Hamburger feierten schon:Heidenheim entreißt HSV den Direktaufstieg
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Blankes Entsetzen beim HSV: In einer 15-minütigen Nachspielzeit entreißt der 1. FC Heidenheim den Hamburgern den direkten Bundesliga-Aufstieg.
Der 1. FC Heidenheim ist Bundesligist. Das Team von Trainer Frank Schmidt drehte beim Jahn einen 0:2-Rückstand. Das Tor zum Aufstieg fiel in der neunten Minute der Nachspielzeit.29.05.2023 | 9:46 min
Der 1. FC Heidenheim hat in einem denkwürdigen Zweitliga-Finale den Bundesliga-Aufstieg geschafft. In der neunten Minute der Nachspielzeit gelang Tim Kleindienst im Spiel bei Absteiger Jahn Regensburg der 3:2-Siegtreffer. Sechs Minuten später durften die Heidenheimer den ersten Bundesliga-Aufstieg ihrer Vereinsgeschichte bejubeln.
HSV-Fans feiern zu früh
Zuvor hatten HSV-Fans in Sandhausen nach dem Schlusspfiff um 17.22 Uhr schon den Platz gestürmt und den vermeintlichen Aufstieg gefeiert, da Heidenheim ja mit 1:2 zurücklag. Der 1:0-Sieg des Hamburger SV wurde jedoch wertlos, als 14 Minuten später in Regensburg der Sieg der Heidenheimer feststand.
Dem HSV bleibt das Pech treu. Die Hamburger siegten beim SV Sandhausen, wähnten sich schon als Aufsteiger und wurden von Heidenheim noch abgefangen. Nun geht's in die Relegation.29.05.2023 | 8:20 min
Der HSV geht damit in die Relegation gegen den Bundesliga-Sechzehnten VfB Stuttgart - und will hier nach fünf Jahren Zweite Liga die Rückkehr ins Oberhaus schaffen. Das Hinspiel steigt am kommenden Donnerstag bei den Schwaben, die Entscheidung fällt vier Tage später im Hamburger Volkspark.
"Trotzdem geht es weiter. Wir werden morgen wieder aufstehen und werden morgen wieder angreifen", sagte HSV-Trainer Tim Walter bei "Sky":
Heidenheim spielt nach dem 3:2-Sieg in Regensburg in der ersten Bundesliga. Der größte Erfolg der Klubgeschichte mag für einige überraschend kommen - von ungefähr kommt er nicht.
von Christoph Ruf
Hamburg nur virtuell auf Platz zwei
Beim Hamburger SV herrschte vor der Partie in Sandhausen großer Optimismus. Die Hamburger beschränkten sich allerdings keineswegs aufs Hoffen. Keine drei Minuten dauerte es, bis Jean-Luc Dompe mit seinem Traumtor in der dritten Minute Taten folgen ließ und den HSV in der Blitztabelle auf den zweiten Platz hievte.
Der Franzose hämmerte eine perfekt getimte Flanke von Ransford Königsdörffer aus sechs Metern volley unter die Latte. Nach dem Schlusspfiff stürmten die Fans schon den Rasen, dann richteten sich die Blicke gebannt nach Regensburg.
Zu früh gefreut: HSV-Fans stürmen in Sandhausen das Spielfeld
Quelle: IMAGO
Heidenheim dreht spät auf
Und der 1. FC Heidenheim? Ließ es gemächlich angehen. Dem FCH fehlte es bei Jahn Regensburg lange Zeit an der Leichtigkeit, die das Team von Trainer Frank Schmidt in den vergangenen Wochen und Monaten ausgezeichnet hatte.
Der Zwischenstand in Sandhausen schien die Schmidt-Elf zusätzlich zu lähmen. Es war in der ersten Halbzeit Absteiger Regensburg, der für die sportlichen Höhepunkte sorgte. Heidenheimer Torgefahr? Null.
Erst als Prince Osei Owusu zu Beginn der zweiten Hälfte mit einem Doppelschlag auf 0:2 stellte (51. und 57.), suchten die Gäste den Vorwärtsgang und schöpften durch ein Regensburger Eigentor von Benedikt Saller (58.) und den Elfmeter von Jan-Niklas Beste (90.+3) Hoffnung - dann schlug Kleindienst zu und entriss den bangenden Hamburgern den Direktaufstieg.
"So lange der Schiedsrichter nicht abpfeift, machen wir einfach weiter. Die Nachspielzeit war völlig in Ordnung", sagte FCH-Coach Frank Schmidt bei "Sky".
"Club" und Braunschweig bleiben drin
Am anderen Ende der Tabelle brachten sich der 1. FC Nürnberg und Eintracht Braunschweig in Sicherheit. Der "Club" gewann beim SC Paderborn mit 1:0. Die Braunschweiger konnten sich bei Hansa Rostock eine 1:2-Niederlage erlauben, da Arminia Bielefeld verlor - 0:4 in Magdeburg. Die Arminia geht nun die Relegation mit dem Drittliga-Dritten SV Wehen Wiesbaden.