Minijob: Alles zur geringfügigen Beschäftigung für 538 Euro
FAQ
Verdienstgrenzen, Urlaub:Minijob: Was Sie dazu wissen müssen
von Gaspard Oppenhäuser und Maria Leidinger
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Mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland gehen einem Minijob nach. Welche Regeln gelten für Minijobber? Was muss man - auch als Arbeitgeber - beachten?
Derzeit gilt eine Verdienstobergrenze von 538 Euro im Monat beim Minijob.
Quelle: ZDF
6,8 Millionen Bürgerinnen und Bürger waren im ersten Quartal 2024 im Rahmen eines Minijobs beschäftigt. Anders als bei "traditionellen" Arbeitsverhältnissen gelten bei den sogenannten geringfügig Beschäftigten besondere Regelungen. Wegen früherer Verdienstobergrenzen spricht man bei Minijobs auch oft von 450-Euro-Job oder 520-Euro-Job.
Wie werden Minijobs vergütet?
Der gesetzliche Mindestlohn gilt auch für Minijobs. Im Januar 2024 ist er auf 12,41 Euro brutto pro Stunde gestiegen. Die Verdienstobergrenzefür Minijoberinnen und Minijobber orientiert sich am Mindestlohn und liegt seit Januar 2024 bei 538 Euro. Im Jahr dürfen also 6.456 Euro verdient werden.
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Minijobberinnen und Minijobber dürfen in bis zu zwei Monaten die Grenze überschreiten, selbst wenn sie die Jahresverdienstgrenze überschreiten. Dafür muss es aber einen Grund geben, zum Beispiel eine Krankheitsvertretung.
Übrigens: Die nächste Mindestlohn-Erhöhung wurde schon beschlossen. Ab dem 1. Januar 2025 steigt der Mindestlohn auf 12,82 Euro.
Arbeiten, obwohl man Rente bezieht - das ist für viele Menschen in Deutschland Realität. Wie hoch darf der Hinzuverdienst zur Rente sein und was gilt bei Erwerbsminderungsrenten?
Brutto gleich Netto beim Minijob?
Lange galt bei Minijobs: Brutto gleich Netto. Doch bereits seit 2013 unterliegen alle Beschäftigten dem Versicherungsgesetz und müssen einen reduzierten Anteil von 3,6 Prozent ihres Gehalts abgeben.
Mithilfe eines schriftlichen Antrags, der beim Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin eingereicht werden muss, ist eine grundsätzliche Befreiung von der Rentenversicherungspflicht möglich.
Eine Befreiung von den Rentenversicherung scheint auf den ersten Blick finanziell sinnvoll, weil man mehr in der Tasche hat. Allerdings hat man durch die Befreiung auch Nachteile für die Rente, mahnt die Deutsche Rentenversicherung.
Letztlich trifft die Entscheidung, ob es sinnvoll ist, Pflichtbeiträge zur Rentenversicherung zu zahlen oder nicht, der Minijobber oder die Minijobberin selbst.
Das monatliche Einzahlen in die Rentenkasse bewirkt einen, wenn auch geringen, zukünftigen Rentenzuwachs.
Die Zeit, in der Minijoberinnen und Minijobber Rentenbeiträge zahlen, kann zudem als volle Versicherungszeit angerechnet werden. Grundsätzlich gilt: Fünf Jahre Mindestversicherungszeit müssen erfüllt worden sein, um überhaupt einen Rentenanspruch zu haben.
Steuerzahlerinnen und Steuerzahler erwerben unter anderem Ansprüche auf Reha-Leistungen. Eine Kostenübernahme setzt allerdings mindestens eine sechsmonatige Beitragszahlung in den vergangenen zwei Jahren voraus.
Im Falle einer ungeplanten längeren Arbeitsunfähigkeit kann sich durch die Beitragszahlung in die Rentenkasse ein Anspruch auf Erwerbsminderungsrente als existenziell erweisen. Um Anspruch auf eine solche Leistung zu erhalten, müssen in den letzten fünf Jahren mindestens drei Jahre Pflichtbeiträge gezahlt worden sein.
Minijob: Wie viele Stunden pro Monat darf man arbeiten?
Flexible Arbeitstage und -zeiten gehören zu den Vorteilen des Minijobs. Oft variieren die Arbeitszeiten der Beschäftigten wöchentlich. Dabei gibt es keine festgelegte Mindestarbeitszeit.
Dagegen ist eine maximale Anzahl an monatlichen Arbeitsstunden gesetzlich festgeschrieben. Diese ergibt sich aus der Höhe des Stundenlohns. Bei einem Mindestlohn von 12,41 Euro können Minijobberinnen und Minijobber circa 43 Stunden monatlich arbeiten.
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Bei der Berechnung des Lohns müssen Einmalzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld berücksichtigt werden. Bei einem höheren Stundenlohn reduziert sich die maximale Arbeitszeit entsprechend.
Was passiert, wenn man Überstunden geleistet hat?
Bei Überschreitung der Verdienstgrenze verfällt der Sonderstatus. Alternativ besteht die Möglichkeit, überschüssig geleistete Stunden in den kommenden Monaten auszugleichen.
Dies ist allerdings erst nach einem Jahr Beschäftigung zulässig. Hierbei wird die durchschnittliche Arbeitszeit der letzten drei Monate zugrunde gelegt.
Krankheitsfall: Wie sichert man sich im Minijob ab?
Minijoberinnen und Minijober sind Teilzeitbeschäftigte und haben dadurch Anspruch auf dementsprechende Leistungen. Ein krankheitsbedingter Ausfall kann auch im Minijob vorkommen.
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Lohn gibt es trotzdem. Geringfügig Beschäftigte sind berechtigt, Entgeltfortzahlung zu erhalten. Es gibt noch weitere Rechte, zum Beispiel unter anderem:
Lohnfortzahlung bei Mutterschaft und an Feiertagen,
Kündigungsschutz,
Anspruch auf Arbeitszeugnis,
Schutz für Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderung.
Hat man mit einem Minijob Anrecht auf Urlaub?
Minijoberinnen und Minijobber haben zudem ein Anrecht auf bezahlten Urlaub. Die konkrete Anzahl an Urlaubstagen ergibt sich aus der Anzahl an Arbeitstagen pro Woche. Fallen diese unterschiedlich aus, wird der zustehende Urlaub auf das gesamte Jahr hochgerechnet.
Drei Tipps für Minijobs
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Im Internet finden sich praktische Kontrollrechner, wie zum Beispiel auf der Website der Minijob-Zentrale. Für die Berechnung der gesetzlich zustehenden Urlaubstage müssen nur wenige Eingaben gemacht werden.