Höhere Mehrwertsteuer: Sind Restaurants teurer geworden?

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    Nach Erhöhung der Mehrwertsteuer:Sind Restaurants teurer geworden?

    Robert Meyer
    von Robert Meyer
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    Seit Januar fallen wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer auf das Essen in Restaurants an. Wie sich das auf dem Teller bemerkbar macht und wo eigentlich die Probleme der Branche liegen.

    05.01.2024, Berlin: Zwei Frauen stoßen im Restaurant Ständige Vertretung an.
    Wie geht es den Restaurants nach der Mehrwertsteuer-Erhöhung? Ein Gastronom aus Wismar berichtet.08.03.2024 | 1:30 min
    Herbert Faber hatte keine Wahl: Der Gastronom musste nach der Mehrwertsteuer-Erhöhung die Preise für das Essen im Tafelhuus in Wismar erhöhen. Und nun bestellen die Gäste weniger.

    Sie machen den gleichen Umsatz wie letztes Jahr und haben zwölf Prozent weniger unter dem Strich zur Verfügung.

    Herbert Faber, Gastronom im Tafelhuus, Wismar

    Seit dem 1. Januar fallen wieder 19 Prozent auf Speisen im Restaurant an. Nicht mehr der ermäßigte Steuersatz von 7 Prozent, wie er seit Beginn der Corona-Krise als Hilfe für die Betriebe gegolten hat.
    Die Branche wehrte sich gegen die Entscheidung der Ampel-Regierung. Die "Empörung" war "immens", vor "fatalen Folgen" und dem "Verlust von Lebensqualität und gastronomischer Vielfalt" wurde gewarnt. Wie ist die Lage nach drei Monaten höherer Steuer und vier Jahren Dauerkrise?

    So sind die Preise 2024 gestiegen

    So wie auch das Tafelhuus in Wismar haben viele Restaurants ihre Preise mittlerweile erhöht. 76 Prozent der Gastronom*innen haben das laut einer zu Beginn des Jahres veröffentlichten Umfrage des Branchenverbands Dehoga schon zum 1. Januar gemacht; weitere 17 Prozent wollten im Laufe des Jahrs nachziehen.
    Und das macht sich schon im Geldbeutel der Gäste bemerkbar. Nachdem die Gastro-Preise Ende 2023 nicht mehr so stark gestiegen sind wie nach der russischen Invasion in der Ukraine, zogen sie 2024 wieder an.
    So entwickeln sich die Preise in der Gastro

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    Gleichzeitig ist der Preissprung nach der Mehrwertsteuer-Erhöhung für Verbraucher*innen nicht riesig. Ein Restaurantbesuch kostete im Februar rund 3,5 Prozent mehr als noch im Dezember. Zudem wollen viele Betriebe ihre Preise wegen der höheren Steuer nun auch nicht mehr erhöhen.
    Für einen Restaurant-Besuch im Jahr 2019 im Wert von 25 Euro ...

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    "Weniger Gäste, höhere Kosten, weniger Spielräume für Investitionen, da unter dem Strich deutlich weniger übrigbleibt", beklagt Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges. "Es ist noch zu früh, um eine belastbare Zwischenbilanz zu ziehen, aber es ist ein großer Unterschied, ob Sie vom Umsatz 7 oder 19 Prozent an das Finanzamt abführen müssen."

    Leidet die Gastronomie unter der Mehrwertsteuer-Erhöhung?

    "Die Stimmung in der Gastronomiebranche ist eingetrübt", sagt Wirtschaftswissenschaftler Simon Krause vom ifo-Institut. "Die Branche leidet unter anderem wegen der Inflation und der hohen Verbraucherunsicherheit." Wie schwer dabei die Rückkehr zur alten Mehrwertsteuer wiegt, das lasse sich aktuell noch nicht umfassend beantworten. Man müsse erst noch ein paar Monate abwarten, bis es mehr Daten gebe.
    Aber: "Die ersten Daten deuten darauf hin, dass die Mehrwertsteuererhöhung zu keinem deutlichen Einbruch der Gastronomieausgaben geführt hat", so Krause. "Meine vorsichtige, erste Einschätzung ist, dass die Branche die Mehrwertsteuererhöhung bisher verkraftet hat."
    Rechnung von einem gastronomischen Betrieb und Geld-Münzen
    Während Corona wurde die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie von 19 auf 7 Prozent gesenkt. Mit dem Ende der Maßnahme haben viele Wirte zum Jahreswechsel ihre Preise erhöht.05.01.2024 | 1:45 min

    Umsätze der Restaurants immer noch niedriger als vor Corona

    Die Branche zeigt sich laut Kruse resilient, "entgegen der pessimistischen Aussagen noch vor einigen Monaten. Viele Menschen gehen weiterhin gerne in Restaurants, Cafés und Bars".
    Die Lage und der Ausblick der Branche seien trotzdem herausfordernd. "Sie ist noch nicht auf dem Niveau von 2019 zurück."
    Umsätze in der Gastronomie im Vergleich zu 2019

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    Steigende Preise und Fachkräftemangel in der Gastronomie

    Die Probleme der Branche liegen woanders. "Es gibt andere strukturelle Faktoren, die für die Entwicklung der Betriebe viel relevanter sind", erklärt Simon Krause.
    Gleichzeitig haben die Menschen weniger Geld in der Tasche. Die Hälfte der Befragten ging laut einer Studie des Bayerischen Zentrums für Tourismus wegen der Inflation seltener essen. Genauso viele gaben an, auch wegen der höheren Mehrwertsteuer nicht mehr so häufig ins Restaurant gehen zu wollen.
    Container werden auf dem Terminal Tollerort der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) umgeschlagen
    Die deutsche Wirtschaft stagniert: Führende Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizieren nur ein Wachstum von 0,1 Prozent für das laufende Jahr. Die Inflation soll aber sinken.27.03.2024 | 0:21 min

    Werden die Preise in Restaurants weiter steigen?

    Ingrid Hartges vom Dehoga schaut deshalb "verhalten" auf das restliche Jahr. "Wir leben nicht in einer einfachen Zeit. Die krisenbedingte Verunsicherung ist nicht gut für den Konsum." Sie hoffe, dass gutes Frühlingswetter und eine erfolgreiche Fußball-EM die Stimmung verbessern werden.
    Simon Krause vom ifo-Institut geht zwar davon aus, dass in der Gastronomie kurz- bis mittelfristig noch Inflationsdruck bestehe. Aber auf lange Sicht könne man mit einem leichten Rückgang rechnen. Gleichzeitig steigt die Stimmung der Betriebe wieder, wenn auch auf niedrigem Niveau. Das sei eine "Stimmungsaufhellung, ein Silberstreif am Horizont".
    Wie sich die Stimmung in der Gastronomie entwickelt hat

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    Redaktion: Luisa Billmayer, Kathrin Wolff

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