Warum sich Israels Opposition mit Kritik zurückhält

    Interview

    Netanjahus Gegenspieler Lapid:Warum Israels Opposition Kritik scheut

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    Jair Lapid ist Oppositionsführer in Israel. Solange der Krieg dauert, will er auf Kritik an der Regierung verzichten, sagt er dem ZDF. Die Militäraktion in Gaza sei richtig.

    Die israelische Armee führt im Gazastreifen mit Luftangriffen und Bodentruppen einen erbitterten Kampf mit der radikalislamischen Hamas. Im Interview mit ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf erklärt der israelische Oppositionsführer Jair Lapid, welche Ziele Israel verfolgt, welche Unterstützung das Land bekommt und wie es nach dem Krieg weitergehen könnte.
    Das Interview sehen Sie oben im Video, die wichtigsten Passagen lesen Sie hier. Das sagt Oppositionspolitiker Jair Lapid über…

    … die wichtigsten Ziele des Krieges

    "Die Operation, die gerade in Gaza stattfindet, ist richtig und wir müssen sie durchführen", sagt Oppositionsführer Jair Lapid. "Das oberste Ziel" sei es, die Geiseln, die die Hamas bei ihrem Überfall am 7. Oktober genommen habe, zu befreien und nach Hause zurückzubringen.
    Die Menschen in Israel müssten verstehen, dass der Krieg erst enden könne, wenn alle Verschleppten wieder zu Hause seien.
    Rauch über Gebäude
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    … mögliche Feuerpausen zum Schutz der Zivilbevölkerung

    Bei der Offensive in Gaza gelte es aber auch, den "Schaden Unschuldiger" möglichst gering zu halten und die Zivilbevölkerung des Gazastreifens zu schützen.
    Lapid unterstreicht aber auch: Humanitäre Feuerpausen zum Schutz der Zivilbevölkerung könne es geben, man müsse aber darauf achten, "dass sie am Ende nicht vor allem der Hamas dienen".
    Israel tue alles, um das Leid der Menschen in Gaza zu minimieren.

    … Kritik an der israelischen Regierung

    Viele Menschen in Israel geben ihrer Regierung unter Premierminister Benjamin Netanjahu eine Mitschuld daran, dass es am 7. Oktober überhaupt zu dem Überfall der Hamas kommen konnte. Oppositionsführer Lapid aber vertritt die Ansicht, in der aktuellen Situation solle man die Debatte über mögliche Fehler erst einmal zurückstellen.

    In Kriegszeiten ändert sich alles. Jegliche Verbitterung und innere Konflikte sollten beiseitegelegt werden.

    Jair Lapid, Oppositionsführer in Israel

    … internationale Unterstützung für Israel

    Die internationale Unterstützung und Anteilnahme an der Situation in Israel sieht Jair Lapid sehr positiv. Auch aus Deutschland. "In diesen Zeiten" sehe man, wer "echte Freunde sind". Er selbst habe ein sehr persönliches Gespräch mit Vize-Kanzler Robert Habeck geführt, den er als großartigen Freund Israels bezeichnet.
    Aber wichtig ist Lapid auch, dass sich "die Menschen erheben und gegen Antisemitismus auf die Straße gehen".

    … ein mögliches Nach-Kriegs-Szenario

    Für eine Zeit nach dem Krieg hält Oppositionsführer Lapid eine Lösung für möglich, bei der die "Palästinensische Autonomiebehörde wieder zurück in den Gazastreifen kommt, um die Bevölkerung im Alltag zu unterstützen". Die nötige Infrastruktur gebe es noch.
    Es brauche aber auch "eine breite Unterstützung der Internationalen Gemeinschaft in der arabischen Welt". Bezüglich der Sicherheit im Gazastreifen gelte aber:

    Die Sicherheit muss in den nächsten Jahren in israelischer Hand bleiben. Wir können uns eine Rückkehr der Hamas nicht leisten.

    Jair Lapid, Oppositionsführer in Israel

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