Ende des Krieges:Ägyptens Friedensplan für Gaza
Feuerpause, Geisel- und Gefangenenaustausch sowie Truppenabzug: Ägypten hat einen möglichen Drei-Phasen-Plan ausgearbeitet, um den Gaza-Krieg zu beenden. Was steht drin?
Flüchtlinge aus dem Gazastreifen am Grenzübergang Rafah nach Ägypten.
Quelle: AFP
Ägypten hat arabischen Medienberichten zufolge einen Entwurf zur Beendigung des
Gaza-Krieges in mehreren Stufen erarbeitet. Wie der saudische TV-Kanal Aschark News am Sonntag berichtete, ginge es in der ersten Phase darum, eine mindestens zwei Wochen
andauernde Feuerpause durchzusetzen. In dieser Zeit sollten auch 40 im Gazastreifen festgehaltene Geiseln freigelassen werden.
Im Gegenzug sollte Israel 120 palästinensische Gefangene freilassen. Auf beiden Seiten sollte es sich dabei um Frauen, Kinder unter 18 Jahren und ältere, kranke Menschen handeln. Der Bericht bezog sich auf "informierte Quellen", die nicht näher ausgeführt wurden.
Der UN-Sicherheitsrat hat nach zähem Ringen eine Resolution für humanitäre Hilfe in Gaza verabschiedet. Die Not der Zivilisten ist groß, Hilfsgüter können schlecht verteilt werden.23.12.2023 | 1:31 min
Drei-Phasen-Plan unter Ägyptens Schirmherrschaft
In der zweiten Phase ginge es darum, einen nationalen palästinensischen
Dialog unter der Schirmherrschaft Ägyptens herzustellen. Ziel sei es, die "Spaltung zu beenden" und eine technokratische Regierung zu bilden, hieß es. Dieser Passus bezieht sich auf die Rivalität zwischen den beiden größten Palästinensergruppen, der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der islamistischen Hamas.
Die dritte Phase sehe einen vollständigen Waffenstillstand und ein umfassendes Abkommen zum Austausch von Geiseln und Gefangenen vor. Zum Schluss sieht der Plan den Angaben zufolge einen vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen vor. Gleichzeitig müsste es allen Vertriebenen ermöglicht werden, zu ihren Wohnorten zurückzukehren. Bisher gibt es keine offizielle Reaktion aus Ägypten oder von der Hamas zu dem Bericht.
Hamas-Anführer Hanija verhandelt über Zukunft Palästinensischer Gebiete
Der Anführer der
islamistischen Hamas, Ismail Hanija, war zuvor mit einer Delegation zu Gesprächen in Ägypten. Dem Bericht von Aschark News zufolge ist er am Samstag wieder zurück nach Katar gereist. Er ist eine der wichtigsten Führungsfiguren der Hamas. Er lebt in
Katar.
Berichten zufolge soll die im Exil lebende politische Hamas-Führung bereits hinter dem Rücken der beiden Hamas-Anführer im Gazastreifen, Jihia Sinwar und Mohammed Deif, Gespräche führen, wie der Gazastreifen und das Westjordanland nach Ende des Krieges regiert werden.
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Unter der Vermittlung Katars, Ägyptens und der
USA hatten sich Israel und die islamistische Hamas Ende November auf eine mehrtägige Feuerpause im Gaza-Krieg geeinigt, was zur Freilassung von Geiseln und zur Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen führte.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
Quelle: dpa