Schüsse bei Wahlkampf:Was wir über das Attentat auf Trump wissen
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Auf einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump fallen Schüsse. Trump wird verletzt, die Strafverfolgungsbehörden sprechen von einem Attentatsversuch. Was wir wissen.
Mitten im Wahlkampf erschüttert ein Mordanschlag auf Präsidentschaftsbewerber Trump die USA. Droht dem polarisierten Land eine weitere Verschärfung des politischen Klimas?14.07.2024 | 2:35 min
Ein Schütze hat Ex-Präsident Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania angeschossen. Der 78-Jährige wurde bei dem Vorfall am Samstag (Ortszeit) am Ohr verletzt.
Das FBI stufte den Vorfall als "Attentatsversuch" ein.
Ermittlern zufolge handelt es sich sich bei dem mutmaßliche Schützen um den 20-jährigen Thomas Matthew Crooks aus Bethel Park, Pennsylvania.
Der mutmaßliche Täter sowie ein Zuschauer wurden getötet, zwei Menschen wurden schwer verletzt.
Der mutmaßliche Trump-Attentäter handelte laut FBI allein, bisher sei kein Tatmotiv erkennbar.
US-Präsident Joe Biden hat in einer Rede zur Lage der Nation vor politisch motivierter Gewalt gewarnt.
Trump reiste einen Tag nach dem Anschlag nach Milwaukee, um am Parteitag der Republikaner im Bundesstaat Wisconsin teilzunehmen.
Innerhalb weniger Sekunden wurden mehrere Schüsse abgegeben. Trump ging zunächst hinter dem Rednerpult in Deckung, während Sicherheitsbeamte zu ihm eilten und ihn abschirmten. Kundgebungsteilnehmer schrien und warfen sich auf die Erde. Trump stand umringt von den Sicherheitsbeamten wieder auf, rund um sein rechtes Ohr war Blut zu sehen. Dabei reckte er seine Faust in die Luft.
Kurz nach den ersten Schüssen eskortierten drei schwer bewaffnete Sicherheitsbeamte den sichtlich mitgenommenen Trump von der Bühne zu seinem Wagen.
Ort des Anschlags auf Donald Trump in Butler, Pennsylvania
ZDFheute Infografik
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Kurz nach der Attacke teilte Trumps Team mit, dass es dem Ex-Präsidenten "gut" gehe und er in einer medizinischen Einrichtung vor Ort untersucht werde. Wenig später schrieb Trump auf der von ihm mitgegründeten Plattform Truth Social:
Er habe sofort gewusst, "dass etwas nicht stimmte, denn ich hörte ein zischendes Geräusch, Schüsse und spürte sofort, wie die Kugel die Haut durchschlug", schildert er den Moment nach den Schüssen.
Schüsse bei einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump: Videoaufnahmen zeigen, wie der Ex-US-Präsident in Sicherheit gebracht wird. Biden verurteilte den Vorfall scharf.14.07.2024 | 1:17 min
Nach seinem Klinikaufenthalt flog Trump nach New Jersey. Nur einen Tag nach dem Attentat landete Trump zum Parteitag der Republikaner im Bundesstaat Wisconsin. TV-Aufnahmen zeigten die Maschine Trumps auf dem Rollfeld nahe der Stadt Milwaukee, wo ab Montag der Nominierungsparteitag der Republikaner abgehalten wird. Trump soll dabei offiziell zum Kandidaten seiner Partei für die US-Wahl gekürt werden.
Nach dem Attentat auf Ex-Präsident Donald Trump treffen sich Republikaner in Milwaukee zu ihrem Parteitag. Alle aktuellen News hier im Liveblog.
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Gibt es weitere Verletzte oder Tote?
Nach Angaben des Secret Service ist ein Zuschauer getötet und zwei weitere schwer verletzt worden. Außerdem sei der mutmaßliche Schütze tot. Bei dem getöteten Zuschauer handelte es sich um einen Feuerwehrmann und Familienvater. Das gab der demokratische Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro, bekannt und sagte, er habe mit dessen Frau und Töchtern gesprochen.
Neben dem einen Mann im Publikum, der ums Leben kam, wurden noch zwei weitere Zuschauer verletzt. Shapiro sagte, ihr Zustand sei weiter kritisch.
USA-Expertin Jana Puglierin glaubt, dass die Demokraten ihren Kandidaten Joe Biden austauschen müssen.14.07.2024 | 2:50 min
Was ist zu den Ermittlungen bekannt?
Der mutmaßliche Schütze habe alleine gehandelt, es gebe keine weiteren Gefahren für die Sicherheit, sagt ein Vertreter der US-Bundespolizei. Der Vorfall werde als inländischer Terroranschlag und als versuchtes Attentat eingestuft. Das FBI untersuche die Social-Media- Accounts des 20-Jährigen, der getötet worden war.
Man habe bisher aber keine Hinweise auf eine Ideologie oder eine psychische Erkrankung des mutmaßlichen Attentäters. Die Waffe sei legal erworben worden, vermutlich vom Vater des Verdächtigen.
Außerdem hätten Bombenexperten ein verdächtiges Gerät im Auto des mutmaßlichen Täters sichergestellt, das nun für weitere Untersuchungen ins Labor gebracht worden sei.
