Elon Musks Rolle als Trump-Unterstützer in der US-Wahl 2024
Elon Musk und Donald Trump:Entscheidet diese Männerfreundschaft die US-Wahl?
von David Sauer, Washington D.C.
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Eine Männerfreundschaft beeinflusst die US-Wahl 2024. Elon Musk unterstützt die Kampagne von Donald Trump nicht nur mit reichlich Geld. Doch er hat auch eigene Interessen.
Der Tech-Milliardär Elon Musk unterstützt Trump in den letzten Tagen vor der US-Präsidentschaftswahl. Er verlost Millionen an registrierte Wähler und Wählerinnen.25.10.2024 | 1:43 min
Als Elon Musk in Butler, Pennsylvania, auf die Bühne schreitet, macht er Freudensprünge. Er reckt die Fäuste in die Höhe, bevor er seinen Kumpanen Donald Trump umarmt. Es ist Anfang Oktober, gut einen Monat vor der Wahl, und der reichste Mann der Welt absolviert seinen ersten großen Auftritt als Wahlkämpfer im Team Trump.
An diesem Ort war Trump Wochen zuvor angeschossen worden. "Der Charakter eines Menschen zeigt sich, wenn jemand unter Beschuss steht", ruft Musk. "Ein Präsident kann nicht die Treppe hochgehen. Und der andere reckt die Faust, nachdem er angeschossen wurde!" ruft Musk. Die Menge tobt: "USA! USA!"
Was bedeutet der Ausgang der US-Wahl für den Handel, die Nato und den russischen Krieg gegen die Ukraine? Eine Analyse vor dem Urnengang.03.11.2024 | 2:43 min
Männerfreundschaft zwischen Trump und Musk
Dieser Auftritt war der vorläufige Höhepunkt von Musks Engagement als Unterstützer der Trump-Kampagne. Das früher reservierte Verhältnis zwischen Musk und Trump ist in den Monaten zuvor nicht nur aufgetaut, es hat sich zu einer ausgewachsenen Männerfreundschaft entwickelt.
Im echten Trump-Duktus gibt Musk am Pult die bekannten Narrative wieder:
Musk weiter: "Die andere Seite will euch die Redefreiheit nehmen. Das Recht auf Waffenbesitz. Trump muss gewinnen, um die Verfassung zu schützen und die Demokratie zu retten."
Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn. Trump polarisiert mit seiner Politik. Ein Portrait des ältesten und wohl schillerndsten Kandidaten im US-Wahlkampf. 01.11.2024 | 9:10 min
Harris und Walz nehmen Elon Musk nicht recht ernst
Das demokratische Duo Harris-Walz wollte das zunächst gar nicht so recht ernstnehmen. Für sie ist klar: Musk trete mehr für sich selbst ein als für einfache Amerikaner.
Vize-Kandidat Tim Walz sagte bei einer Wahlkampfveranstaltung Mitte Oktober, die Republikaner "scheren sich nicht um die Arbeiter in Michigan. Denen geht’s um ihre Milliardärs-Freunde wie Elon Musk. Der Typ soll jetzt unser Wirtschafts-Zar sein? Der Kerl, der Arbeiter feuern und Gewerkschaften zerschlagen will? Der seine Auto-Fabriken in Mexiko baut und mit Teilen aus China beliefert?"
Ein Attentatsversuch, ein Kandidatentausch auf den letzten Metern und ein Tech-Milliardär in Spendierlaune: Ein Blick auf die überraschendsten Wendungen im US-Wahlkampf 2024. 31.10.2024 | 3:56 min
Elon Musk bedeutet für Trump auch viel Geld
Für Donald Trump ist das Endorsement von Musk eine Unterstützung, die er dankend annimmt. Schließlich bringt Musk nicht nur große Reichweite auf seiner eigenen Plattform X, früher bekannt als Twitter, sondern auch viel Geld mit. Der reichste Mann der Welt soll bei einem Sieg Trumps sogar eine Rolle in dessen Regierung übernehmen.
Trump kündigte an: "Wir werden eine neue Position für ihn errichten: Verantwortlicher für Kostensenkung. Elon will das machen." Er solle in einer Art "Department of Government Efficiency" dafür sorgen, dass alle Ausgaben der Regierung in Washington auf den Prüfstand kommen - und streichen, was das Zeug hält.
Während Harris "mit Spaß und Zuversicht" noch letzte Wähler überzeugen wolle, so Elmar Theveßen, halte Trump an seinem "Mix aus Halbwahrheiten" fest, beobachtet Luc Walpot.03.11.2024 | 2:11 min
Lotterie von Elon Musk beschäftigt Gerichte
Im Endspurt dieses Wahlkampfs hat Musk sich besonders engagiert und großzügig Geld an Menschen verteilt, damit sie sich als Wähler registrieren. Er verlost täglich eine Million Dollar an Menschen, die eine Petition "für Meinungsfreiheit" unterzeichnen. Unklar ist, ob das überhaupt zulässig ist. Kritiker sehen darin verdeckte Wahlkampffinanzierung, eine illegale Lotterie, gar Stimmenkauf.
Elon Musk kann seine Millionen-Lotterie im US-Wahlkampf vorerst fortsetzen. Der Richter legte das Verfahren auf Eis. Der Hightech-Unternehmer selbst erschien nicht vor Gericht.
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Dieser Vorgang beschäftigt jetzt die Gerichte. Philadelphias Bezirksstaatsanwalt hatte Musk und dessen Lobbygruppe America PAC verklagt, um die von ihm als "illegales Lotterie-System" eingestufte Verlosung zu stoppen. Musk blieb der Anhörung trotz Vorladung fern, schickte seine Anwälte. Die beantragten, den Fall vor ein Bundesgericht zu bringen. Dieser Antrag wurde von Bundesrichter Pappert am Freitag abgewiesen. Ein Ergebnis ist erst lange nach der Wahl zu erwarten.
Elon Musk hat auch eigene Interessen
Bei aller inhaltlichen Übereinstimmung ist Wahlkämpfer Musk keinesfalls ohne Eigennutz unterwegs. Er fürchtet mehr staatliche Regulierung seiner Plattform X, falls die Demokraten eine weitere Amtszeit im Weißen Haus bekommen. Und Musks Raketen-Firma SpaceX will lukrative Regierungsaufträge. Unklar also, wer wen mehr braucht.
David Sauer ist Korrespondent im ZDF-Studio in Washington.
Mit vollem Elan und jeder Menge Geld unterstützt Milliardär Elon Musk Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen. Das hat wohl private, aber vor allem geschäftliche Gründe.