Theveßen zu TV-Duell: Demokraten "können sich noch erholen"

    FAQ

    Nach Duell Biden vs. Trump:Demokraten "können sich davon noch erholen"

    |

    Nach dem ersten TV-Duell im US-Wahljahr schrillen bei den Demokraten die Alarmglocken - doch offenbar nicht bei US-Präsident Joe Biden. Oder? ZDF-Korrespondent Theveßen ordnet ein.

    Dunja Hayali im Gespräch mit Elmar Theveßen
    Sehen Sie hier das Gespräch mit ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen in voller Länge.28.06.2024 | 4:57 min
    Der Schock bei den Demokraten sei nach dem misslungenen TV-Duell von Joe Biden groß, berichtet ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen im Gespräch mit dem ZDF heute journal. Die Geldgeber des US-Präsidenten würden dennoch weitermachen wollen.
    Wie die Demokraten auf das TV-Duell reagieren und wie sie weiter im US-Wahlkampf 2024 verfahren könnten - ZDF-Korrespondent Theveßen hat Antworten.

    Ist der US-Wahlkampf jetzt schon entschieden?

    "Der Schock ist groß", sagt ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen. In der Nacht nach dem TV-Duell sei von "Panik" die Rede gewesen. "Man hat sich gefragt: 'Was machen wir jetzt?' Und manche sagten: 'Unsere Herzen brechen'".
    In der Nacht von Donnerstag auf Freitag habe es in Atlanta eine kleine Krisensitzung der Geldgeber für Bidens Wahlkampf gegeben. Diese wollten sich überzeugen, "dass trotzdem alles in Ordnung ist und dass es weitergeht", so Theveßen.

    Heute Morgen hört man dann aus diesen Kreisen, man macht weiter. Augen zu und durch. Jetzt erst Recht. Das ist nach der Schock-Phase quasi jetzt eine Trotz-Phase.

    Elmar Theveßen, ZDF-Korrespondent

    Trotz dem schwachen Auftritt Bidens sei der US-Wahlkampf noch nicht entschieden. "Man kann sich davon wieder erholen", sagt Theveßen. Es sei noch sehr lange hin bis zur eigentlichen Wahl im November 2024.
    Dashboard US-Wahl 2024 Umfragen
    ZDFheute Infografik
    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.

    Können die Demokraten mit Biden die US-Wahl gewinnen?

    "Noch werden sie es versuchen", so Theveßen. "Wir haben Joe Biden nochmal am Nachmittag in North Carolina erlebt. Da hat er einen Witz darüber gerissen 'ich bin halt kein guter Debattierer, aber ich bin gut im Erzählen der Wahrheiten'. Er wurde bejubelt, er hat einen sehr guten Auftritt hingelegt."

    Aber ich glaube, dass man hinter den Kulissen jetzt ganz genau schaut, wie sich die Umfragen entwickeln über die nächsten Tage und Wochen hinweg.

    Elmar Theveßen, ZDF-Korrespondent

    Am Ende helfe es nicht, "wenn man einen guten Job macht, das konstatieren ihm viele für das was er im Weißen Haus macht", aber nicht in der Lage sei, diese Erfolge auch gut zu kommunizieren. "Wenn das nicht gelingt, und er das Gegenteil rüberbringt, also Schwäche, kann er nicht gewinnen."
    US President Joe Biden looks down as he participates in the first presidential debate of the 2024 elections with former US President and Republican presidential candidate Donald Trump at CNN's studios in Atlanta, Georgia, on June 27, 2024
    Nach dem schwachen Auftritt von Biden beim TV-Duell gegen Trump sind Zweifel aufgekommen, ob er für eine weitere Amtszeit geeignet ist. Biden wies die Bedenken zurück. 29.06.2024 | 0:22 min

    Wie könnte ein Kandidaten-Austausch stattfinden?

    Ein möglicher Austausch des Kandidierenden für die Demokraten stehe und falle mit Biden selbst. "Er hat zusammen mit Kamala Harris die Delegiertenstimmen in den Vorwahlen errungen. Das heißt sie liegen auf seinem Namen. Er selbst müsste sagen 'ich schaffe es nicht, ich bin nicht gesund genug, um dieses Amt auszufüllen'".
    Dann müsste die Demokratische Partei einen neuen Präsidentschaftskandidaten finden und möglicherweise auch eine neue Vizepräsidentschaftskandidatin. "Ich glaube nicht, dass er das jetzt tun wird, weil es zu Drama innerhalb der Demokratischen Partei führen würde", so Theveßen.
    "Aber er hätte einen idealen Zeitpunkt und das wäre eben der Parteitag im August. Da könnte er das tun."
    Selten waren die Kandiderenden so unbeliebt
    ZDFheute Infografik
    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.

    Wer könnte einspringen?

    Sein engstes Umfeld, darunter seine Ehefrau Jill Biden oder ehemalige Präsidenten wie Barack Obama, könnten Biden dazu bewegen jemand anderem die Kandidatur für die US-Wahl 2024 zu überlassen.

    Ich glaube hinter den Kulissen findet man jetzt gerade schon heraus in den nächsten Wochen, wer hätte denn eine Chance gegen Trump, vielleicht sogar ne bessere Chance als Joe Biden.

    Elmar Theveßen, ZDF-Korrespondent

    Mögliche Personen für die Kandidatur:
    • die Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer
    • der Gouverneur von Maryland, Wes Moore
    "Ich glaube sogar, wenn man zeigen kann, man macht den Generationswechsel, sind die Chancen am Ende vielleicht noch größer als sie jetzt wären gegen Donald Trump", schätzt ZDF-Korrespondent Theveßen ein.
    Trump nutze eine Debattiermode, die alles mit Halbwahrheiten, Lügen, mit Unterstellungen flutet. "Die Wähler wissen, was sie von Donald Trump erwarten - nämlich genau das. Sie wissen jetzt eben auch, dass sie Schwierigkeiten haben Joe Biden möglicherweise zu folgen."
    Das Interview führte ZDF-Moderatorin Dunja Hayali. Zusammengefasst hat es Katharina Schuster, Redakteurin im ZDF-Studio Washington D.C.

    Mehr zu den Wahlen in den USA