Mögliche Angriffe im Iran: Scholz warnt vor Eskalation

    Mutmaßlicher Angriff im Iran :Scholz warnt vor Eskalation im Nahen Osten

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    Nach Berichten über Explosionen im Iran warnt Kanzler Scholz vor einer Eskalation im Nahen Osten. Auch die EU und die G7-Staaten mahnen Israel und Iran zu Zurückhaltung.

    Olaf Scholz
    Olaf Scholz warnt vor einer weiteren Eskalation.
    Quelle: AFP

    Nach den Berichten über einen möglichen israelischen Angriff im Iran hat Bundeskanzler Olaf Scholz erneut vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten gewarnt. "Alle müssen jetzt und in der nächsten Zeit dafür sorgen, dass es nicht zu einer weiteren Eskalation des Krieges kommt", sagte er am Freitag auf einer Konferenz der SPD auf der Nordsee-Insel Norderney.
    Explosionen in Isfahan im Iran
    Aus dem Iran wurden in der Nacht Explosionen gemeldet. Laut iranischer Angaben konnten mehrere Flugobjekte abgefangen werden. Laut US-Medien unter Berufung auf Regierungsangaben sei es ein israelischer Angriff. Israel dementiert.19.04.2024 | 2:44 min
    Diese Position vertrete Deutschland gemeinsam mit seinen Verbündeten. Zu den Berichten über den mutmaßlichen Angriff äußerte Scholz sich nicht weiter. Er sagte lediglich, dass es in der Nacht zu Freitag "erneut eine militärische Aktivität" gegeben habe.

    G7 und EU fordern Iran und Israel zu Zurückhaltung auf

    In der Nacht hatten nach Berichten iranischer Staatsmedien drei Explosionen die Region Isfahan im Iran erschüttert. US-Fernsehsender berichteten unter Berufung auf Regierungskreise in Washington, es habe sich um eine israelische Vergeltungsaktion für den massiven Angriff des Iran auf Israel am vergangenen Wochenende gehandelt.
    Isfahan: "Informationen widersprüchlich"
    Bislang werde der Angriff nur von hohen, israelischen Militärs bestätigt, so ZDF-Reporterin Anne Brühl in Tel Aviv. Das iranische Staatsfernsehen melde, anders als noch in der Nacht, es habe gar keinen Angriff gegeben, so ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa.19.04.2024 | 4:00 min
    Die Außenminister der G7-Staaten forderten Iran und Israel auf, "eine Eskalation des Konflikts zu vermeiden". Die sieben großen westlichen Industrienationen hätten auf eine Deeskalation hingearbeitet und würden das auch weiter tun, sagte der Vorsitzende des Treffens, der italienische Außenminister Antontio Tajani.
    Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen rief alle Seiten zur Zurückhaltung auf. Alle Beteiligten müssten sich darum bemühen, eine Eskalation in der Region zu verhindern, sagte von der Leyen bei einem Besuch in Finnland.

    Es ist absolut notwendig, dass die Region stabil bleibt und dass alle Seiten von weiteren Aktionen Abstand nehmen.

    Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin

    Frankreich ruft zu Deeskalation auf

    Auch Frankreich ruft zu Deeskalation auf. "Alles, was ich dazu sagen kann, ist, dass Frankreichs Position ist, alle Beteiligten zu Deeskalation und Zurückhaltung aufzurufen", sagt der stellvertretende französische Außenminister Jean-Noel Barrot dem Sender Sud Radio.
    China kündigte am Freitag an, sich weiterhin um eine "Deeskalation" im Nahen Osten zu bemühen. "China lehnt alle Maßnahmen ab, die die Spannungen weiter verschärfen, und wird weiterhin eine konstruktive Rolle bei der Deeskalation der Situation spielen", sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lin Jian.

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    Quelle: dpa, AFP, Reuters

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