Sie sind winzig klein und können extrem gefährlich werden: Zecken sind jetzt schon wieder aktiv. Und zwar nicht nur im Wald, sondern auch im Garten, in Parks oder auf Spielplätzen.08.04.2024 | 4:57 min
Wo muss ich auf Zecken achten?
Zur Jagd klettern Zecken auf Gräser und
Büsche, sagt der
Naturschutzbund (Nabu). Dort lauern sie meistens auf Knie- bis Hüfthöhe. "Streift der Wirt die Zecke, greift sie sich blitzschnell mit den starken Krallen an ihren Vorderbeinen die Haut, das Fell oder die Kleidung und hält sich fest", erklärt der Nabu.
Aufpassen muss man dabei fast das ganze Jahr über:
Quelle: Zecken.de; Boulanger et al.: Ticks and tick-borne diseases, 2019
Übrigens: Dass Zecken sich von
Bäumen fallen lassen, ist ein Mythos
- auch wenn sie bis zu 1,50 Meter hoch klettern können.
Draußen wird es wärmer und endlich kann man wieder mehr draußen sein. Damit steigt auch die Zeckengefahr.26.03.2023 | 1:26 min
Spüre ich einen Zeckenstich?
Wenn sich Zecken an ihrem Wirt festgekrallt haben, suchen sie meistens eine Stelle mit dünner Haut und guter Durchblutung:
Quelle: Naturschutzbund; RKI; Zecken.de
Den Stich selbst bemerkt man dabei oft nicht direkt, weil der Speichel von Zecken die Haut betäubt. Das macht Zeckenstiche gefährlich, denn: Je schneller man Zecken entfernt, desto geringer ist das Risiko, sich mit Krankheiten wie
FSME oder Borreliose zu infizieren.
Wie entferne ich eine Zecke richtig?
- Pinzette, Zeckenzange oder Zeckenkarte verwenden
- Zecke möglichst nah am Kopf anfassen
- Tier langsam und gerade herausziehen
- Stich desinfizieren
- Hinterleib der Zecke quetschen
- Angebliche Tricks wie Öl, Nagelstoff oder Klebstoff verwenden: Sie lösen bei der Zecke einen Todeskrampf aus, wodurch noch mehr Krankheitserreger in die Wunde gelangen können.
Quelle: Techniker Krankenkasse; Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung; NABU
- Stelle rund um den Stich einige Monate lang beobachten
- Zum Arzt gehen, wenn der Kopf der Zecke stecken bleibt, sich die Wunde entzündet oder rot wird
Was macht Zeckenstiche so gefährlich?
Die Spinnentiere können bei ihren Stichen
gefährliche Krankheiten übertragen. Die häufigste ist dabei die Lyme-Borreliose, die - früh erkannt - in der Regel gut behandelt werden kann. Gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, gibt es keine Behandlung, aber eine
Schutzimpfung, die je nach Alter alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden sollte.
Quelle: Boulanger et al.: Ticks and tick-borne diseases, 2019; Zecken.de; Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung; RKI
Wo sind FSME-Risikogebiete?
FSME-Risikogebiete
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Wo ist das Risiko für Borreliose besonders hoch?
Zecken, die Borreliose übertragen können, gibt es in allen Bundesländern. Allerdings müssen die Fälle nicht überall gemeldet werden.
Wie kann ich mich vor Zecken schützen?
Wer bei Ausflügen in die Natur die klassischen Jagd-Gebiete der Zecke meidet, also Unterholz und hohe Gräser, verringert das Risiko automatisch. Darüber hinaus ist lange Kleidung der beste Schutz, rät die
Techniker Krankenkasse - am besten glatte Stoffe, da sie es Zecken schwerer machten, sich festzuhalten. Helle Stoffe helfen zudem, die dunklen Tiere zu entdecken, bevor sie auf die Haut krabbeln und stechen können.
Des Weiteren rät die Krankenkasse, nach Ausflügen alle Beteiligten - inklusive der Haustiere - gründlich auf Zecken zu untersuchen, besonders an den bevorzugten Stichstellen. Auch die Kleidung sollte sorgfältig abgesucht werden: Zecken können sogar eine
Waschmaschine überleben.
Auch manche Mücken-Abwehrmittel schützen gegen Zecken. Am effektivsten sind laut "
Ärzteblatt" die Wirkstoffe Icaradin, EPAAB und DEET. Auch Kokosöl könne Zecken abhalten, auch wenn die Wirkung dort schwächer ausgeprägt sei.
Design im Auftrag des ZDF: Henning Bunzel
Vor einigen Jahren war sie noch "Urlaubsmitbringsel", heute ist sie auch in Deutschland verbreitet: Babesiose beim Hund. Wie groß ist die Gefahr für die Tiere?
von Immanuel Hinz