Nahost-Konflikt: USA warnen Iran vor Angriff auf Israel

    "Ernste Konsequenzen":USA warnen Iran vor Angriff auf Israel

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    Die USA stellen sich im Nahost-Konflikt an die Seite Israels. US-Verteidigungsminister Austin warnt den Iran vor einem Angriff - und stärkt Israels Minister Galant den Rücken.

    Bodenoffensive Libanon
    Israel hat mit der Bodenoffensive im Libanon begonnen. Der Einsatz soll begrenzt sein und sich gezielt gegen Ziele der Hisbollah-Miliz in der Nähe der Grenze richten.01.10.2024 | 2:19 min
    Nach dem Start der israelischen Bodenoffensive gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon haben die USA den Iran vor Vergeltungsangriffen auf Israel gewarnt. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin schrieb auf der Plattform X nach einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant:

    Ich habe erneut auf die schwerwiegenden Konsequenzen für den Iran hingewiesen, falls dieser sich zu einem direkten militärischen Angriff auf Israel entschließen sollte.

    Lloyd Austin, US-Verteidigungsminister

    Er habe deutlich gemacht, dass die Vereinigten Staaten das Recht Israels auf Selbstverteidigung unterstützen. Die USA seien "entschlossen, jeden Akteur daran zu hindern, die Spannungen auszunutzen oder den Konflikt auszuweiten".
    Post von Lloyd Austin bei X
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    USA unterstützen Israels Recht auf Selbstverteidigung

    Am frühen Dienstagmorgen hatte Israel seine Bodenoffensive im Libanon auf Einrichtungen der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah gestartet. Israel will die Rückkehr von 60.000 Israelis ermöglichen, die seit Monaten durch die Hisbollah-Angriffe aus Gebieten entlang der Grenze vertrieben wurden.
    Nach dem Beginn eines "gezielten" israelischen Bodeneinsatzes im Südlibanon habe er Galant zudem Washingtons Unterstützung beim "Zerlegen der Angriffsinfrastruktur" der Hisbollah-Miliz entlang der Grenze zum Libanon angeboten, erklärte Austin weiter.
    Passagiere verlassen eine Bundeswehr-Maschine nach der Landung auf dem Hauptstadtflughafen BER.
    Wegen der sich verschärfenden Lage im Libanon hat die Bundeswehr Personal der Deutschen Botschaft in Beirut ausgeflogen. Auch Angehörige und gefährdete Staatsbürger waren an Bord.01.10.2024 | 0:15 min
    Galant und er seien sich einig, "dass die Angriffsinfrastruktur entlang der Grenze abgebaut werden muss, um sicherzustellen, dass die libanesische Hisbollah keine Angriffe im Stil des 7. Oktober auf die Gemeinden im Norden Israels durchführen kann".
    Israel und der Libanon (Karte)
    ZDFheute Infografik
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    Austin: Diplomatische Lösung nötig

    Er habe bekräftigt, dass eine diplomatische Lösung erforderlich sei, um sicherzustellen, dass die Zivilbevölkerung auf beiden Seiten der Grenze sicher in ihre Häuser zurückkehren könne.
    Die USA seien gut gerüstet, um US-Personal, Partner und Verbündete angesichts der Bedrohung durch den Iran und vom Iran unterstützter Terrororganisationen zu verteidigen.
    Seit einer Woche fliegt Israel Luftangriffe im Libanon gegen Ziele der mit der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen verbündeten Hisbollah. Die Miliz hatte unmittelbar nach dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober mit regelmäßigen Raketenangriffen aus dem Libanon eine zweite Front gegen Israel eröffnet.
    Anne Brühl | ZDF-Reporterin in Beirut/Libanon
    Das Ziel des israelischen Militärs sei, "Waffen, Abschussrampen" und auch "Tunnelsysteme" zu treffen. Israel setze auf eine "Doppelstrategie", so Anne Brühl, ZDF-Reporterin in Beirut.01.10.2024 | 2:42 min
    Infolge der Gefechte mussten Zehntausende Menschen auf beiden Seiten der Grenze ihr Zuhause verlassen. In den vergangenen Tagen nahm der Hisbollah-Beschuss weiter zu, insbesondere nach der Tötung des langjährigen Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah.
    Israels Verteidigungsminister Galant hatte am Montag vor dem Bekanntwerden der Bodeneinsätze im Libanon gesagt, die "Eliminierung von Nasrallah ist eine wichtige Etappe, aber nicht die letzte". "Um die Rückkehr der Gemeinden im Norden Israels sicherzustellen, werden wir all unsere Kapazitäten einsetzen", sagte er. Es kämen alle "notwendigen Mittel" zum Einsatz - neben der Luftwaffe bei Bedarf auch die Marine und Bodentruppen.
    Libanesische Flüchtlinge kommen an der Grenze zu Syrien an.
    Aus Sorge vor einer weiteren Eskalation sind nach UN-Angaben bereits 100.000 Libanesen ins Nachbarland Syrien geflohen. Die Bundeswehr fliegt erste Botschaftsangehörige aus.30.09.2024 | 1:30 min

    Hisbollah sieht sich als Teil der "Achse des Widerstands"

    Die Hisbollah sieht sich als Teil der vom Iran angeführten "Achse des Widerstands" gegen Israel, zu der sich überdies auch die Hamas im Gazastreifen und die jemenitische Huthi-Miliz zählen. Ihr erklärtes Ziel ist die Bekämpfung Israels.
    Als Vergeltung für einen Israel zugeschriebenen Angriff am 1. April auf sein Konsulat in Damaskus, bei dem sieben Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden getötet werden, hatte der Iran Israel am 13. April erstmals direkt von seinem Staatsgebiet aus angegriffen. Der Angriff mit mehr als 300 Raketen, Drohnen und Flugkörper war mit Hilfe von Israels westlichen Verbündeten weitgehend abgewehrt worden.
    Menschen in Teheran feiern den Luftangriff auf Israel.
    Seit Jahrzehnten sind der Iran und Israel verfeindet. 14.04.2024 | 1:50 min
    Quelle: dpa, AFP

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