In den Sommermonaten ist ein guter Zeckenschutz unerlässlich. Ein neuartiges Virus wurde jetzt auch in Niedersachsen nachgewiesen.
Quelle: dpa
Das vor sechs Jahren in
China entdeckte Alongshan-Virus (ALSV) ist auch in europäischen Zecken verbreitet. Mittlerweile wurde das Virus in Zecken in Finnland, Frankreich, Russland und der Schweiz gefunden, wie das Centrum für Reisemedizin (CRM) mit Sitz in Düsseldorf mitteilte. Auch in
Deutschland gebe es erste Nachweise.
Immer mehr FSME-Risikogebiete in Deutschland:
Zecken in Deutschland in immer mehr Gebieten
Die in Deutschland häufigste von Zecken übertragene Krankheit ist die Lyme-Borreliose, gegen die im Frühstadium ein Antibiotikum hilft. Daneben ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) besonders im Süden und Südwesten verbreitet; gegen sie gibt es eine Impfung.
Wo sind FSME-Risikogebiete?
FSME-Risikogebiete
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Bislang keine schweren Erkrankungen durch neues Virus
Schwere Erkrankungen, die über grippeähnliche Beschwerden hinausgehen, würden mit einer ALSV-Infektion bislang nicht in Verbindung gebracht, teilte das Centrum für Reisemedizin weiter mit. Allerdings sei mit dem Alongshan-Virus die Liste der über Zeckenstiche verbreiteten Krankheitserreger noch einmal angewachsen.
Bei einer systematischen Untersuchung von in der Schweiz gesammelten Zecken fand sich 2021 und 2022 ALSV sogar häufiger als das FSME-Virus. Eine Studie aus Finnland stellte 2019 auch ALS-Viren in Zecken fest, allerdings keine entsprechenden Erkrankungen bei Menschen.
Wo ist das Risiko für Borreliose besonders hoch?
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Quelle: Boulanger et al.: Ticks and tick-borne diseases, 2019; Zecken.de; Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung; RKI
Antikörper bei Wild- und Haustieren
Nach Angaben des Teams der Tierärztlichen Hochschule Hannover sind weitere Untersuchungen notwendig, um das potenzielle Risiko von ALSV für die Gesundheit von Mensch und Tier einschätzen zu können.
Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) hatte den Tiho-Wissenschaflerinnen Blutproben von Wildtieren aus der Jagdsaison 2017 bis 2019 zur Verfügung gestellt. Darunter war die Probe eines Rothirsches aus den Niedersächsischen Landesforsten positiv auf ALSV, zudem wurden ALSV-spezifische Antikörper bei weiteren Wild- und Haustieren entdeckt.
Das neuartige Virus wurde darüber hinaus in den Körpern und im Speichel von Zecken nachgewiesen, die an mehreren Standorten gesammelt worden waren.
Borreliose und FSME: Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen. Worauf Sie im Umgang mit den Spinnentieren achten sollten - und wie Sie sich und Ihre Haustiere schützen.
von Nadine Braun und Kevin Schubert
Quelle: dpa