Wie die Wassermelone zum Protestsymbol wurde

    Solidarität mit Palästinensern:Wie die Wassermelone zum Protestsymbol wurde

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    Man sieht sie auf T-Shirts und Plakaten bei Demos wie auch im Internet: Die Wassermelone ist zum Symbol der Solidarität mit Palästinensern geworden. Wie es dazu kam.

    Eine Frau trägt ein T-Shirt mit dem Bild einer Wassermelone während einer Demonstration zur Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen am 22.12.2023.
    Wassermelone als Solidaritäts-Symbol: Pro-palästinensiche Demo in Jordanien
    Quelle: Reuters

    Sie sind seit drei Monaten rund um die Welt zu sehen - auf Fahnen, Transparenten, T-Shirts, Ballons und in Social-Media-Beiträgen: Bilder, die Wassermelonen zeigen. Die Farben der geschnittenen Früchte, mit rotem Fleisch, grün-gelber Schale und schwarzen Kernen, sind dieselben wie jene auf der palästinensischen Flagge.
    Von New York und Tel Aviv bis hin zu Dubai und Belgrad ist die Melone zu einem Symbol der Solidarität geworden. Sie taucht bei Demonstrationen und in Online-Protesten gegen den Gaza-Krieg auf, bringt Aktivisten zusammen, die nicht dieselbe Sprache sprechen, aber ein gemeinsames Anliegen verfolgen. Wie die Wassermelone vom Symbol des Protests im Westjordanland und Gazastreifen online zu einem globalen Zeichen der Solidarität wurde.
    Das Bild zeigt zerstörte Gebäude im Gazastreifen.
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    Ursprung des Symbols liegt im Verbot der Flagge

    Nach dem Nahostkrieg von 1967 ging die israelische Regierung gegen öffentliche Zurschaustellung der palästinensischen Flagge im Gazastreifen und im Westjordanland vor. 1980 schloss das Militär eine Galerie in Ramallah, weil die Betreiber - drei Künstler - politische Kunstwerke und Arbeiten in den Farben der Fahne - Rot, Grün, Schwarz und Weiß - ausgestellt hatten.
    Später wurde das Trio vor einen israelischen Offizier zitiert. Man habe ihnen gesagt, dass es verboten sei, eine Ausstellung ohne Erlaubnis des Militärs zu organisieren und in den Farben der palästinensischen Flagge zu malen, sagt der Künstler und Ausstellungsorganisator Sliman Mansur der Nachrichtenagentur AP.
    Der Offizier habe in diesem Zusammenhang eine Wassermelone als ein Beispiel für Kunst genannt, die gegen die Militärvorschriften verstoßen würde. Aus Protest begannen Menschen, Melonenscheiben in der Öffentlichkeit hochzuhalten und damit zu winken. So schrieb der in Jerusalem geborene Autor Mahdi Sabbagh:

    Es gibt Geschichten über junge Männer, die trotzig mit Scheiben der Frucht die Straßen entlang gingen, die Festnahme durch israelische Soldaten riskierten.

    Mahdi Sabbagh, Autor

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    Wassermelone "keine palästinensische Flagge"

    Von der Mitte der 90er Jahre, als Israelis und Palästinenser bei Friedensgesprächen Zwischenabkommen schlossen, bis zum Amtsantritt der nationalistischen Regierung vor einem Jahr war das Aufziehen oder Schwenken der palästinensischen Flagge keine besondere Frage mehr. Dann aber verbot der ultrarechte nationale Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir palästinensische Fahnen an öffentlichen Orten. Als Antwort klebte Zazim, eine Aktivistengruppe von arabischen und jüdischen Israelis, große Wassermelonen-Aufkleber auf Taxis in Tel Aviv, mit der Aufschrift:

    Dies ist keine palästinensische Flagge.

    "Unsere Botschaft an die Regierung ist klar", hieß es in einer Mitteilung der Organisation. "Wir werden immer einen Weg finden, jegliches absurdes Verbot zu umgehen, und wir werden nicht aufhören, für Meinungsfreiheit und Demokratie zu kämpfen - ob es um die Regenbogenfahne oder die palästinensische Flagge geht."
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    Die Wassermelone in den Sozialen Medien

    Die Melonen sind seit langem ein Grundnahrungsmittel in der Region, manche Speisen wie ein beliebter Salat im südlichen Gazastreifen gehen auf arabische Beduinenstämme zurück. Im aktuellen Gaza-Krieg nach der Hamas-Terrorattacke haben Junge Aktivisten das Melonen-Emoji zunehmend für Aufrufe zu einer Feuerpause benutzt. Es kann Algorithmen verwirren, die Mitstreitern zufolge von Technologiefirmen benutzt werden, um Postings mit Schlüsselworten wie "Gaza" oder sogar einfach "Palästinenser" zu unterdrücken.
    Dass das Wassermelonen-Emoji jetzt verbreitet als ein Ersatz zur Vermeidung von Wörtern, die Algorithmen alarmieren können, verwendet werde, "zeigt mir eine beträchtliche Zunahme bei der Zensur palästinensischer Inhalte auf", sagt die in Berlin ansässige Jillian York von der Electronic Frontier Foundation, einer Organisation, die sich für Grundrechte wie Meinungsfreiheit im Informationszeitalter einsetzt.

    Nahost-Konflikt
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    Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
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    Quelle: AP

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