Nach Luftangriff: Schäden an Uni-Klinik bei Beirut

    Nach Luftangriff:Libanon: Schwere Schäden an Uni-Klinik

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    Bei einem Luftangriff ist offenbar das größte Krankenhaus des Libanon getroffen worden. Mehrere Menschen sollen in der Nähe der Klinik außerhalb von Beirut ums Leben gekommen sein.

    israelischen Luftangriff in der Nähe von Libanons größtem öffentlichen Krankenhaus im Süden Beiruts
    Das größte Krankenhaus außerhalb Beiruts wurde schwer beschädigt.
    Quelle: epa

    Nach einem israelischen Luftangriff berichten die Betreiber der Universitätsklinik Rafik Hariri von zahlreichen Opfern und Schäden. "Es gibt schweren Sachschaden", sagte Direktor Dschihad Saada. Glasfassaden, Wände und Solarpanels seien beschädigt worden.
    Bei dem Angriff in der Nähe der Klinik wurden dem Gesundheitsministerium zufolge mindestens 18 Menschen getötet und 60 weitere verletzt. Unter den Verletzten waren demnach auch vier Minderjährige. Israels Armee habe in Nähe der Klinik südlich von Beirut angegriffen - trotz der Markierungen auf dem Dach, die vor solchen Angriffen schützen sollen.
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    Nach eigenen Angaben hat das israelische Militär rund 300 Ziele der Hisbollah-Miliz getroffen.22.10.2024 | 0:20 min

    Gesundheitsystem im Libanon vor Zusammenbruch

    "Der Betrieb im Krankenhaus läuft trotz der Schäden weiter", sagte Saada. "Wir werden weiterarbeiten, wir werden nicht aufhören." Auch eine Evakuierung sei nicht geplant. Die Klinik sei in der Gegend das letzte noch arbeitende Krankenhaus nach zahlreichen israelischen Angriffen in den Vororten südlich von Beirut.
    Die Universitätsklinik Rafik Hariri außerhalb von Beirut ist das größte öffentliche Krankenhaus im Libanon und entscheidend bei der Versorgung von Opfern im laufenden Krieg.
    Das Gesundheitssystem im Libanon stand schon vorher wegen einer schweren Krise kurz vor dem Zusammenbruch. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hatte vergangene Woche ein Operationsteam in die Klinik geschickt, um die "erschöpften" medizinischen Angestellten zu entlasten, wie es in einer Mitteilung hieß.
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    Israels Militär hat den Krieg im Libanon ausgeweitet. Nach Militärstellungen der Hisbollah sollen nun auch vermehrt deren Finanzeinrichtungen ins Visier genommen werden.21.10.2024 | 1:49 min

    UN-Hochkommissar: Grundprinzipien des humanitären Völkerrechts beachten

    Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, sagte, er sei entsetzt über diesen Angriff. "Ich bekräftige, dass die Grundprinzipien des humanitären Völkerrechts in Bezug auf den Schutz der Zivilbevölkerung beachtet werden müssen", teilte er in Genf mit. Dies ist die gängige Formulierung, wenn Vertreter der UN glauben, dass das humanitäre Völkerrecht verletzt worden sein könnte.
    Eine solche Feststellung kann nur von internationalen Gerichten kommen. Bei jeder Militäroperation müsse alles getan werden, um Zivilisten zu schützen, teilte Türk weiter mit. Krankenhäuser und medizinisches Personal seien durch das humanitäre Völkerrecht besonders geschützt.

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