In Milwaukee startet morgen der Nominierungsparteitag der Republikaner. Welche Auswirkungen das Attentat auf Donald Trump haben könnte, weiß USA-Korrespondent Elmar Theveßen.14.07.2024 | 1:12 min
Der Sprecher des Repräsentantenhauses und Mitglied der Republikaner, Mike Johnson, kündigte in sozialen Medien an, dass die Direktorin des Geheimdienstes Secret Service, Kimberly Cheatle, Vertreter des Heimatschutz-Ministeriums und des FBI so schnell wie möglich zu einer Anhörung aufgefordert werden würden.
Der mutmaßliche Attentäter, der auf Trump schoss, war ein 20-Jähriger aus Pennsylvania. Sein Motiv ist noch unklar. 14.07.2024 | 0:54 min
Was weiß man über den mutmaßlichen Schützen?
Die Bundespolizei FBI hat den mutmaßlichen Attentäter inzwischen identifiziert. Es handele sich um den 20-jährigen Thomas Matthew C. aus Bethel Park in der Nähe von Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania.
Das berichten die US-Sender NBC und CBS unter Berufung auf das FBI. Sein Wohnort liegt etwa 75 Kilometer südlich vom Anschlagsort in Butler.
Der Secret Service sei für Trumps Sicherheit zuständig gewesen, so ZDF-Korrespondent Theveßen. Es sei nicht vorstellbar, wie der Schütze trotzdem das Attentat verüben konnte.14.07.2024 | 3:15 min
ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen erklärt: "Er hat im Jahr 2022 seinen Highschool-Abschluss gemacht und er ist registrierter Republikaner." Laut US-Medien soll er aber auch mindestens einmal an eine demokratische Gruppe gespendet haben.
Ermittler stellten US-Medien zufolge am Tatort ein halbautomatisches Gewehr des Typs AR-15 sicher. Ob der mutmaßliche Attentäter die Waffe legal erworben hatte, und wie viel Munition er dabei hatte, blieb zunächst unklar. Es war zunächst auch unbekannt, wie viel Übung der Mann im Umgang mit der Waffe hatte. Sowohl das "Wall Street Journal" als auch ABC News berichteten, dass die Waffe, die der Schütze nutzte, von seinem Vater gekauft wurde.
Der 20-jährige Täter sei ein "registrierter Republikaner", so USA-Korrespondent Theveßen. Die Emotionen seien "hochgepeitscht", in den nächsten Wochen könne es zu Gewalt kommen.14.07.2024 | 1:21 min
Wie reagiert US-Präsident Joe Biden?
US-Präsident Joe Biden von der Demokratischen Partei hat den gewaltsamen Vorfall verurteilt und Trump seine Unterstützung ausgesprochen. "Es gibt in Amerika keinen Platz für diese Art von Gewalt", sagte Biden vor Reportern. Später trat er vor die Kameras und sagte: "Das ist krank, das ist krank." Nach Angaben des Weißen Haus telefonierten Biden und Trump persönlich miteinander.
Am Sonntag wendete sich Biden in einer Rede an die Nation. In dieser rief er das Land zum Zusammenhalt auf und betonte, dass Gewalt niemals die Lösung sei. Das versuchte Attentat fordere "uns alle auf, einen Schritt zurückzutreten", so Biden. Es sei an der Zeit, sich zu beruhigen. Biden betonte, dass Politik eine "Arena für friedliche Debatten" sei.
Zuvor meldete sich der Präsident schon kurz zu Wort. Er teilte mit, dass das Motiv des Schützen weiterhin unklar sei. Außerdem habe er den Secret Service angewiesen, die Sicherheitsmaßnahmen für den am Montag beginnenden Parteitag der Republikaner zu überprüfen.
Das Attentat auf Donald Trump werde ein Faktor in der heißen Phase des US-Wahlkampfs sein, aber es „ist nicht der einzige Faktor“, so USA-Experte Jeff Rathke.14.07.2024 | 4:29 min
Biden sagte, Trump genieße als ehemaliger Präsident und Kandidat der Republikaner bereits ein hohes Maß an Schutz. Er habe den Secret Service stets angewiesen, Trump alle nötigen Schutzmaßnahmen zur Verfügung zu stellen, um dessen Sicherheit zu gewährleisten.
Am selben Tag sagte der Präsident seine geplante Reise nach Texas ab.
Die USA sind schockiert von den Ereignissen auf einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump.14.07.2024 | 2:12 min
Wird Trump das Attentat für seinen Wahlkampf nutzen?
Trump inszeniert sich seit jeher als Märtyrer und als einen, den seine politischen Gegner mit allen Mitteln versuchen, aus dem Weg zu räumen. Schon die vier Strafverfahren gegen ihn setzte er erfolgreich ein, um seine Anhänger zu mobilisieren und Spenden zu sammeln. Er dürfte also auch versuchen, den Angriff systematisch für seine Zwecke zu nutzen.
Wenige Stunden nach den Schüssen in Butler verschickte sein Team dann die erste Wahlkampf-SMS mit den Worten: "Ich werde nie aufgeben" - und einem direkten Link zur Spenden-Webseite.
Das versuchte Attentat auf Donald Trump befeuert mit Sicherheit die Verschwörungserzählungen in den Sozialen Netzwerken. Das Ganze könnte dramatische Auswirkungen haben.