Waffenruhe im Gazastreifen:Scholz: Hamas soll Israels Vorschlag annehmen
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Der deutsche Kanzler ruft die Hamas zur Annahme des israelischen Vorschlags für eine Waffenruhe auf. In einem Telefonat mit Netanjahu pocht er auf eine bessere Versorgung in Gaza.
Bundeskanzler Olaf Scholz sagt, dass im Nahen Osten ein regionaler Flächenbrand verhindert werden müsse.
Quelle: dpa
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas zur Annahme des israelischen Vorschlags für eine Waffenruhe im Gazastreifen aufgerufen.
"Die Hamas muss ihrem mörderischen Treiben endlich ein Ende setzen und die Geiseln freilassen", erklärte Scholz am Sonntag nach einem Telefonat mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu.
US-Präsident Joe Biden hat einen Plan vorgestellt, um ein Ende des Krieges im Gaza-Streifen herbeizuführen. ZDF-Korrespondent Luc Walpot berichtet über die Stimmung in Israel.01.06.2024 | 1:08 min
Scholz fordert Verbesserung der Versorgung im Gazastreifen
Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit rief Scholz Netanjahu in dem Telefonat auf, "weiter an einer nachhaltigen Verbesserung der humanitären und gesundheitlichen Versorgung" für die Menschen im Gazastreifen zu arbeiten.
Der Kanzler habe betont, dass im Nahen Osten "ein regionaler Flächenbrand" verhindert werden müsse.
Biden präsentiert Details eines Entwurfs für einen Gaza-Deal
US-Präsident Joe Biden hatte am Freitag gesagt, dass Israel in den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln ein neues "umfassendes" Abkommen vorgeschlagen habe. Er sprach von einem "Fahrplan für eine dauerhafte Waffenruhe und die Freilassung aller Geiseln".
Die USA, Katar und Ägypten, die sich seit Monaten als Vermittler um eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas bemühen, appellierten am Samstag an die Konfliktparteien, sich auf den von Biden vorgestellten Plan für eine Waffenruhe zu einigen.
Die israelische Armee hat die Kontrolle über den strategisch wichtigen Grenzübergang zwischen Gaza und Ägypten erlangt und dort laut eigenen Angaben 20 Hamas-Tunnel entdeckt. 30.05.2024 | 1:20 min
Angriff der Hamas im Oktober
Kämpfer der Hamas und anderer militanter Gruppen hatten am 7. Oktober einen beispiellosen Angriff auf Israel verübt und dabei israelischen Angaben zufolge mehr als 1.189 Menschen getötet. Zudem wurden 252 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 121 Geiseln sind nach israelischen Angaben weiter in der Gewalt der Hamas. 37 von ihnen sollen bereits tot sein.
Als Reaktion auf den Großangriff geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bislang mehr als 36.400 Menschen getötet.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.