgebrauch - Deutsch übersetzt - irgendwie auch sehr komisch herkommen und vielleicht auch auf Englisch, das ist für die Menschen hier vollkommen irrelevant."
    Sie verglich das journalistische Interview im ZDF-Morgenmagazin mit dem Musk-Weidel-Talk. "Sie wird relevante Fragen gestellt bekommen über die Zukunft von Deutschland." Das sei "genau der Punkt, der jetzt alle nervös macht, dass es dort eine Plattform gibt, wo man die Gedanken einmal zu Ende führen kann […]".
    Das Interview führte ZDF-Moderator Andreas Wunn. Zusammengefasst hat es ZDFheute-Redakteur Torben Heine.

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    Quelle: ZDF

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