Brief an Scholz: Ampel-Politiker fordern mehr Taurus
An Olaf Scholz:Brandbrief: Ampel-Politiker fordern Taurus
von Dominik Rzepka
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Deutschland muss die Offensive der Ukraine unterstützen, fordern führende Ampel-Politiker. In einem Brief an Kanzler Scholz verlangen sie die Lieferung der Marschflugkörper Taurus.
Marschflugkörper Taurus: Ampel-Politiker fordern mehr Unterstützung für die Ukraine.
Quelle: phoenix
Führende Politiker der Ampel erhöhen den Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der Ukraine zügig weitere Waffen zu liefern. In einem gemeinsamen Brief fordern Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Anton Hofreiter (Grüne) und Andreas Schwarz (SPD) eine "weitere Unterstützung für den Verteidigungskampf der Ukraine gegen die Aggression der Russischen Föderation".
In dem Brief, der ZDFheute vorliegt, heißt es, gerade vor dem Winter könne so die militärische Lage der Ukraine weiter verbessert werden. Bereits jetzt zeige die Offensive der Ukraine wichtige Erfolge:
Diplomatische Lösung gefordert
Strack-Zimmermann, Hofreiter und Schwarz berichten von persönlichen Gesprächen mit Vertretern der Ukraine. In diesen Gesprächen sei ihnen versichert worden, das Land wolle dieses Waffensystem ausschließlich auf dem Territorium der Ukraine einsetzen. "Wir sehen keinen Anlass, an dieser Zusage zu zweifeln", schreiben sie.
Deutschland müsse auch weiterhin Luftabwehr, Munition, Lazarettmaterial und geschützte Fahrzeuge liefern, die Rede ist vor allem von Kampfpanzern und Schützenpanzern.
Gleichzeitig betonen die Politiker der Ampel-Koalition, der Krieg könne nur mit diplomatischen Mitteln beendet werden. Dafür aber müsse die Ausgangsposition der Ukraine weiter verbessert werden.
Die Ukraine bittet Deutschland um Marschflugkörper vom Typ Taurus. Bisher ist die Bundesregierung nicht bereit, diese an Kiew zu liefern. Doch was könnten die Waffen bringen?
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Scholz hatte zu Besonnenheit aufgerufen
Strack-Zimmermann und Hofreiter gelten als interne Treiber innerhalb der Ampel, die schon öfter Druck auf Kanzler Olaf Scholz ausgeübt hatten. Scholz selbst hatte sich beschwert, Entscheidungen über Waffenlieferungen sollten nicht in Talkshows verkündet werden. Im ZDF-Sommerinterview hatte er eine Taurus-Lieferung nicht ausgeschlossen:
Scholz will sich in dieser Frage erkennbar nicht hetzen lassen. Die Bürgerinnen und Bürger fänden es mehrheitlich schließlich "sehr, sehr richtig", dass nicht jede öffentliche Forderung sofort mit "Ja" beantwortet werde.