Meister der Inszenierung: US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump
Quelle: dpa
Nach Äußerungen von US-Präsident
Joe Biden, der Anhänger Donald Trumps als "Müll" bezeichnete, hat der republikanische Präsidentschaftskandidat einen Wahlkampfauftritt in einem Müllwagen hingelegt.
Donald Trump, der politische Gegner selbst kürzlich öffentlich als "Müll" bezeichnete, nutzte den verbalen Fehltritt Bidens am Mittwoch für einen Fototermin und stieg an einem Flughafen im US-Bundesstaat Wisconsin in einen Müllwagen, wo er Fragen von Reportern beantwortete.
Trump: "Wagen zu Ehren von Joe Biden und Kamala Harris"
"Wie gefällt Ihnen mein Müllwagen? Dieser Wagen ist zu Ehren von Joe Biden und
Kamala Harris", sagte Trump aus der Fahrerkabine des Wagens über Biden und US-Vizepräsidentin Harris, die bei der
US-Wahl für die
Demokraten gegen Trump antritt. Dabei trug er eine orangefarbene Arbeitsweste mit reflektierenden Streifen, die er später auch bei einer Kundgebung in Green Bay trug. Dort sagte er: "Man kann nicht Präsident sein, wenn man das amerikanische Volk hasst, und ich glaube, das tun sie."
Bei ihrem Auftritt vor dem Weißen Haus warnt die demokratische Kandidatin Harris vor einem Präsidenten Trump und verspricht ihrerseits eine To-Do-Liste für die USA. 30.10.2024 | 1:13 min
Doch während sich
Republikaner empört über Bidens "Müll"-Fehltritt äußerten, teilte die Anti-Trump-Gruppe The Lincoln Project ein Video von einer Kundgebung Trumps am 7. September in Mosinee, Wisconsin. Darin greift der republikanische Ex-Präsident Harris an und sagt dann: "Und es liegt nicht an ihr, sondern an den Leuten, die sie umgeben. Sie sind Abschaum. Sie sind Abschaum, und sie wollen unser Land zerstören. Sie sind absoluter Müll."
Trumps "Abschaum"-Aussage im Video
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Biden: Aussage auf "hasserfüllte Rhetorik" bezogen
Mit seiner Äußerung hatte Biden am Dienstag in einem Wahlkampfgespräch darauf Bezug genommen, dass ein Comedian bei einer Kundgebung Trumps vom US-Außengebiet Puerto Rico als "Insel aus Müll" gesprochen hatte. "Der einzige Müll, den ich da draußen sehe, sind seine Unterstützer", sagte Biden in einem Video-Gespräch mit der Organisation VotoLatino, was sich danach schnell im Netz verbreitete. "Seine, seine, seine Dämonisierung von Latinos ist skrupellos und sie ist unamerikanisch", fuhr Biden fort.
In sieben sogenannten Swing States liegen die Kandidaten auch diesmal besonders eng beieinander. 2020 entschied Biden sechs davon für sich und wurde so US-Präsident.29.10.2024 | 1:21 min
Der 81-jährige US-Präsident, der angesichts seines hohen Alters seine Kandidatur Ende Juli niedergelegt hatte, erklärte später im Onlinedienst X, er habe sich auf die "hasserfüllte Rhetorik" bezogen, die Trump-Anhänger mit Bezug auf Puerto Rico verwendeten. "Das ist alles, was ich sagen wollte."
Der Post von Joe Biden
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Die Aussagen sorgten sechs Tage vor der Präsidentschaftswahl für Aufsehen. Trump und seine Wahlkampfkampagne sprangen sofort auf Bidens Äußerung an. "Schrecklich, schrecklich - schrecklich, so eine Sache zu sagen", sagte Trump bei einer Kundgebung im US-Bundesstaat Pennsylvania.
Harris distanziert sich von Bidens Aussage
US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris distanzierte sich am Mittwoch von Bidens Äußerungen. "Um es klar zu sagen: Ich lehne jede Kritik an Menschen ab, die darauf beruht, wen sie wählen", sagte sie und wies zugleich darauf hin, dass der scheidende Amtsinhaber seine Aussagen klargestellt habe.
Die Spaltung der USA hänge mit dem Zweiparteiensystem zusammen, so ZDF-Reporterin Heike Slansky. Es gebe nichts dazwischen: Entweder man sei liberal oder konservativ eingestellt.29.10.2024 | 10:06 min
Quelle: AFP