Baerbock in Kiew: "Angriffskrieg ist nicht normal"
EU-Außenminister in Kiew:Baerbock: "Angriffskrieg ist nicht normal"
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Außenministerin Annalena Baerbock betont im ZDF die Wichtigkeit der weiteren Unterstützung der Ukraine. Sie fordert einen "Winterschutzschirm" für das angegriffene Land.
Am Rande eines unangekündigten Treffens der EU-Außenminister in Kiew betont Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) im ZDF erneut die Wichtigkeit der weiteren Unterstützung der Ukraine.
Das Treffen fand auch vor dem Hintergrund von teilweise schwindendem Rückhalt für die Ukraine statt. So reisten beispielsweise die Außenminister Ungarns und Polens nicht zu dem Treffen in Kiew an. Der US-Kongress blockierte zuletzt indirekt neue Militärhilfen für das von Russland angegriffene Land.
Baerbock: Müssen "Winter-Schutzschirm" für Ukraine schaffen
Mit dem bevorstehenden Winter in der Ukraine müsse laut Baerbock ein "Winterschutzschirm" für die Ukraine bereitgestellt werden. Dieser müsse für das ganze Land geschaffen werden. Es müsse sichergestellt werden, dass im Winter die ukrainische Energieversorgung gegen russische Angriffe geschützt werden könne.
Es solle verhindert werden, dass Menschen in der Ukraine sich im Winter Sorgen um ihre Energieversorgung machen müssten. Bei der Frage nach einer konkreten Lieferung des Waffensystems Taurus, weicht Baerbock jedoch aus: "Das ist eine hochkomplexe Frage, mit der wir auch mit den Amerikanern im engem Austausch sind." Es sei klar, wie wichtig es für die Menschen vor Ort sei, dass es weitere Unterstützung gebe. "Aber es muss wie gesagt, bis ins letzte Detail geplant werden."
Baerbock vertraut auf Erneuerung der Ukraine-Unterstützung aus den USA
Zu der Entscheidung des US-amerikanischen Kongresses, einen Übergangshaushalt ohne neue Gelder für die Ukraine zu verabschieden, sagte Baerbock:
Gerade in den Reihen der US-Republikaner melden sich immer wieder Stimmen, die sich gegen eine weitere Unterstützung der Ukraine aussprechen. Deshalb sei es laut Baerbock wichtig, dass "wir jeden Tag auf der ganzen Welt, in Europa, aber auch in den USA und im Rest der Welt erinnern müssen: Wir können uns nicht an diesen Krieg gewöhnen".
Die EU-Außenminister sind nach Kiew gereist - es ist ihr erstes Treffen außerhalb der EU. Baerbock forderte ein Hilfspaket und erklärte, die Zukunft der Ukraine liege in der EU.
Baerbock spürt Wichtigkeit der Unterstützung bei Besuch in Kiew
Vor dem Hintergrund der Slowakei-Wahlen, bei denen der pro-russische Kandidat Robert Fico gewann, betont Baerbock, wie wichtig es sei, die Unterstützung der EU nicht auslaufen zu lassen. Fico spricht sich, ähnlich wie Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán, kritisch gegenüber weiterer militärischer Unterstützung der Ukraine aus. Baerbock will jedoch weiter um EU-Mehrheiten für Ukraine-Hilfen werben:
Bei ihrem Besuch in Kiew spüre sie auch im Gespräch mit den Menschen vor Ort, wie wichtig die Unterstützung für die Bevölkerung sei.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.