Israel zu Hamas-Deal: Geisel-Freilassung nicht vor Freitag

    Sicherheitsberater zu Hamas-Deal:Israel: Geisel-Freilassung nicht vor Freitag

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    Die zwischen Israel und der Hamas ausgehandelte Freilassung von Geiseln wird nicht vor Freitag stattfinden. Das gab der israelische nationale Sicherheitsberater bekannt.

    Israel, Tel Aviv: Bewohner des Kibbuz Kfar Azza fesseln sich die Hände und tragen Augenbinden während einer Solidaritätsdemonstration mit Freunden und Verwandten von Menschen die im Gazastreifen als Geiseln genommen wurden.
    Der Austausch von Gefangenen und Geiseln zwischen Israel und Hamas verzögert sich. Ein Dokument sei noch nicht beidseitig unterzeichnet worden, hieß es von Israels Seite.23.11.2023 | 0:18 min
    Die Freilassung von ersten Geiseln aus dem Gazastreifen nach Israel wird nach Angaben des israelischen nationalen Sicherheitsberaters nicht vor Freitag erfolgen. Die Verhandlungen dauerten an, erklärte Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi am Mittwochabend.

    Der Beginn der Freilassung wird gemäß der ursprünglichen Vereinbarung zwischen den Parteien erfolgen, jedoch nicht vor Freitag.

    Israelischer Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi

    Das israelische Militär bereite die Umsetzung der ersten Phase der Vereinbarung zwar vor, erläuterte Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwochabend. Die Rückführung der in den abgeriegelten Küstenstreifen verschleppten Menschen könne allerdings Zeit in Anspruch nehmen und in mehreren Etappen ablaufen.

    Hintergründe für Verzögerung unklar

    Israelische Medien hatten berichtet, die Feuerpause solle am Donnerstag in Kraft treten und am selben Tag solle eine erste Gruppe von Geiseln freikommen.
    ZDF-Korrespondent Dominik Lessmeister, zugeschaltet aus Tel Aviv, im Gespräch mit Moderatorin Gundula Gause im Studio.
    Die geplante Waffenruhe und das Geiselabkommen in Nahost verzögern sich. ZDF-Korrespondent Dominik Lessmeister berichtet aus Tel-Aviv über die Hintergründe.23.11.2023 | 1:19 min
    Die genauen Hintergründe für die Verzögerung waren zunächst unklar. Den Berichten zufolge könnten die Diskussionen über die genauen Bestimmungen der Feuerpause noch nicht abgeschlossen sein.

    Abkommen muss noch unterzeichnet werden

    Ein israelischer Beamter erklärte die Verzögerung laut "Times of Israel" zufolge damit, dass entgegen der bisherigen Auffassung der israelischen Seite sowohl Israel als auch die islamistische Hamas zunächst ein Dokument zur Ratifizierung des Abkommens unterzeichnen müssten, damit es in Kraft treten könne.
    Das Dokument werde hoffentlich innerhalb der nächsten 24 Stunden unterzeichnet, so dass die ersten Geiseln am Freitag freigelassen werden könnten. Die "Jerusalem Post" sprach von einer "Komplikation in letzter Minute".
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    Das israelische Kabinett hatte in der Nacht zum Mittwoch einem Abkommen mit der Hamas zugestimmt, das während einer viertägigen Feuerpause die Freilassung von mindestens 50 von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln und auf der anderen Seite die Freilassung von 150 palästinensischen Frauen und Minderjährigen aus israelischen Gefängnissen vorsieht.

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