Gastro-Branche fürchtet Pleitewelle - Umsatz weiter niedrig
Umsatz unter Vorkrisenniveau:Gastro-Branche fürchtet Pleitewelle
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Die Gastronomie kränkelt auch nach Corona weiter: Das belegen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Die Branche befürchtet durch die steigende Mehrwertsteuer eine Pleitewelle.
Kneipen sind von dem Umsatzrückgang in der Gastronomie am stärksten betroffen.
Quelle: dpa
Die Gastronomiebranche in Deutschland kommt nicht aus der Krise. Ihr Umsatz lag im vergangenen September preisbereinigt immer noch 12,6 Prozent unter dem Wert vom September 2019, dem Jahr vor der Corona-Krise, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Es fehlt auch an Personal, was zu kürzeren Öffnungszeiten und einem geringeren Angebot geführt hat.
Kneipen am stärksten von Umsatzrückgang betroffen
Am härtesten betroffen sind Kneipen: Ihr Umsatz lag im September 34,5 Prozent unter dem vom September 2019. Im Bereich Getränkeausschank ist auch der Personalmangel am größten.
Im Vergleich zum September 2022 änderte sich fast nichts bei den Umsatzzahlen für die gesamte Gastrobranche - preisbereinigt gingen die Umsätze um 0,2 Prozent zurück.
Innerhalb der Branche sind die Unterschiede allerdings groß:
Kneipen meldeten einen Rückgang um 6,2 Prozent binnen Jahresfrist.
Caterer verzeichneten einen Rückgang von 2,7 Prozent.
Restaurants, Gaststätten und Cafés ging es vergleichsweise gut: Ihr Umsatz lag 1,0 Prozent höher als im September 2022.
Sie profitieren seit Juli 2020 von der ermäßigten Mehrwertsteuer auf Speisen. Der Satz wurde wegen der Corona-Pandemie abgesenkt, wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurde diese Regelung jedoch verlängert. Ende des Jahres soll sie auslaufen, das könnte für viele Betriebe das Aus bedeuten.
Crif: Jeder achte Betrieb von Insolvenz bedroht
Nach Einschätzung des Finanzinformationsdienstes Crif gelten zurzeit mehr als 15.000 Restaurants, Gaststätten, Imbisse und Cafés als insolvenzgefährdet. Das ist jeder achte Betrieb. Wegen der geplanten Rückkehr zum normalen Mehrwertsteuersatz bei Speisen erwarten Beobachter weitere Insolvenzen.
Der Dehoga-Verband hofft weiter auf eine dauerhaft reduzierte Speisen-Besteuerung. Er fordert seit langem die steuerliche Gleichbehandlung von Essen in Restaurants und Cafés mit den zum Mitnehmen angebotenen Speisen, etwa in Supermärkten.
Es kann nicht sein, dass nur das Essen auf unseren Porzellantellern ab 1. Januar mit 19 Prozent besteuert wird. Steuerfairness sieht anders aus.
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Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin Dehoga
Bezahlung im Gastgewerbe oft niedrig
Laut Statistischem Bundesamt waren in Kneipen im vergangenen September zwölf Prozent weniger Menschen beschäftigt als im September 2019, bei den Caterern waren es fast neun Prozent weniger. In der gesamten Branche arbeiteten 6,7 Prozent weniger Menschen als im September 2019.
Im Bemühen um fehlendes Personal spielen auch Verdienstmöglichkeiten eine Rolle.
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Destatis (Statistisches Bundesamt)
Beschäftigte im Gastgewerbe bekommen häufiger Gehälter unter der Niedriglohngrenze als in allen anderen Wirtschaftsbereichen, ihr Anteil betrug 50 Prozent im Oktober 2022. Damals lag die Niedriglohngrenze bei 12,76 Euro brutto pro Stunde.
In Deutschland gibt es rund 179.200 Gastronomiebetriebe, ihr Umsatz insgesamt betrug 2021 rund 50,1 Milliarden Euro. Restaurants, Imbissstuben und Cafés erwirtschafteten davon rund 37,4 Milliarden Euro.
In der Corona-Pandemie 2020 schlossen fast zehn Prozent der Betriebe, im Bereich Getränkeausschank waren es mehr als 20 Prozent. 2021 nahm die Zahl der Betriebe zwar wieder zu - es sind aber nicht wieder so viele wie vor der Krise.
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