Stuttgart in Relegation: Schalke folgt Hertha in die 2. Liga
Stuttgart in Relegation:Schalke folgt Hertha in die 2. Liga
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Schalke 04 steigt nach einem Jahr in der Fußball-Bundesliga wieder ab. Der VfB Stuttgart muss nach einem Remis gegen Hoffenheim in die Relegation.
Der FC Schalke zeigt auch in Leipzig Moral und kommt nach einem frühen 0:2-Rückstand noch einmal zurück. Am Ende besiegelt das 2:4 aber den direkten Wiederabstieg.28.05.2023 | 8:52 min
Schalke 04 steht nach Hertha BSC als zweiter Absteiger aus der Fußball-Bundesliga fest und muss nach nur einer Saison erneut den Gang in die Zweitklassigkeit antreten - zum fünften Mal in seiner Vereinsgeschichte. Auch ein mutiger und beherzter Auftritt beim deutschen Pokalsieger RB Leipzig konnte am letzten Spieltag den direkten Wiederabstieg der Königsblauen nicht verhindern. Die Schalker verloren bei RB Leipzig mit 2:4 (1:2).
Vor 47.069 Zuschauern in der ausverkauften Red Bull-Arena schoss Geburtstagskind Konrad Laimer (10. Minute) die Leipziger in Führung, Christopher Nkunku (19.) erhöhte. Marcin Kaminski (28.) traf zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer, ehe Willi Orban (49.) per Eigentor das 2:2 markierte. Der eingewechselte Yussuf Poulsen (82.) schoss RB wieder in Führung, ehe Nkunku (90.+4) mit Saisontreffer 16 den 13. RB-Heimsieg perfekt machte - Vereinsrekord. Und für den Franzosen die Torjäger-Kanone.
Leipzig beginnt stark
Nach gut zwei Minuten hätte Timo Werner schon für den ersten Schalke-Dämpfer sorgen können. Nach schnellem Umschaltspiel schickt Nkunku Laimer steil, dieser passt an Keeper Ralf Fährmann vorbei auf Werner, der den Ball am langen Pfosten hauchdünn verfehlte. Die RB-Führung leitete RB-Torhüter Örjan Nyland ein, der zum Abschied den Vorzug vor Janis Blaswich bekam. Den langen Ball in den gegnerischen Strafraum konnte Danny Latza nicht verteidigen, Dani Olmo zog von halbrechts ab, Fährmann parierte zwar glänzend, doch Laimer drückte den Abpraller cool über die Linie.
Schalke spielte vor den Augen von Aufstiegs-Architekt Rouven Schröder, der nun RB-Sportdirektor ist, dennoch mutig nach vorn. Den pfeilschnellen Sachsen kam genau dies entgegen. Nkunku (19.) tanzte im Strafraum fünf Schalker aus und schob mit seinem 15. Saisontor zum 2:0 ein. Die fast 10.000 Schalker Fans zeigten sich geschockt.
Schalke kämpft bis zuletzt
Die Königsblauen reagierten dennoch beherzt. Nur neun Minuten später keimte neue Hoffnung mit dem Kopfballtreffer von Kaminski auf. Dabei sah Nyland mit seiner verpassten Faustabwehr nach einer Ecke nicht glücklich aus. Allerdings verhinderte der Norweger mit einer Parade am kurzen Pfosten den Schalker Ausgleich, als Rodrigo Zalazar (33.) aus spitzem Winkel abzog.
Nach dem Wechsel setzte Schalke auf volle Offensive und hatte Glück. Einen vom Pfosten abprallenden Ball bekam Orban beim Rettungsversuch unglücklich ans Schienbein - 2:2. Dieser Slapstick-Treffer ärgerte RB. Die Intensität und Aggressivität wurde spürbar höher. Schalkes Sebastian Polter (64.) forderte einen Elfmeter, doch Orban hatte ihn nicht berührt, wie die Videobilder zeigten.
Verkorkste Hinrunde lässt Schalke stolpern
In der Schlussphase machten die eingewechselten RB-Spieler den Unterschied. Poulsen sorgte (82.) für das 3:2, Nkunku traf per Lupfer noch in der Nachspielzeit.
Für die Knappen ist der Abstieg nach der starken Rückrunde besonders bitter. Doch die völlig verkorkste Hinrunde, in der Schalke schon abgeschlagen Tabellenletzter war, war eine zu hohe Hypothek. Und rückblickend kam die Verpflichtung von Trainer Thomas Reis, der am 27. Oktober 2022 einen Tag nach dem Rückzug von Sportdirektor Schröder kam, zu spät. Dabei war Reis bereits der siebte Schalke-Trainer binnen zwei Jahren.
Für Traditionsvereine ist der Abstieg aus der Bundesliga gefährlich. Sportjournalist Manu Thiele über die Faktoren, die einen abgestiegenen Klub weiter in Bedrängnis bringen.25.05.2023 | 14:18 min
Stuttgart in der Relegation, Bochum und Augsburg gerettet
In der Relegation (1./5. Juni) hat der VfB Stuttgart noch die Chance auf den Klassenerhalt. Der VfL Bochum und der FC Augsburg retteten sich und spielen im kommenden Jahr erneut in Liga eins.
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Dem VfB droht der dritten Abstieg innerhalb von sieben Jahren, der vierte insgesamt. Der Ausgleich von Tiago Tomas (80.) nach Rückstand durch Ihlas Bebou (75.) war zu wenig. Nach einer turbulenten Spielzeit mit drei Trainerwechseln geht es nun in der Relegation am 1. und 5. Juni gegen den 1. FC Heidenheim oder den Hamburger SV.
Der Gegner in der Relegation sei "egal, wir müssen uns auf uns fokussieren. Jeder weiß, auf was es ankommen wird", Anton weiter.
Stuttgart sollte aber gewarnt sein: Als der VfB am Ende der Saison 2018/19 zum bislang einzigen Mal in der Relegation antreten musste, stand gegen Union Berlin der dritte Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte.