Kommt eine Feuerpause und die Freilassung von Geiseln?
Quelle: epa/Haitham Imad
Israel schlägt einem Medienbericht zufolge in dem seit mehr als 100 Tagen tobenden
Gaza-Krieg eine zweimonatige Feuerpause vor. Das Angebot, das den Vermittlern aus Ägypten und
Katar übergeben worden sei, soll zur Freilassung aller Geiseln führen, die sich in der Gewalt der islamistischen Hamas befinden, berichtete das Nachrichtenportal "Axios" am Montagabend.
Der Autor des Beitrags, der bekannte und gut vernetzte israelische Journalist Barak Ravid, berief sich auf zwei namentlich nicht genannte israelische Regierungsbeamte.
Feuerpause führte zu Geiselfreilassung
Nach dem terroristischen Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober auf Gebiete in Südisrael halten die Terroristen nach israelischen Regierungsangaben immer noch 136 Menschen im Gazastreifen fest.
Eine zweimonatige Feuerpause wäre das bisher weitreichendste Angebot dieser Art, das die israelische Regierung unterbreitet hat. Im Laufe einer einwöchigen
Waffenruhe Ende November hatte
die Hamas 105 Geiseln freigelassen. Im Gegenzug hatte Israel 240 palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen entlassen.
Anfang Dezember äußerten sich freigelassene Geiseln über ihre Zeit in Gefangenschaft.05.12.2023 | 2:27 min
Proteste gegen Netanjahu
Seitdem ließ Israels Regierung wenig Bereitschaft erkennen, sich auf Zugeständnisse für weitere Geiselfreilassungen einzulassen. Nachdem inzwischen rund 25 Entführungsopfer nicht mehr am Leben sein dürften, nahm die Kritik an der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu.
In Israel sind viele mit der Politik unzufrieden. Tausende Menschen demonstrierten gegen die Regierung Netanjahus und fordern konkrete Pläne, um die Geiseln zurückzubringen.21.01.2024 | 1:29 min
Ende des Gaza-Kriegs für Israel keine Option
Das Angebot einer zweimonatigen Feuerpause sieht dem Bericht zufolge keine Beendigung des Krieges durch Israel vor. Israels Militär würde sich demnach lediglich aus den Bevölkerungszentren zurückziehen. Den Palästinensern, die
auf Anweisung des israelischen Militärs in den Süden des Gazastreifens geflohen sind, wäre es möglich, wieder in den Norden zurückzukehren. Der israelische Vorschlag sei bereits vor zehn Tagen vom Kriegskabinett gebilligt worden, schrieb "Axios".
Die
Hamas hatte bislang jegliche neue Geiselfreilassungen an ein Ende des Krieges geknüpft. Ägyptische und katarische Vermittler bemühen sich seit Wochen, die unterschiedlichen Forderungen zu überbrücken. Auf dem Tisch liegt ein Drei-Stufen-Plan, der den Ablauf von Geiselfreilassungen und Einstellung der Kampfhandlungen regelt. Zu Wochenbeginn traf nach Informationen von US-Medien der Nahost-Koordinator von US-Präsident
Joe Biden, Brett McGurk, in der Region ein, um Gespräche in Kairo und Doha zu führen.
Die EU-Außenminister drängen auf die Gründung eines palästinensischen Staates für Frieden im Nahen Osten. Sie sind besorgt über Netanjahus Ablehnung der Zweistaatenlösung.22.01.2024 | 1:39 min
Israel will Hamas zerschlagen und Geiseln befreien
Bei dem Angriff am 7. Oktober hatten die Terroristen aus dem Gazastreifen 1.200 Menschen getötet. Der Überfall war Auslöser des Gaza-Krieges. Israels Streitkräfte marschierten nach massiven Luftangriffen in das abgeriegelte Küstengebiet ein.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
Quelle: dpa