Änderungen 2025: Mindestlohn, Porto, CO2-Preis und Wohngeld
Porto, Mindestlohn, CO2-Preis:Was sich 2025 ändert
von Ebba Petzsche
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Wie jedes Jahr stehen auch 2025 Änderungen an: Einiges wird teurer wie Krankenkasse, Mobilität und das Briefporto. Dafür steigen Mindestlohn, Pflegeleistungen und die Rente.
Das Jahr 2025 bringt einige Änderungen mit sich, darunter eine Erhöhung des Briefportos, der Sozialabgaben, aber auch des Mindestlohns.
Quelle: dpa
Finden Sie hier einen Überblick der wichtigsten Neuerungen und Änderungen, die uns 2025 erwarten.
Deutschlandticket wird teurer
Der Preis für das Ticket zur deutschlandweiten Nutzung von Bussen und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr wird 2025 von 49 auf 58 Euro angehoben. Darauf haben sich die Verkehrsminister der Länder geeinigt. Der Bundestag hat dem Ende Dezember zugestimmt. Der Bund ist finanziell beim Deutschlandticket beteiligt.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat sich für eine dauerhafte Fortführung des Deutschlandtickets ausgesprochen. Zunächst soll es bis Ende 2025 fortgeführt werden.20.12.2024 | 0:21 min
Höherer Mindestlohn
Ab dem 1.1.2025 beträgt der Mindestlohn 12,82 Euro pro Stunde, bisher waren es 12,41 Euro. Gleichzeitig wird die Verdienstgrenze für Minijobs angehoben. Statt bisher 538 bleiben ab 2025 bis 556 Euro sozialversicherungsfrei. Damit ist gewährleistet, dass trotz des höheren Mindestlohns die gleiche Stundenzahl gearbeitet werden kann, ohne Sozialversicherungsbeiträge zahlen zu müssen.
So ist der Mindestlohn gestiegen
ZDFheute Infografik
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Für Beschäftigte in der Altenpflege erhöht sich ab dem 1. Juli 2025 der Mindestlohn: für Pflegefachkräfte auf 20,50 Euro pro Stunde; für qualifizierte Pflegehilfskräfte auf 17,35 Euro und für Pflegehilfskräfte auf 16,10 Euro.
Mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland gehen einem Minijob nach. Welche Regeln gelten für Minijobber? Was muss man - auch als Arbeitgeber - beachten?
von Gaspard Oppenhäuser und Maria Leidinger
FAQ
Höhere Kosten für Autofahrer
Der CO2-Preis erhöht sich 2025 wie geplant weiter von 45 auf 55 Euro pro Tonne - zuzüglich 19 Prozent Mehrwertsteuer. Das Geld fließt nicht in den Bundeshaushalt - daher ist der umgangssprachliche Begriff CO2-Steuer irreführend -, sondern in Klima- und Transformationsfonds. Autofahrer müssen also auch 2025 mit höheren Kraftstoffpreisen rechnen. Der ADAC beziffert den Anstieg grob mit rund drei Cent pro Liter, allerdings hänge der letztendliche Preis auch von anderen Faktoren wie zum Beispiel dem Ölpreis ab.
Wer als Autobauer die neuen CO2-Flottenwerte nicht einhält, muss Strafe zahlen. Während einige Autobauer versuchen zur Lockerung der Umweltgesetze Druck zu machen, wehren sich andere gegen die Aufweichung der Gesetzgebung.11.12.2024 | 1:49 min
Auswirkungen steigender Energiekosten
Der höhere CO2-Preis für fossile Brennstoffe wirkt sich auch auf den Gaspreis auf. Um 27 Prozent sollen die Kosten steigen, so die Verbraucherzentrale. Eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden müsse mit Mehrkosten von durchschnittlich 130 Euro pro Jahr rechnen.
Die Stromumlagen steigen 2025 ebenfalls. Hier kommt es darauf an, ob die Versorger sie weitergeben. Heizöl verteuert sich durch den angehobenen CO2-Preis ebenfalls: Eine Tankfüllung von 2.000 Litern kostet 64 Euro mehr als 2024.
Das ändert sich in Sachen Gesundheit
Das Bundesgesundheitsministerium hat einen Zusatzbeitrag von 2,5 Prozent im Durchschnitt festgesetzt. Das entspricht einer Erhöhung des Krankenkassenbeitrages von insgesamt 0,8 Prozent, die Arbeitgeber und -nehmer zu gleichen Teilen übernehmen müssen. Was auf den Einzelnen zukommt, kann variieren, weil jede Krankenkasse ihren Zusatzbeitrag selbst festlegt.
Ab 2025 soll für jeden gesetzlich Versicherten eine elektronische Patientenakte (ePA) angelegt werden, in der Befunde, Arztbriefe und Aufnahmen gespeichert sind. Die ePA soll dafür sorgen, dass Informationen schneller ausgetauscht werden können.
