Ex-Nato-General Ramms analysiert die Ukraine-Hilfe
Interview
Ex-Nato-General zu Ukraine-Hilfe:Ramms: "Was ist uns unsere Freiheit wert?"
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Zwei Jahre nach dem russischen Überfall auf die Ukraine analysiert der ehemalige Nato-General Egon Ramms die Lage der Ukraine. Wie steht es um militärische Hilfe und die Soldaten?
Seit zwei Jahren führt Russland einen erbitterten Krieg gegen die Ukraine. Kann die Ukraine noch gewinnen? ZDFheute live mit Ex-Nato-General Egon Ramms.23.02.2024 | 37:27 min
Der Fall von Awdijiwka im Osten der Ukraine vor einer Woche hat gezeigt, wie sehr vor allem der Mangel an Waffensystemen, Flugabwehr und Munition die ukrainische Armee unter Druck gesetzt hat. Gleichzeitig hat Russland auf Kriegswirtschaft umgestellt. Die Militärhilfe aus Deutschland und anderen westlichen Ländern ist für die Ukraine überlebenswichtig, erklärt Egon Ramms.
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Auch würden F16-Kampfflugzeuge und Soldaten ausgebildet werden und Flugabwehrsysteme geliefert. Doch die Ukraine habe insgesamt "zu wenig Waffensysteme". Die Russen könnten aktuell circa zehn Mal so viel Artilleriemunition verschießen wie die ukrainische Seite.
Ein Grund dafür: Nordkorea habe inzwischen eine Million Schuss an Russland geliefert. Das sei das Mindeste, was auch der Westen leisten müsse, so Ramms.
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Ist Taurus der "Gamechanger"?
Es spreche nichts dagegen, dass irgendwann auch Taurus-Marschflugkörper geliefert würden, meint Ramms. Der am Donnerstag durch die Ampel-Koalition eingebrachte Beschluss zur weiteren Unterstützung der Ukraine lasse das in irgendeiner Form zu, auch wenn der von der Union eingebrachte Vorschlag, der Taurus explizit erwähnte, abgelehnt wurde.
Dass eine mögliche Taurus-Lieferung aus Deutschland eine atomare Reaktion Russlands zur Folge hätte, glaubt der frühere Nato-General nicht. Putin habe schon häufig solche leeren Drohungen ausgesprochen. Man dürfe sich jedoch nicht durch Angst bei solchen Entscheidungen beeinflussen lassen.
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Taurus könnte bei der Zerstörung russischer Depots und Unterbrechung russischer Nachschubwege eine große Rolle spielen. Ramms meidet aber den Begriff des "Gamechangers". Es sei die gesamte Palette nötig, von Artilleriemunition bis Taurus, von F-16-Flugzeugen bis zu Kampfpanzern. Dies gelte auch, obwohl die deutschen Streitkräfte nicht gut ausgerüstet seien.
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Fehlen der Ukraine Soldaten?
Wenn es um die Potentiale der Ukraine hinsichtlich Soldaten gehe, sei das deutlich größer, als man es sich hierzulande vorstellen würde, meint Egon Ramms. Der ukrainische Präsident habe davon bislang nicht Gebrauch gemacht, aber es sei relativ leicht, die Eineberufungsbestimmungen und die Wehrpflichtgesetze in dem Land zu ändern. So könnte die Wehrpflichtdauer beispielsweise von 45 auf 50 Jahre verlängert werden.
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Optimistischer Ausblick
Ramms bleibt trotz allem optimistisch. Der Westen habe inzwischen erkannt, dass die Ukraine diesen Krieg nur dann weiter erfolgreich führen könne, wenn sie die entsprechende Unterstützung bekomme. Alle Nato-Staaten sowie die EU müssten sich einig sein, dass man ein großes Interesse daran habe. Die freiheitliche Demokratie, für die die Ukraine kämpfe, lasse sich kaum monetär beziffern.
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