Huthi-Rebellen aus Jemen haben einen norwegischen Öltanker mit einer Rakete beschossen. Das Schiff ist in Brand geraten. Über Opfer ist bislang nichts bekannt.12.12.2023 | 0:23 min
Vor der Küste des Jemen ist nach US-Angaben ein norwegischer Tanker von einer von
Huthi-Rebellen abgefeuerten Rakete getroffen worden.
Der Marschflugkörper habe in der Nacht auf Dienstag den Tanker "Strinda" beim Durchfahren der Meerenge zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden getroffen und Schäden sowie einen Brand verursacht, erklärte das US-Zentralkommando Centcom. Es gebe aber keine Berichte über Tote oder Verletzte.
Huthi-Rebellen feuern aus Jemen
Der Anti-Schiff-Marschflugkörper sei von einem von den Huthi-Rebellen kontrollierten Gebiet im Jemen abgefeuert worden, erklärte Centcom im Kurzbotschaftendienst X, früher Twitter. Demnach setzte die unter norwegischer Flagge fahrende "Strinda" einen Notruf ab und das US-Kriegsschiff "USS Mason" eilte zu dem Tanker, um Hilfe zu leisten.
Huthi fordern weitere humanitäre Hilfe für Gaza
Die vom Iran unterstützten Rebellen drohten am Samstag mit weiteren Angriffen auf Schiffe im Roten Meer, die Kurs auf Israel nehmen, falls keine
humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelange. Die Huthi-Rebellen sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten "Achse des Widerstands".
Die Meerenge Bab-al-Mandeb, in der die "Strinda" angegriffen wurde, liegt zwischen Dschibuti und dem Jemen und verbindet das Rote Meer mit dem Golf von Aden - und somit mit dem Indischen Ozean. Sie hat große Bedeutung für den weltweiten Seehandel, insbesondere für den Transport von Erdöl.
Norwegische Strinda unterwegs zum Suez-Kanal
Die rund 144 Meter lange "Strinda", die dem norwegischen Unternehmen Mowinckel Chemical Tankers gehört, befand sich zum Zeitpunkt des Angriffs auf dem Weg zum Suez-Kanal, der den Norden des Roten Meeres mit dem Mittelmeer verbindet.
Derweil berichtete das "Handelsblatt", die USA wollten ein Marine-Bündnis zum Schutz des Schiffsverkehrs im Roten Meer schmieden und würden deswegen auch Gespräche mit der Bundesregierung führen. Die USA hätten ein grundsätzliches Interesse an einer stärkeren maritimen Kooperation an den Inspekteur der Marine herangetragen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Berliner Regierungskreise. Die Anfrage umfasse ein breites Spektrum militärischer Fähigkeiten, das von der Entsendung von Kriegsschiffen ins Rote Meer bis zum Abstellen einzelner Spezialisten der Marine reiche.
Seit der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hamas starten auch Huthi-Rebellen aus dem Jemen wieder mehr Angriffe. Wie gefährlich kann die Miliz werden?
von Jan Schneider
Ölpreise legen zu
Der Angriff auf den Tanker Strinda rief Nervosität am Erdölmarkt hervor. Die Ölpreise sind am Dienstagmorgen moderat gestiegen. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar 76,60 US-Dollar. Das waren 57 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Januar-Lieferung stieg um 59 Cent auf 71,91 Dollar.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
Quelle: AFP, dpa