Pflegegeldleistungen werden 2025 um 4,5 Prozent angehoben. Das heißt, es gibt in jeder Pflegestufe mehr Geld und unter anderem auch für Pflegesachleistungen und Pflegemittel.
Für neue Zahnfüllungen darf ab Januar 2025 kein Amalgam mehr eingesetzt werden. Durch das EU-weite Verbot soll die Umweltbelastung durch das Schwermetall Quecksilber reduziert werden. Bestehende Amalgam-Füllungen müssen nicht entfernt werden.
Führerscheinumtausch geht weiter
Vom Führerscheinumtausch sind Millionen von Menschen betroffen und auch Sie, sofern Sie noch einen alten Papierführerschein oder einen vor dem 19.01.2013 ausgestellten Führerschein im Scheckkartenformat haben. Grund für die neuen Dokumente sind die EU-weite Vereinheitlichung und die Fälschungssicherheit. Bis zum 19.01.2025 sollten alle Papierführerscheine umgestellt sein - laut Stufenplan soll bis dahin die letzte Gruppe (Geburtsjahr 1971 oder später) fertig sein.
Kartenführerscheine, die zwischen dem 1.01.1999 und 18.01.2013 ausgestellt wurden, müssen auch umgestellt werden. Dafür bleibt aber noch etwas Zeit. Der Stufenplan sieht vor, dass zuerst die Führerscheine mit Ausstellungsjahr 1999 bis 2001 bis zum 19.01.2026 ausgetauscht werden, danach dann folgende Jahrgänge.
Infografik: Neuer EU-Führerschein
Neue Einstufungen in Kfz-Versicherung
Für über zwölf Millionen Autofahrer ändern sich die Typen- und Regionalklassen ihrer Kraftfahrzeuge und damit der Beitrag der Kfz-Versicherung. Nicht alle zahlen mehr: Von der neuen Einstufung der Typenklassen werden rund fünf Millionen profitieren, sieben Millionen müssen mit einer höheren Prämie rechnen.
Die Autoversicherungen werden teurer. Ein Preisvergleich mit anderen Anbietern lohnt sich, da die Unterschiede bei den Tarifen teils erheblich sind.31.10.2024 | 1:29 min
Briefporto wird teuer - Änderungen bei der Zustellung
2025 erhöht die Post das Porto. Ein Standardbrief kostet dann zehn Cent mehr - also 95 statt 85 Cent. Gründe dafür sind die gestiegenen Kosten und die deutlich geringere Nutzung des Briefes als Kommunikationsmittel.
Das Porto wird im kommenden Jahr teurer. Ein Standardbrief sowie das Porto für Postkarten kosten ab Januar 95 Cent. Die Post begründet dies unter anderem mit sinkenden Briefmengen.13.11.2024 | 0:20 min
Zudem ändert sich die Zustellung: Während 80 Prozent der Briefe bisher am nächsten Werktag zugestellt werden, kann es zukünftig länger dauern. In der Regel sollen Briefe innerhalb Deutschlands am übernächsten Werktag beim Empfänger sein. Prio-Briefe fallen weg - als schnelle Alternative bleibt das Einschreiben.
Mehr Wohngeld
Das monatliche Wohngeld wird um durchschnittlich 30 Euro oder 15 Prozent erhöht. Rund zwei Millionen Menschen sind in Deutschland davon betroffen.
Jobcenter-App
Ab 14. Januar 2025 soll die App der Jobcenter allen Menschen zur Verfügung stehen. Darüber sollen Termine vereinbart, Anträge hochgeladen und Unterlagen eingereicht werden können.
Mehr Sozialabgaben für Gutverdiener
Die Beitragsbemessungsgrenzen für die gesetzliche Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung werden zum 1.1.2025 angehoben. In der Kranken- und Pflegeversicherung steigt sie monatlich auf 5.512,50 Euro, in der Rentenversicherung auf 8.050 Euro.
Steigende Renten
Die Erhöhung der Rente hängt vor allem an der Lohnentwicklung in Deutschland. Die Deutsche Rentenversicherung rechnet derzeit mit 3,5 Prozent mehr Rente ab dem 1. Juli 2025. Festgelegt werden kann die tatsächliche Steigerung erst, wenn im Frühjahr die aktuellen Konjunkturzahlen vorliegen.
Neue Regeln für Altkleiderentsorgung
Ab 2025 gilt eine neue Abfallrichtlinie. Um die Recyclingquote zu erhöhen, dürfen Textilien nicht mehr über den Restmüll entsorgt, sondern müssen getrennt gesammelt werden.
Ebba Petzsche ist Redakteurin bei der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".
Quelle: ZDF
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