Wie geht es der deutschen Wirtschaft im Jahr 2024?

    FAQ

    Mit Grafiken erklärt:So erkennt man, wie es der Wirtschaft geht

    von Dennis Berger, Luisa Billmayer, Moritz Zajonz
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    Führende Wirtschaftsinstitute erwarten für 2024 nur noch ein Miniwachstum. Das BIP ist eine der Kennzahlen, die die Lage beschreiben. Wichtige Daten zur Wirtschaft im Überblick.

    Bundespressekonferenz zur Konjunkturprognose für 2024.
    Die führenden Wirtschaftsinstitute haben ihre Wachstumserwartungen für 2024 drastisch auf 0,1 Prozent reduziert. Allerdings rechnen die Experten mit nur noch 2,3 Prozent Inflation und steigenden Reallöhnen.27.03.2024 | 1:40 min
    Wie schlecht geht es der deutschen Wirtschaft wirklich? Bei der Beurteilung anhand von ökonomischen Kennzahlen bewegen wir uns in der abstrakten Welt der geschätzten Zahlen und statistischen Verfahren. Die Strategie: Nicht nur ein Maß nehmen, denn die Wirtschaft ist komplex.
    Den Zustand von Ländern, die einen Großteil ihrer Wirtschaftsleistung über den Tourismus generieren, sollte man zum Beispiel nicht anhand der Exportzahlen bewerten. In Deutschland sieht das anders aus.
    Skyline des Bankenviertels in Frankfurt. Im Vordergrund das Mainufer.
    Steuerentlastung und Bürokratieabbau: Mit dem Wachstumschancengesetz soll die deutsche Wirtschaft angekurbelt werden. Mehr im Video.22.03.2024 | 1:45 min

    Wie entwickelt sich das BIP?

    Das Bruttoinlandsprodukt ist die wohl prominenteste Kennzahl zur Wirtschaftskraft eines Landes. Sie misst den Wert aller im Land produzierten Produkte und Dienstleistungen. Das Bruttoinlandsprodukt der Bundesrepublik Deutschland stieg im Jahr 2023 auf 4,12 Billionen Euro. Über 4.000 Milliarden Euro sind das. Zum Vergleich: Der deutsche Bundeshaushalt war 2023 etwa ein Neuntel so groß, mit 460 Milliarden Euro. Beim BIP landen wir auf Platz drei mit großem Abstand hinter China und den USA.
    Die Zahl kann beeindrucken, doch der Kontext fehlt. Wie sieht der Trend aus? Nach der Erholung von der Corona-Pandemie ist das BIP zuletzt weniger stark gestiegen, 2023 ist es sogar gesunken. Expert*innen der fünf führenden Wirtschaftsinstitute rechnen in ihrem Frühjahrsgutachten nur noch mit 0,1 Prozent Wachstum in diesem Jahr. Im Herbst waren noch 1,3 Prozent erwartet worden.
    Bruttoinlandsprodukt

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    Auch in den Jahren zwischen Finanzkrise und Corona-Pandemie gab es kein konstant hohes Wachstum, sondern mal stärkere und mal schwächere Phasen.

    Wie steht Deutschland im globalen Vergleich da?

    Einen anderen Blick liefert das sogenannte BIP pro Kopf. Der Wert kommt zustande, indem das gesamte Bruttoinlandsprodukt durch die Anzahl der Einwohner*innen geteilt wird. Deutschland landet mit etwa 45.000 Euro pro Kopf nicht mal in den Top Ten weltweit. Auf dem fünften Platz steht Irland mit umgerechnet 96.000 Euro pro Einwohner*in.
    Kleine Länder + Steueroase = enormes BIP pro Kopf

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    Auch diese statistische Größe hat ihre Schwierigkeiten: Das Steuerparadies Irland lässt transnationale Konzerne wie Apple und Amazon auf der kleinen Insel Milliarden an Umsätzen verbuchen, ohne dabei Arbeitsplätze, Einkommen oder Wohlstand zu schaffen.

