Der tschetschenische Machthaber und Putin-Verbündete Ramsan Kadyrow würdigt Prigoschin - und trauert öffentlich.
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Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow hat den mutmaßlichen
Tod des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin öffentlich betrauert. "Sein Tod ist ein großer Verlust für den ganzen Staat", schrieb er in der Nacht zum Freitag auf seinem Telegram-Kanal, kurz nachdem Russlands Präsident
Wladimir Putin von einer Tragödie gesprochen hatte.
Den Angehörigen sprach er sein Beileid aus. Kadyrow und Prigoschin waren beide mit ihnen unterstellten Truppen an Russlands
Angriffskrieg in der Ukraine beteiligt. Dabei waren sie eine Zeit lang in ihrer Kritik gegen die russische Militärführung vereint, zerstritten sich am Ende aber schwer.
War eine Bombe an Bord, war es ein Abschuss, ein Unfall oder war alles nur inszeniert? Und was hat Putin damit zu tun? Noch immer gibt es zum mutmaßlichen Tod von Jewgeni Prigoschin mehr Spekulationen als Gewissheiten.25.08.2023 | 2:34 min
Das Rätselraten um den Absturz des Prigoschin-Flugzeugs geht weiter:
Kadyrow: Prigoschin hat Gesamtbild aus Augen verloren
"Wir waren seit langer Zeit befreundet", behauptete Kadyrow nun, zwei Tage nachdem
Prigoschin mutmaßlich bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war. Auf Telegram postete er ein Foto, das ihn bei der Entgegennahme eines Ordens der Söldnertruppe Wagner aus den Händen Prigoschins zeigt. Auf den Konflikt ging er nur am Rande ein.
Prigoschin habe in den letzten Monaten das große Gesamtbild aus den Augen verloren. "Ich habe ihn gebeten, seine persönlichen Ambitionen hintenan zu stellen zugunsten von Angelegenheiten höchster Wichtigkeit für den Staat", schrieb er.
Putin habe "Prigoschin als Verräter bezeichnet", so Russland-Expertin Gesine Dornblüth. Sein Tod könne sich "auf die Moral der Soldaten insgesamt auswirken".25.08.2023 | 4:37 min
"Es sieht nach einem Racheakt aus" sagt Journalistin und Russland-Expertin Gesine Dornblüth:
Kadyrow wollte Wagner-Aufstand niederschlagen
Tatsächlich galten Kadyrow und Prigoschin beide als Hardliner und forderten ein noch härteres Vorgehen Moskaus in der Ukraine. Viele Beobachter bezeichneten die Allianz der beiden allerdings als befristet, gehe es bei ihrer Kritik an der Militärführung doch vor allem darum, Vorteile für die eigenen Truppenteile herauszuschlagen.
Tatsächlich endete das Bündnis, als Prigoschin Kadyrows Achmat-Truppen dafür kritisierte, nie an vorderster Front zu kämpfen. Daraufhin drohten die tschetschenischen Einheiten dem Wagner-Chef unter anderem Gewalt an.
Die
von Prigoschin im Juni initiierte Meuterei versprach Kadyrow "mit harten Methoden" niederzuschlagen. Zu einer Auseinandersetzung zwischen Wagner- und Achmat-Einheiten kam es aber nicht; Prigoschin blies den Aufstand selbst ab.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: dpa, AFP