Im Westjordanland kommt es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen israelischen Siedlern und Palästinensern.
Quelle: ZDF
Die US-Regierung verhängt Sanktionen gegen Personen, denen vorgeworfen wird, sich im Westjordanland an Gewalt gegen Zivilisten, Einschüchterungsversuchen und Zerstörung von Eigentum beteiligt zu haben. "Im Laufe des Tages werden vier Namen bekannt gegeben", erklärte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter am Donnerstag in Washington.
US-Präsident
Joe Biden habe wiederholt öffentlich und auch in fast jedem diplomatischen Gespräch mit der israelischen Regierung seine Besorgnis über die Zunahme der Gewalt durch Extremisten ausgedrückt. Diese Handlungen seien eine ernsthafte Bedrohung für den Frieden und die Sicherheitsstabilität im Westjordanland, Israel und im Nahen Osten.
USA: Vermögenswerte sanktionierter Siedler gesperrt
Als Folge der Sanktionen werden unter anderem mögliche Vermögenswerte der Betroffenen in den USA gesperrt. US-Bürgern oder Menschen, die sich in den Vereinigten Staaten befinden, sind Geschäfte mit den sanktionierten Personen untersagt. Die Sanktionen seien "nicht diskriminierend und gelten für Israelis und Palästinenser sowie für Ausländer", betonte der US-Regierungsvertreter.
Die israelische Regierung sei bereits darüber informiert worden. Schon Anfang Dezember hatte die US-Regierung als Reaktion auf die wachsenden Spannungen im Westjordanland Einreisebeschränkungen erlassen, die sich unter anderem gegen extremistische israelische Siedler richten.
Spannungen im Westjordanland nehmen zu
Seit Beginn des
Gaza-Krieges nach dem Terrorüberfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppen im Süden Israels haben sich auch die Spannungen und Konflikte im israelisch besetzten Westjordanland verschärft.
Palästinenser beklagen vermehrte Gewalt von israelischen Siedlern gegen ihre Dörfer und Olivenhaine. Das israelische Militär geht in palästinensischen Städten in verstärktem Maße gegen mutmaßliche militante Personen vor.
Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)
ZDFheute Infografik
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UN-Nothilfebüro: 2023 so viele Tote wie nie im Westjordanland
Nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA wurden zwischen dem 7. Oktober 2023 und 31. Januar 2024 im Westjordanland einschließlich Ostjerusalem 370 Palästinenser getötet, 360 davon von israelischen Soldaten und mindestens acht von israelischen Siedlern.
Im selben Zeitraum wurden demnach sechs Israelis getötet. 2023 dokumentierte OCHA in der Gegend so viele Tote wie seit Beginn der Zählungen im Jahr 2005 nicht.
Auf ihrer Nahost-Reise hat Außenministerin Baerbock von der israelischen Regierung einen besseren Schutz der Palästinenser im Westjordanland gefordert.08.01.2024 | 2:30 min
Westjordanland: UN forderte Stopp von Siedlungsaktivitäten
Israel hatte während des Sechs-Tage-Krieges 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Heute leben dort rund 600.000 Israelis in mehr als 200 Siedlungen.
2016 bezeichnete der UN-Sicherheitsrat diese Siedlungen als Verletzung des internationalen Rechts und forderte Israel auf, alle Siedlungsaktivitäten zu stoppen. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete als Teil eines eigenen Staats.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
Quelle: dpa