    Wie hoch ist die Arbeitslosigkeit?

    Einen anderen Blick auf die Wirtschaft bietet die Arbeitslosenquote. Die Zahl der Menschen ohne Arbeit ist nach dem Schock der Finanzkrise 2009 langsam gefallen.
    So viele sind arbeitslos

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    Die Corona-Pandemie hat jedoch erneut viele Menschen den Arbeitsplatz gekostet. Die Quote ist zuletzt wieder leicht gestiegen, auf 5,7 Prozent.

    Wie hoch sind die Exporte?

    Deutschland ist Exportland. Das heißt, dass viele Produkte ins Ausland verkauft werden. Geht es der globalen Wirtschaft schlecht, merkt das die deutsche Industrie sehr schnell an sinkenden Aufträgen. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2023 von Deutschland Waren im Wert von 1,6 Billionen Euro exportiert. Damit sanken die Exporte minimal gegenüber dem Jahr 2022. 2009 löste China Deutschland als Exportweltmeister ab.
    So viel exportiert Deutschland

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    Vertrauen die Verbraucher*innen dem Markt?

    Der Consumer Confidence Indicator der Europäischen Kommission ist ein Index für das Verbrauchervertrauen in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Er gibt einen Hinweis, wie Verbraucher*innen ihre finanzielle Situation, die allgemeine wirtschaftliche Lage und ihr Sparverhalten einschätzen. Im Februar 2024 ist der Saldowert für das Verbrauchervertrauen in Deutschland auf insgesamt rund -14,3 Punkte gesunken.
    Verbrauchervertrauen in Deutschland

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    Ökonom*innen können daraus Rückschlüsse über die künftige Entwicklung des Konjunkturverlaufs ziehen, denn mit sinkendem Verbrauchervertrauen kann die Konsumbereitschaft abnehmen.

    Wie stark steigen die Preise?

    Für Verbraucher*innen bedeuten höhere Preise in erster Linie einen Verlust der eigenen Kaufkraft. Heißt: Für eine bestimmte Geldsumme können sie nicht mehr die gleiche Ware oder Dienstleistung kaufen. Aus ökonomischer Sicht ist Inflation per se nichts Schlechtes: So steigen auch die Gewinne der Unternehmen und sie können wieder mehr investieren. Doch es kommt auf die Höhe der Inflation an. Allgemein gilt in Deutschland eine Preissteigerung von zwei Prozent als "gesund". Die Inflationsrate in Deutschland lag im Februar 2024 laut Statistischem Bundesamt bei 2,5 Prozent.
    Inflation pro Jahr

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    Wie hoch ist die Lebenserwartung?

    Seit der ersten Statistik aus dem 19. Jahrhundert für das damalige Reichsgebiet hat sich die Lebenserwartung stark verändert. Die erste erfasste Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt in den 1870er-Jahren lag für Männer bei 35,6 Jahren und für Frauen bei 38,5 Jahren. Nach den aktuellsten Zahlen haben Kinder, die um 2021 geboren sind, eine Lebenserwartung von 78,3 Jahren beziehungsweise 83,2 Jahren.
    Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt

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    Zum einen ist das eine gute Entwicklung. Ein Zeichen, dass Lebensbedingungen und Medizin in Deutschland besser geworden sind. So kann der Staat Arbeitskräfte länger fit, also arbeitsfähig halten. Andererseits sind die Rentensysteme in Deutschland kurz vor der Überlastung. Wer länger lebt, bezieht länger Rente und medizinische Versorgung, das kostet - so zynisch das klingt.
    Silhouette eines Bauarbeiters vor Sonnenuntergang
    In manchen deutschen Nachbarländern bieten Arbeitgeber bessere Arbeitsbedingungen an. Im Saarland zum Beispiel entscheiden sich deshalb viele Menschen für einen Job in Luxemburg. 19.03.2024 | 1:27 min
    Redaktion: Petra Riffel und Kathrin Wolff

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